BEL Preise 2018
 
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BEL Preise 2018

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Beigetreten: Vor 16 Jahren
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Themenstarter  

Hallo zusammen und ein hoffentlich gutes neues Jahr

Habe gerade gelesen, daß die Preise von 2017 in vielen Bundesländer beibehalten wird.

Bei einer Preiserhöhung von gigantischen 1,8% in Vorjahr hatte ich etwas mehr erhofft,

zumal die Medien überall bei Renten und Harz4 Bezug Steigerungen von 1,7%bis 3,0% oder mehr

prognostizieren. Die ges. Krankenkassen haben Rücklagen in Milliardenhöhe.

Die großen Gewerkschaften bringen wieder ihre jährliche 6-9% in Ansatzt und bekommen dann mal

eben nach langem Kampf und Kaffeetrinken 8% zugestanden, bei 35 Stunden/ Woche.

Die Zahntechnik als "sozialer" Beruf steht wieder mal hinten an.

Wo bleibt hier der Verband de Innungen oder Handwerkskammern.

auf bessere Zeiten

foley


   
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Dentinitus
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 65
 

Zahntechnik ist kein sozialer Beruf, sondern Handwerk. Im Gesundheitswesen.

Dass die Löhne in anderen Branchen angehoben werden hat nichts mit dem Satz zu tun der in sozialen Berufen gezahlt wird. In der Industrie werden die Löhne an die gute Wirtschaftslage und die positiven Prognosen angepasst. So die Argumentation der Gewerkschaften.

Dass die Renten und Hartz4 Bezüge erhöht werden ist sicher kein rausgeworfenes Geld sondern sichert die Grundversorgung. Gerade ein Großteil der heute tätigen Zahntechniker wird im Alter darauf angewiesen sein.

Wenn in der Zahntechnik die Preise angehoben werden wird ja leider nicht automatisch das Gehalt erhöht.

Wie ist es sonst zu erklären dass die Zahntechniker vom Mindestlohn "profitieren"? Quelle: Beruf.de

Ist es nicht so dass, wenn die Lohnkosten in der Zahntechnik für alle Angestellten Zahntechniker steigen, die BEL Preise angepasst werden müssen da sonst die Produktionskosten für Zahnersatz höher sind als der Ertrag?

Im Gesundheitswesen ist es ja schließlich oberstes Ziel die Versorgung kostendeckend zu gewährleisten, nicht den höchstmöglichen Gewinn zu erzielen.

In der Zahntechnik werden teilweise Fachleute bezahlt wie in anderen Branchen Hilfsarbeiter. Und wir wundern uns dass der Nachwuchs nicht das gewünschte Niveau hat.

Auch von mir ein gesundes neues Jahr.


   
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 14
 

Trotzdem hier viele von den Leistungen der Innung enttäuscht zu sein scheinen, kann ich mich über die für mich "zuständige" Zahntechnikerinnung Dresden/Leipzig nicht beschweren. Im Gegenteil. Wir liegen bei 100% des Bundesmittelpreises und haben für dieses Jahr 2,97% Erhöhung. Aussergewöhnliche Hartnäckigkeit, Einsatz und Präsenz unseres Vorstandes. Großes Lob.


   
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Honorable Member Admin
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 435
 

Tja, Berlin Brandenburg hats mal wieder verka..... Wir haben jetzt die Durchschnitspreise von 2017. das macht eine Absenkung um ca 2.5%. Scheinbar sind die Labore hier so effektiv, dass sie weit unter den "Höchstpreisen" liefern konnten. Dann aber bitte nicht jammern!


   
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dentalfriedrich
Estimable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 128
 

Hallo Thorsten,

das ist der Wettbewerb derer, die nicht kalkulieren können.

Ich weiß, dass BEL Höchstpreise sind, und nicht das Ergebnis von kaufmännisch fundierter Kalkulation,

aber wenn da dann noch Kollegen unter diesen Preis gehen, der von Zahnärzten und Krankenkassen über den Daumen gepeilt ist, und nur deren Interessen dient, ohne die fachliche Kompetenz der Zahntechniker, und wenn diese Kollegen dann auch noch glauben ihre Mitarbeiter und sich selber ausbeuten zu müssen, und dabei oft noch den Mindestlohn dadurch außer Kraft setzen, weil unbezahlte Arbeitsstunden (Überstunden) nun mal zum Zahntechniker gehören, wie das Amen in der Kirche, denn kommt so etwas von so etwas.

Aber da müsst ihr in BB stark bleiben, dafür bekommt ihr auch einen schönen Flughafen,...........irgendwann.

Gesundheitswesen, was ist schon Gesundheitswesen, gegen eine solches Jahrhundertbauwerk.

Ich meinte jetzt nicht die Bauzeit...............aber irgendwie?


   
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Trusted Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 77
 

Zu Post #7

Da feiern sich die VDZI Opas und Onkels in Berlin mal wieder über einen Umzug mit tralla und wie toll wir sind und die GKV Preise bleiben, obwohl der riesigen Überschüsse der GKV, auf unbestimmt (im Sommer evtl. hört man) im Keller. Ich bewundere Kollegen hier, die dennoch diesem Klub vertrauen! Ein Kunde (ZA), der kein vernünftiges Auftagsvolumen zwischen Privat und BEL einbringt, sollte kein Bote anfahren. Es ist auch zu überlegen ob die Techniker Zeit am "Stuhl", mal kurz über die Zahnfarbe/Ästhetik zu Plaudern oder die Bisslage zu beaufsichtigen ect. pp. /was man da so alles hilfswillig erbringt, auch abzurechnen. Ich denke so an die Meister / Meisterinnen (ja die gibt es auch) Stunde je 95€ + MwSt.

Jedenfall empfehle ich die Privat-Preise unbedingt anzuheben!


   
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zahnpeter
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Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 6
 

dem VDZI sind die Hände gebunden, jährlich sind max. 3% möglich so ist das Gesetz!!!
Die Krankenkassen wissen das und stellen sich einfach Stuhr und blockieren.....so gut wie immer muss ein Schiedsgericht sich der Sache annehmen. VDZI will 3% Krankenkassen wollen 0,43% !!! Schiedsgericht sagt die Mitte !

Krankenkassen lachen sich schlapp.... da Zahnersatz (Zahntechnische Leistungen) 1,5% von allen Ausgaben der GKV ausmachen. GKV könnte ohne probleme BEL preise verdoppeln ohne das die es merken bei den Milliarden überschuss.

oben drauf kommt die jährliche Inflationsrate von 1.9% (2018) was bleibt da noch übrig ? +/- null!

selbst Taxifahrer und Krankentransporte verdienen besser am GKV Kucken, die bekommen 2.5% (Fahrkosten)

dazu kommen noch die Labore die unter BEL preisen arbeiten, auf die dann gerne der GKV bei Verhandlungen zeigt, dass es wohl der Zahntechnik ziemlich gut gehen muss...... da steht dann der VDZI aber blöd da und ist in Erklärungsnot!

es sind einfach noch zu viele Zahntechniker am Markt.... ja es gehen viele in Rente aus der Boomzeit, ja es machen weniger den Meister und ja es wird immer weniger Ausgebildet.... was einerseits an den wenigen Meistern liegt und einerseits am Demografischen Wandel aber da sind wir im Handwerk nicht alleine.......ich sage es sehr ungerne aber ich sage es: Das Boot ist noch zu voll, damit das Boot wider volle fahrt machen kann muss die hälfte über bord ohne Rettungsweste!

erst wenn Ärzte auf Dentallabor Akquise gehen müssen haben wir es alle geschafft und dann brauchen wir kein VDZI usw. (man darf wohl noch träumen ;D)

P.S. der VDZI macht einen Guten Job zu mindest was möglich ist..... das Problem und die Wurzel liegt bei der Bundesregierung besonders beim Jens Spahn und den Vorgängern.
https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/jens-spahn-spricht-mit-vertretern-des-gesundheitshandwerks-in-duesseldorf_aid-36605503

keiner fühlt sich verantwortlich!


   
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dentalfriedrich
Estimable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 128
 

Ich glaube, hier muss man mal mit einem grundsätzlichen Missverständnis aufräumen.

Das Zahntechnikerhandwerk ist ein Beruf in der freien Marktwirtschaft, wie jedes andere Handwerk auch.

Deswegen bestimmt jeder selbständige Zahntechnikermeister seine Preise selber, und zwar, wenn es ordentlich sein soll, nach kaufmännischer Kalkulation.

Zanhntechnische Unternehmen arbeiten im Gesundheitswesen, und da erstatten Krankenkassen ihren Versicherten die Kosten, zu einem festgelegten Prozentsatz, auch für zahntechnische Leistungen.

Und diese zu erstattenden Leistungen sind in einem, von den Krankenkassen , dem Gesetzgeber ,den Zahnärzten erstellten Katalog beschrieben, und in der zu erstattenden Höhe bewertet.

Zahntechniker sind an dieser Bewertung nicht beteiligt, weil sie für keine dieser vorgenannten Gruppen Vertragspartner sind.

Verträge sind nie einseitig, sondern da müssen sich Vertragspartner über etwas einig sein, was sie gemeinsam durchführen wollen.

Da es also weder zwischen Krankenkassen, dem Gesetzgeber, den zahnärztlichen Verbänden und den Zahntechnikern Verträge über die Gestaltung von zahntechnischen Preisen gibt, ist jeder Zahntechniker, der dieses Handwerk selbstständig ausübt frei in der Entscheidung, ob er für den, ihm von den vorgenannten Verbänden vorgegebenen Preis arbeitet oder seinen, auf Grund kaufmännischer Kalkulation, für seinen Betrieb, errechneten Kalkulation seine Arbeit in Rechnung stellt.

Nun haben natürlich die vorgenannten Verbände eine gewisse Macht, die sie auf die Zahntechniker ausüben können, und davon machen sie Gebrauch.

Sie bestimmen Positionen in einer, von ihnen geprägten BEL (Bundes Einheitliches Leistungsverzeichnis) in dem sie zunächst einmal festlegen, welche Leistungen erstattungswürdig sind, und dann auch noch wie hoch der Preis im Einzelfall dafür ist.

Niemand ist gezwungen, für ein Geld zu arbeiten mit dem er, für die erbrachte Leistung nicht auskommt.

Wenn man das mit sich machen lässt, dann kann man seine Standesvertreter, die man ja gewählt hat um seine Interessen zu vertreten, in die Verantwortung nehmen, aber keinen Krankenkassenvertreter, keinen Vertreter der Zahnärzteschaft, und genau so wenig den Gesundheitsminister.


   
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dentalfriedrich
Estimable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 128
 

nur um meinen vorherigen Beitrag noch etwas zu erweitern, und möglicherweise hier auch die Ohnmacht der Fachverbände der Zahntechnik darzustellen, warum soll man einen Hund prügeln, wenn er nicht bellen kann, er wird deswegen nicht lauter!

Hier kommt natürlich auch das Argument der Globalisierung in die Diskussion.

Um das mal zu erklären, warum es so ist, wie es ist, da muss man mal wichtigere Strukturen als die der Zahntechniker zu sehen.

Die deutsche Steinkohle Industrie hat sich mit Jahresabschluss in 2018 von der Förderung von Steinkohle verabschiedet, in dem das letzte produktive Steinkohlebergwerk geschlossen wurde.

Deutschland braucht aber immer noch Steinkohle, um Strom zu erzeugen.

Also wird Steinkohle importieret.

Und zwar aus Ländern, die nicht so hohe Kosten beim Abbau verursachen.

Die Kohle wird dort in vergleichbarer Tiefe abgebaut.

Was also ist dort anders als bei uns, weswegen können die dort billiger produzieren?

Unsere Sicherheit - Standards im Bergbau sind so, dass es eine Nachricht in den deutschen Medien Wert war ( ARD ZDF usw.) als ein Bergmann gegen Ende des Jahres 2018 im Ibbenbürener Bergwerk, was zu dem Zeitpunkt zurückgebaut wurde , es wurde nicht produziert, ums Leben kam, ein Arbeitsunfall, und genau das ist auch eine Nachricht wert.

Das entspricht unseren Moralvorstellungen.

Aber wie sieht denn unsere Moral wirklich aus?

Wir brauchen Kohle um Strom zu erzeugen, und die holen wir jetzt aus Länder, wo es keine Nachricht ist, wenn ein Bergmann in Ausübung seines Berufes stirbt.

Da sind die 40 Stunden Woche, Urlaub, Kranken- und Rentenversicherung, Arbeitsschutzgesetze usw. weitestgehen unbekannt.

Unsere Moral lässt aber offensichtlich zu, dass wir genau da einkaufen, weil billiger ist, trotz Transport!

Um jetzt denen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die natürlich auch an dieser Stelle mal wieder bemerken wollen, "ist weit vom Thema weg, das zerstört dieses Forum"!, nein, es ist genau dieses Thema, " warum müssen Zahntechniker zu einem so geringen Preis (Lohn) arbeiten!"

Es ist genau dieser ungleiche Wettbewerb.

Und genau an dieser Stelle müssen sich zahntechnische Fachverbände mal Gedanken machen, wie sie da Abhilfe schaffen.

Fachverbände sind nicht dazu da, bestehende Missstände festzustellen oder zu kommentieren, sie sollen sie beseitigen!


   
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zahnpeter
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Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 6
 

@dentalfriedrich

du hast im großen und ganzen recht.
dennoch gibt es einige nicht zu ende gedachten punkte.

Das Zahntechnikerhandwerk ist nicht in der Freien Marktwirtschaft, so wie die anderen Handwerker. keinem Schreiner wird vorgeschrieben was ein Standard Tisch maximal zu kosten hat bzw. was ein dritter als angemessen hält, genau da liegt der Hund begraben.......wir Zahntechniker haben immer den BEL Klotz am bein, die für Patienten die Grundlage da stellt.
einem Privat Patienten ist es sehr schwer zu vermitteln wieso er für seine Arbeit doppelt so viel gezahlt hat als sein bekannter der GKV Versichert ist, dabei haben die ja beide eine OK/UK Totale bekommen.

in der Schweitz oder USA kennen die sowas nicht... da wird Zahnmedizin und Zahnersatz 100% aus eigener Tasche bezahlt oder mit extra abgeschlossenen Versicherungen.
da Reguliert der Markt die preise von alleine.

ja in Deutschland wird keiner gezwungen für BEL zu arbeiten, es gibt auch viele Zahnärzte und die dazu gehörigen Labore die nur auf BEB basis arbeiten oder einfach so schon 80% Privat anteil haben..... es gibt aber auch Labore die 80% GKV haben, was sollen die machen?

der vergleich mit Steinkohle und Globalisierung ist nicht zu ende gedacht.... würde man dem Gedanken folgen würde Deutschland überhaupt nix mehr selber produzieren, da es ja immer irgendwo auf der Welt günstiger gemacht werden kann und Importiert. in Deutschland sind nicht nur im Bergbau die Vorschriften und Standards hoch sondern auch in der Zahntechnik, wohl einer der höchsten wenn nicht DIE höchsten!

Deutsche Autoindustrie ist nicht deswegen so erfolgreich weil sie günstigste Autos bauen, sondern weil sie in vielen punkten einfach Bessere Autos machen als die Konkurrenz ..... was nur möglich ist mit besten Qualifizierten Fachkräften und Ingenieuren....die aber auch nur dann ihren job machen wenn die am besten bezahlt werden.

das Größte kapital eines Dentallabors sind die Angestellten.
die beste und tollste Fräsmaschine der Welt bringt einem Labor nix, wenn man nicht das Fachpersonal dafür hat um die zu bedienen..... so jetzt kommts, auch eine BEL Regel-Versorgung/Härtefall muss höhste Standards erfühlen mit CE material von Fachkräften gemacht werden und am ende auch passen!

viele Techniker wissen überhaupt nicht was für eine Leistung die erbringen .... wo die anders mit diesen Fertigkeit gefragte Spezialisten sind und sofort mit 40-80% mehr lohn rechnen können.
kenne zwei Techniker die jetzt bei einer Mittelgroßen Firma arbeiten und Endoskopen zusammenschrauben 38 Std/Woche für 3200€ mit Weihnachtsgeld, 30 Tagen Urlaub. keine Überstunden und Gleitzeit, oben drauf Boxt regelmäßig Betriebsrat und Gewerkschaft 3-4% mehr lohn durch. ..............wo bitte bekommt ein Zahntechniker im zweiten Gesellen-Jahr sowas?!

-CAD-Fachkraft (ohne Schwerpunkt) Mittleres Entgelt (Median) in Deutschland 4610 Euro
-CNC-Fräser Mittleres Entgelt (Median) in Deutschland 3458 Euro
-CAM-Programmierer/Organisator Mittleres Entgelt (Median) in Deutschland 3886 Euro
Median= Ost/West und Frau/Mann zusammen.

https://entgeltatlas.arbeitsagentur.de

(da spielt die Musik, mit sowas muss sich Zahntechnik in der Zukunft noch stärker Messen!)

-Zahntechniker Mittleres Entgelt (Median) in Deutschland 2485 Euro
-Zahntechnikermeister Mittleres Entgelt (Median) in Deutschland 3507 Euro

wir bekommen keine Azubis für die Zahntechnik dabei laufen auch noch die Gesellen und Meister davon!

ok genug der Panik, es wird schon alles gut 😀 egal was passiert Zahntechnik ist und bleibt der Beste Beruf der Welt !


   
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dentalfriedrich
Estimable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 128
 

hallo zahnpeter,

in einem hast du Recht, Zahntechnik ist der schönste Beruf der Welt!

Aber ich hab zu deinem Beitrag eine Frage:

welcher Verband des Zahntechnikerhandwerks und welcher dort sitzende Verbandsvertreter hat einen verpflichtenden Vertrag unterschrieben, der Zahntechniker zwingt, für Preise zu arbeiten die andere, wie zahnärztliche Verbände und Krankenkassen in einer BEL bestimmen?

Ich kenne da keinen, und sollte es tatsächlich sein, dass da keinen verpflichtenden Vertrag gibt, dan muss "Zahntechniker" dafür auch nicht arbeiten.

Dann kann es sich nur um einen Vertrag handeln, den Zahnärzte und Krankenkassen unter sich abgeschlossen haben, oder um einen Katalog den die Politik vorgibt, nach dem Zahnersatz für gesetzlich Versicherte, Zwischen Zahnarzt und Krankenkasse in der vorgegebenen Höhe abgerechnet wird.

Das der Zahnarzt dann diesen Zahnersatz auch zu diesem Preis einkaufen will, ist verständlich, aber für Zahntechniker nicht verpflichtend.

Sicherlich wird der Zahntechniker, der sich da verweigert mehr Freizeit haben als diejenigen die in dem System mitspielen.

Es gab früher in der Friedensbewegung einen Satz: "Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin"!

Und über diesen Satz sollte man mal nachdenken!


   
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zahnpeter
Active Member
Beigetreten: Vor 5 Jahren
Beiträge: 6
 

ich habe nie gesagt das jemand für BEL arbeiten MUSS..... ich habe nur gesagt das BEL der Zahntechnik ein Klotz am bein ist und gleichzeitig der wind aus den segeln genommen wird, für die BEB. Zahntechnik kommt da auch nicht mehr raus, weil gesetzlich Järlich nur 3% noch oben möglich ist.

viele sind gezwungen mit BEL zu Kalkulieren weil das nun mal der Markt ist.
in Deutschland haben wir aktuell ZA und ZT Verhältnis von 1:1, das gibt es sonst nirgends auf der Welt.
es gibt noch zu viele Labore die sich gegenseitig die preise Kaput machen.

mann muss nur zu den Handwerker Kollege schauen... was da abgeht, Bauboom schon über Jahre hinweg .... wer als Privat Person einen Elektriker, Gas Wasser Installateur, Fliesenleger usw. braucht, Wartet über Wochen und Monaten auf ein Termin, weil Auftragsbücher voll sind und Großauftrag mehr bringt als Bad-renovieren bei Oma Müller. dementsprechend sehen auch die Stunden Sätze aus weil Nachfrage und Angebot die preise hochtreibt.

die BEL wird als Fundament für den gesamten Markt genommen, im selben Bot sitzen auch die Ärzte mit der BEMA.
der Unterschied ist aber das wir nicht direkt an dem Patienten verkaufen sondern an den ZA.
der ZA verkauft unsere Leistung mit seiner Leistung im Paket, es ist in ZA Interesse das die Zahntechnische Leistung möglichst günstig ist.

-angenommen: Dr.XY bietet dem Patienten eine OK/UK Totale an mit Zahnarzthonorar für 2000€.
kosten der Zahntechnischen Leistung Labor A 1000€, wenn jetzt aber Labor B die selbe Leistung für 800€ macht....hat der Dr.XY 200€ verdient da er einfach die 200€ auf sein Honorar aufschlägt.
die ZÄ sind ja auch mit Kollegen in Konkurrenz oder noch Schlimmer in Absprache! ....da gilt das selbe wie auch bei Dentallaboren im Materialeinkauf wird der Gewinn gemacht, für ZÄ sind Wir nur Dienstleistung, für die möglichst wenig gezahlt werden soll.

die Versicherung's Lobby und die ZA-Lobby haben kein Interesse dran das die Zahntechniker mehr verdienen.... bei Versicherungen ist es ja klar, die müssen es bezahlen und ZÄ brauchen günstigen Z-Ersatz damit der Patient der Behandlung zustimmt und nicht davonrennt wenn er den Kostenvoranschlag vom Labor sieht.

das ist auch der Grund wieso Praxislabore besser bezahlen können als Gewerbliche, abgesehen von Gewerbesteuer und Z-ersatz nicht Kerngeschäft der Praxis.....

- Praxis: Techniker > ZA(chef) > Patient
- Gewerblich: Techniker > Chef > ZA > Patient.

da bedienen sich einfach zu viele, von der Leistung des Gewerblichen Technikers.
der Praxistechniker sucht sich seine arbeiten aus da er Direkt an der Quelle sitzt, was am schnellsten viel Geld bringt wird gemacht.
Filetstück wird raus geschnitten, um die Knochen sollen sich die Gewerblichen streiten, das was die Gewerblichen mehr berechnen können ist ein witz.

will nicht wissen was Praxis Labore als Eigenleistung verkaufen, die vom Gewerblichen Labor gemach wurde.......mit viel sahne und Kirsche oben drauf versteht sich.


   
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Zahnseide2
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 419
 

Zum Thema BEL und Zahnmedizin (und Zahntechnik) in Deutschland möchte ich darauf hinweisen, dass wir es hier zuerst und vorallem auch mit der Verteilung quasistaatlicher Subentionen zu tun haben.

Seht mal die Tabelle in https://www.freizahn.de/2016/07/zahnaerztliche-kulturunterschiede/ . Dieser Tabelle zur Folge ist die Zahl der ZT in D extrem hoch. Im Vergleich zum reichen und sonst sehr sozialstaatlichen Norwegen gibt es in D mehr als fünf mal mehr ZT. Warum? In Norwegen müssen Erwachsene in der Regel alle Kosten für zahnärztliche Behandlungen und auch für Zahnersatz selber zahlen. Eine der Folgen davon ist übrigens, neben der geringen Zahntechnikerdichte, der Zahntourismus nach Polen und in die baltischen Staaten.

Ein anderes Thema ist die Entwicklung der Reallöhne. Dieses Phänomen hat Donald Trump in den USA an die Macht und die Gelbwesten in Frankreich auf die Straßen gebracht. Deutschland steht nur scheinbar noch ziemlich gut da. Seht euch dazu z.B. mal den Vortrag "Die Abstiegsgesellschaft" von Prof. Oliver Nachtwey (

) und da vorallem die Grafiken zur Entwicklung der Produktivität und der Reallöhne an. Die Reallöhne sinken seit fast 30 Jahren.

Die Hintergründe sind meines Erachtens der Anstieg der Komplexitätskosten ( https://www.freizahn.de/2014/11/kollaps-komplexer-gesellschaften-interview-joesph-tainter/ ) , die Zunahme der Umweltkosten und vor allem auch der Anstieg des Aufwandes für die Energie- und Rohstoffproduktion. Dazu kommt auch, wie Joseph Tainter gezeigt hat, das Phänomen, dass auch die Produktivität von Forschung und Entwicklung sinkt. Diese Trends werden sich voraussichtlich weiter verschärfen. Darauf deutet auch die zunehmende Verschuldung der öffentlichen Haushalte und die niedrigen Zinsen hin. Sehr niedrige oder bei Berücksichtigung der Inflation sogar negative Zinsen bedeuten, dass man allgemein von einem sehr niedrigen oder sogar von einem negativen Produktivitätswachstum ausgeht.

Der Kruchen für die Zahntechniker und Zahnärzte wird daher insgesamt kleiner werden. Gleichzeitig versucht man aber möglichst lange den Schein zu wahren. Dazu gehört auch, dass man im Gesundheitswesen und auch in der Landwirtschaft die Preise drückt.


   
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Estimable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 186
 

Und wieder mal das Praxislabortechniker-Bashing =)

Schauen wir doch mal aus der Sicht eines normalen Technikers und keines Laborbesitzers:

Dentallabore müssen sich am Markt orientieren blablabla, deswegen bekommen wir nur BEL-Preise gezahlt blablabla, der Zahnarzt ist daran Schuld blablabla, die Innung ist Schud blablabla. Fakt ist, wer nur BEL-Preise verlangt kann davon keine guten Techniker bezahlen (oder nur diejenigen, die aus welchen Gründen auch immer nicht in besser bezahlte Jobs wechseln).

Als angestellter Zahntechniker habe ich beide Seiten kennen gelernt, Und ich würde IMMER das Praxislabor inzwischen wählen. Warum?

1. Bezahlung ( Ja ich arbeite für Geld, hab auch eine Familie zu ernähren. Da kann man soviel auf die Zahntechnikerehre pochen wie man will... auch ich orientiere mich am Markt!)

2. Kurze Wege / Absprachen zwischen Behandler und Techniker ( kein Stundenlanges Warten auf Rückrufe und dann abhetzen mit Arbeiten aus Zeitnot).

3. Ich sehe meinen eigentliche Kunden, den Patienten. Er zahlt für die Arbeit!! Ich kann nur so bestmöglich vorbereitet an eine Arbeit gehen wenn ich den Hintergrund und alle Infos kenne. Im gewerblichen Labor sehe ich Modelle und einen hoffentlich gut ausgefülten Auftragszettel.... Hier kann ich mir die Situation vor Ort ansehen, Fotos machen etc.

Es gibt noch etliche Gründe mehr, das sind nur drei wichtige für mich persönlich.

Anzumerken bleibt, verlangt BEL-Preise und zahlt euren Technikern dementsprechend wenig Gehalt bekommt ihr auch keine guten Techniker. Fachkräfte werden gesucht, wieso sollte ich für weniger Lohn die geiche Arbeit bringen???

Wenn es weiterhin Labore gibt die nur billig machen, damit andere vor Ihnen absaufen... tja wie wird die gewerbliche Zahntechnik wohl in ein paar Jahren aussehen?!

Ausnahmen bestätigen die Regel, es gibt auch gewerbliche Labore die gutes Geld zahlen und auch Geld für hochwertige Arbeiten verlangen . Mag manchen überaschen, aber auch die behaupten sich am Markt, seit Jahrzenten im übrigen.

MfG

"Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und die Dummheit der Menschen, und bei ersterem bin ich mir nicht sicher" Einstein


   
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