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3D-Druck

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Weisheitszahn75
Eminent Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 37
Themenstarter  

Hallo zusammen,

Wir haben seit ca. 9 Monaten den Drucker von W2P (solflex 650) und sind leider immer noch sehr unzufrieden.

Wir haben vielerlei Probleme,  vorallem aber mit den Passungen bei Modellen.  Es ist unmöglich da eine Konstante hinzubekommen. Mit 8 von 10 Drucken sind wir unzufrieden. Das kostet alles extrem Nerven, Zeit und in Anbetracht, des hohen Preises für dieses Gerät,  ist es zusätzlich ärgerlich!

Hat jemand von euch einen Drucker von W2P?

Mich würden eure Erfahrungen damit interessieren.

Liebe Grüße und frohes werkeln.

Andi

 

 

 


   
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Zahnseide2
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 419
 

Meine Drucker, in chronologischer Reihenfolge des Angschaffungszeitpunktes:

1. Ultimaker 2 und 2 Plus (beides sind FDM-Drucker und für Zahntechnik aus meiner heutigen Sicht unbrauchbar, obwohl ich schon gesehen habe dass eine Firma im Dentalbereich solche Geräte ernsthaft an Zahntechniker verkauft)

2. zwei Zortrax Inspire. Das waren meine ersten Drucker für lichthärtendes Kunstharz. Aus heutiger Sicht waren diese völlig überteuert und auch unbrauchbar. Sozusagen teuer Schrott aus Polen. Der Herstellersupprot war arrogant und dumm. Diese beiden Drucker stehen seit Jahren ungenuzt herum.

3. ein Elogoo Mars Pro. Mit diesem Billiggerät fing der 3D-Druck an wirklich Spass zu machen und systematisch erfolgreich zu werden. Diesen Drucker nutze ich noch immer für den Druck von Provisorien. Ich habe gerade gestern die Parameter für CG TEMP Print light mit Hilfe des sehr empfehlenswerten KUDU-Testmodells ermittelt: https://www.kudo3d.com/understanding-kudo3d-high-resolution-calibration-model/ . Als weitere Hilfsmittel habe ich dazu eine Kamera mit Makroobjektiv und ein Bildschirmlinial.

Mit dem Mars 2Pro und GC-Temp habe ich heute morgen erfolgreich eine 14-gliedrige provisorische Brücke für eine Arbeit auf 10 Implantaten, sowie Provisorische Kronen für 5 weitere Implantat gedruckt. Der davor war mir mislungen war, weil ich in Chitubox für das GC-TEMP Print bei 0,05 mm Schichtdicke zunächst die feine Stützfunktion gewählt hatte. Mit der Stützfunktion in Stärke "Medium" war der Druck tatellos.

 

4. Meine beiden derzeit am meisten genutzten 3D-Drucker sind vom Typ Elegoo Mars 2Pro (Die gibt es jetzt für 210 €). Dabei habe ich allerdings bei beiden Druckern dieses Typs eine Displayschutzfolie auf den LCD-Schirm geklebt und ich habe mir inzwischen einen kleinen Heizlüfter mit 12 V und eine Temperaturregler eingebaut. Mit dem einen Mars 2 Pro drucke ich sämtliche Gußteile, wobei ich derzeit Bluecast X5 verwende. Der Importeur und größte Händler dafür ist offenbar die Firma Horbach in Idaroberstein.

Mit dem zweiten Mars 2 Pro drucke ich Bego VarseoSmile crown Plus (was sehr gut funktioniert) und die Dental-Kunststoffe von Optiprint, mit denen ich bisher nur sehr mäßigen Erfolg habe.

5. Mein neuster Drucker ist der ältere Phrozon Sonic 4K, den es seinerzeit für um die 100O Euro gab. Den habe ich für den Modelldruck, nutze das aber bisher nur wenig. Auch muß ich da noch eine Heizung einbauen. Bei dem 2022er Modell ist eine Heizung eingebaut, die aber soweit ich gesehen habe nicht regelbar ist.  

Alles in Allem ist der 3D-Druck für mein Labor ein extremer Fortschritt. Ein Fazit ist auch, dass diese Billigdrucker völlig ausreichen und oft sogar sehr viel besser als viel teuere Drucker sind - vorallem, wenn man die Billigdrucker mit einer einstellbaren Heizung nachrüstet. Als Heizung habe ich einen 12 V 100 Watt Lüfter, bei dem ich allerdings die normalerweise parallel geschalteten Heizelementen in Reihe geschaltet habe. Dadurch beträgt die Leistung nur noch ca. 12 bis 20 Watt, was mehr als ausreichend ist und wodurch die Regelbarkeit auch besser ist. Als Regler habe ich den sehr preiswerten W1209 ( https://www.reichelt.de/de/de/entwicklerboards-thermostat-12-v-digital-w1209-debo-xh-w1209-t-p223621.html?search=W1209&&r=1 ). Man muß aber halt auch etwas basteln, wobei in meinem Fall vorallem die Schweißtechnik im Dentallabor (hier ein PUK5) sehr hilfreich war. Die Beheizung der Drucker bringt offenbar einen ganz erhelblichen Qualitätsgewinn und ist ein wichtiger Schritt zur systematisch guten Ergebnissen.

Ein anderer Punkt ist, dass es oft sinnvoll ist die Folie des Harzbehälters wechseln, wenn es zu Fehldrucken oder Fehlern kommt.

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 2 Jahren 2 mal von Zahnseide2

   
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Active Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 19
 

@zahnseide2 Hallo,

Eine sehr schöne Zusammenfassung deiner Erfahrungen. 
Wir nutzen im Labor einen Asiga Max UV und sind (im Prinzip) zufrieden. Von Preis mal abgesehen ist der Asiga passabel und druckt, was er soll. 
Als es zur Anschaffung kam, konnte ich es mir tatsächlich nicht nehmen lassen eine kleine competition zu starten. Ich wollte wissen, was so ein 10.000€ Drucker mehr kann, als ein Elegoo Mars2 (ohne pro, ich mag grün) und tatsächlich hält der „billige“ Drucker für gerade mal 200€ Sehr gut mit. Ich nutze die Dinger auch privat und nutze auch FDM Drucker privat. Keine Ahnung, ob ich den mal für Löffel nutzen soll…. 
aber mein Chef war wohl anderer Meinung und setzt doch auf den Asiga Max…. Naja, nicht mein Geld 😂

 

frohes schaffen und „gut Drucke“

 


   
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Zahnseide2
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 419
 

Entscheidende Punkte für die Qualität sind neben der Stabilität der Mechanik die Möglichkeit zur Beheizung (= gleichmäßige Temperatur) und vorallem auch die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung. Die Mechanik ist aber auch bei meinen Billigdruckern verblüffend genau. Die verwenden halt auch industriell hergestellte Profile und Linearkugellager. Und auch bei den Billigdruckern sind die Bauplattformen und deren Aufnahmen CNC-gefräst.

Zur Belichtung: Einfach mal die Wanne mit dem Kunstharz entfernen, ein Blatt Papier auflegen und die ganze Fläche beleuchten lassen. Bei den Zortrax Druckern hat mir das schließlich die Erklärung für viele Fehldrucke geliefert, die  immer an bestimmten Stellen aufgetreten sind. Wie mit dem aufgelegten Papier dann zu erkennen war, waren das Stellen an denen die Belichtung, bedingt durch den Aufbau der Belichtungseinheit, mangelhaft war.

Theoretisch könnte ein Drucker die Unterschiede in der Leuchtdichte auch über die Software, durch je nach Lage der Pixel unterschiedlich lange Belichtungszeiten, ausgleichen. Wenn ich so einen Drucker bauen und verkaufen würde, würde ich das selbstverständlich auch tun, viele Hersteller, wie z.B. die Leute von Zortrax, halten soetwas aber offenbar für überflüssig.

Die Hersteller der Billigdrucker haben anderseits sehr an den Bleuchtungseinheiten gefeilt und erzielen durch LED-Arrays mit Optiken eine in der Praxis offenbar meist ausreichende Gleichmäßigkeit der Belichtung. Teilweise kann man aber auch durch kleine nachträglich Veränderungen die Gleichmäßigkeit der Belichtung verbessern ( ELEGOO MARS PRO GRID LINES LENS ARRAY HACK ).

Die Heizung ist offenbar wirklich kritisch, wie z.B. auch das Webinar von Saremco auf Youtube zeigt: Webinar vom 18.Februar 2021 zur permanenten Krone aus dem 3D-Drucker!

Am Wochendende habe ich mir den Phrozen Sonic Mini 8K bei 3dJake bestellt. Zu dem Gerät mal auf youtube mit "phrozen sonic mega 8k" suchen. Dieser neue Sonic scheint derzeit in Sachen Auflösung und Oberflächenqualität klar das beste Gerät zu sein. Ich werde den neuen Drucker nach dem ersten Probedruck direkt, wenn er funktioniert, gleich mit einem Heizlüfter mit Temperaturregler aufrüsten. Beim drucken von in NEM zu gießenden Teilen stört mich halt immer noch das man auch nach dem Guß und selbst bei einer Schichtdicke von nur 0,03 mm immer noch die einzelnen Schichten erkennen kann und damit natürlich auch entsprechend viel gummieren und polieren muß. Ideal wäre es wenn man die Gußteile nach dem Entfernen der Gußkanäle nur noch etwas elektropolieren muß.


   
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New Member
Beigetreten: Vor 2 Jahren
Beiträge: 2
 

Man sollte jedoch nicht vergessen dass wir Medizinprodukte herstellen.

Die Harze sollten auf den Drucker und das Lichthärtegerät validiert sein.

Die China Drucker eignen sich daher nur für Gussformen und Modelle die nicht in den Mund gelangen.

Oft ist meistens die Genauigkeit für normale Modelle ausreichend, nicht jedoch bei Implantatmodellen 

und Stumpffachmodellen und den dazugehörigen Stümpfen. Hab da auch schon Lehrgeld bezahlt.

Alles was in den Mund kommt (prov. und definitive Kronen und Brücken, Schienen, Bohrschablonen etc.)

muss bei uns auf für den dentalen Gebrauch zugelassenen Druckern mit auf den Druckern validierten Harzen

erstellt werden. Ansonsten sehe ich schwarz für das MPG.

 

viel Spass beim Drucken 😉


   
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philcad
Eminent Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 47
 

Um zu der Eingangsfrage etwas beizutragen - mit diesem Drucker habe ich leider noch nicht selber arbeiten können. Da deiner Aussage nach 8 von 10 Modellen passen, würde ich mich mal an eine fundierte Fehleranalyse machen. Was ist bei den 20% denn genau anders? Kannst du das Problem mit der gleichen Druckdatei auch nachstellen? Zuerst solltest du versuchen immer das gleiche Modell zu drucken bis der Fehler auftritt. Der Fehler kann auch schlicht beim Ablösen der Drucke oder beim Reinigen auftreten. Da es sich um einen DLP-Drucker handelt könnte es natürlich auch Verzerrungen geben, also an der Position auf der Druckplattform liegen. Dies halte ich jedoch für eher unwahrscheinlich. Was sagt denn der Verkäufer? Gibt es keinen Support?


   
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philcad
Eminent Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 47
 

Die China Drucker eignen sich daher nur für Gussformen und Modelle die nicht in den Mund gelangen.

Diese Aussage ist inzwischen veraltet. Inzwischen gibt es durchaus günstige 3D-Drucker basierend auf LCD-Technik für welche Materialien speziell zertifiziert werden. Auch sind das nicht "die China Drucker" sondern werden auch in Taiwan, USA, etc. hergestellt (Phrozen, Epax...)

Oft ist meistens die Genauigkeit für normale Modelle ausreichend, nicht jedoch bei Implantatmodellen und Stumpffachmodellen und den dazugehörigen Stümpfen. Hab da auch schon Lehrgeld bezahlt.

Diese Aussage ist ebenfalls nicht mehr aktuell. Für die erste Generation gehe ich bei deiner Aussage mit, die aktuelle Generation dieser Drucker kann es im Alltag aber durchaus mit den ganzen DLP-Druckern aufnehmen. Bei den Analysen kann man zwar noch immer minimal höhere Streulichtanteile feststellen, dies macht sich im Alltag jedoch meiner Erfahrung nach nicht mehr bemerkbar. Dafür gibt es keinerlei Verzerrungen mangels Linsen und größere Bauraumfäche bei gleichzeitig höheren Auflösungen.

Das gilt natürlich nicht für jedes Modell, gerade bei Consumer-Modellen sollte man zumindest auf eine hochwertige Z-Achse sowie die Dicke des Schutzglases - sofern vorhanden - achten.

Alles was in den Mund kommt (prov. und definitive Kronen und Brücken, Schienen, Bohrschablonen etc.)

muss bei uns auf für den dentalen Gebrauch zugelassenen Druckern mit auf den Druckern validierten Harzen

erstellt werden. Ansonsten sehe ich schwarz für das MPG.

Selbstverständlich, genauso wie jeder Hersteller von Löffelplatten entsprechende Lichthärtegeräte validiert hat und nur diese verwendet werden? Das MPG existiert übrigens nicht mehr, du meinst sicher die MDR.

Nicht falsch verstehen, ich bin durchaus der Meinung dass man bei Medizinprodukten auf einen validierten Prozess setzen sollte. Dies ist jedoch nichts Neues und gilt für analog zu verarbeitende Materialien genauso. Hier hat jedes Labor jahrelange Erfahrungen und die ständigen "Warnungen" von Herstellern, welche ich auch regelmäßig zu hören bekomme, kommen immer dann, wenn dieser Hersteller einen eigenen 3D-Drucker im Programm hat. Bei Löffelplatten, Composite, etc. habe ich noch nie "Warnungen" zu hören bekommen, trotzdem muss man hier genauso MDR-konform arbeiten.

Wer der Meinung ist, unbedingt Medizinprodukte drucken zu müssen, sollte sich halt Drucker und Material gleichzeitig kaufen. Dies kann durchaus auch ein Sonic Mini 4k für 290€ sein, wenn es beispielsweise um Schienen geht.

 

 

 

 

 


   
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