Moin, hat einer Erfahrungen mit CAD/CAM-Modellgüssen?
Mich würde grundsätzlich schon mal interessieren, ob die dann anhand der Daten aus Metall gefräst oder gedruckt werden oder ob man die besser nur in Kunststoff herstellt und dann gießt.
Ja. Zahnseide 2.
"Was der Planetenlauf umkreist und was ihr Schimmer überglänzt, so weit sei Dir dein Ziel gegrenzt, das hast Du Macht, Dir zu erwerben." ( Parcival, Wolfram v. Eschenbach )
Aus Metall fräsen macht keiner weil zu unwirtschaftlich. Alternativ kannst du sie per SLM direkt in Metall herstellen lassen. Hab mal ein paar machen lassen und das Ergebnis war schon beeindruckend. Kann dir aber nix zum Langzeiterfolg sagen bezüglich Bruchdehnung bei Klammern etc. 3. Variante du lässt sie in Kunststoff drucken und klassisch Gießen. Ist in meinen Augen aber die unsinnigste Methode. Warte bis zur nächsten IDS und schaue dir mal die SLM Mogus da an.
.....habe mal eine gefräste MGB auf einer Fortbildung von Zirkonzahn gesehen. Der Guru meinte natürlich auch, dass es völliger Mumpitz sei, sotewas ín Serienfertigung zu machen. Aber sie wollten mal zeigen, was so möglich ist. Sah schon irre aus.....
Gruß
Bastler
Hi Datenzahn, mit der Software scheinst du ja schon gearbeitet zu haben also brauche ich dazu ja nichts zu sagen. Grundsätzlich ist es wirtschaftlich völlig uninteressant die Modelgüsse aus dem "Stück" zu fräsen (NEM Ronde). Metalldruck ist oft nicht ohne Fehler. Selbst das ausfräsen aus einer PMMA oder Wachs Ronde ist zu teuer.
Ich drucke die Modellgüsse (SLA) und gieße sie danach. Funzt klasse. Modellationszeit am PC wenn man etwas geübt ist rund 15 Minuten. Den Drucker voll packen und über Nacht drucken (gehen rund 10 Platten rein). Wenn du nur einen druckst dauert es so rund 2 Stunden. Kosten pro Modellguß rund 3-4 Euro.
Kurz - völliger Mumpitz ist das drucken mit Filament Druckern wie es in einem anderen Beitrag geschildert ist. So was gehört in den Hobbykeller!
Alles Andere macht momentan noch keinen Sinn obwohl alles machbar.
Gruß
MasterDisaster
....also natürlich ist im ersten Moment das Drucken praktisch. Ob es nun wirklich so preiswert ist, weiß ich nicht. So ein Drucker zur Zeit noch sauteuer. Und von "alleine" arbeitet er auch nicht. Das Abtrennen der Supports, das evt. nachpolymerisieren, das Reinigen im Ultraschall o.ä. ist auch nicht zu vergessen. Die Industrie rechnet uns ja auch immer schön vor, wie "billig" alles mit ihren Geräten wird.
Aber mal an die Routiniers unter uns: Wie lange braucht man denn für die Vorbereitung eines einfachen Bügels mit 2 Klammern oder einer einfachen OK MGB und deren Modellation? Das geht doch ratzfatz!
Und ausgearbeitet werden muß es ja so oder so...? Keine Frage, dass die additiven Verfahren die Zukunft sind, aber ich muß mir da im Moment noch nichts schön rechnen.
Nachdenkliche Grüße
Bastler
Danke für die Antworten, es ist so, dass man ja mit der neuen Software von Sirona auch Modellgüsse konstruieren kann und mein Chef das (leider) auch weiß. Bisher gehen die in ein Fremdlabor. Ich kann hier nichts gießen, sondern für Metall nur Daten rausschicken und wollte gewappnet sein, falls ich demnächst mal so etwas ausprobieren soll...
Ich wäre dann auch für SLM, kostet 99 € und ich muss bei Datenanlieferung ja noch selber aufpassen. Wäre schon blöd, wenn dabei ne Klammer abbricht...
Wir machen auch schon seit über einem Jahr mit der Sirona Software Modellgüsse. Lasse sie dann per SLM machen - wir bezahlen 79,- für einen...bekommen halt einen guten Rabatt 🙂
Ich selber bin begeistert da ich viel Zeit spare ( Dublieren, Einbettmassemodell entfällt alles ) und mit etwas Übung man 10-15 Minuten zum scannen und konstruieren benötigt.
Das mit dem Druker probieren wir auch gerade aus - da kann ich den von Formlabs nur empfehlen. Ist aber eine kleine Sauerei mit dem Harz. Sauteuer ist nur der Bego ect. Drucker.....habe für den Formlabs 3500,- brutto bezahlt!
Das Thema ist wohl schon etwas her, aber weiß einer, ob die Applikation für die Modellgussgestaltung automatisch bei der 15.0 Software dabei ist, oder muss die dazugekauft werden?
Du kannst einfach über den Lizenzmanager nach schauen, ob dort das "inLab SW CAD Removeable-Module" hinterlegt ist. Wenn ja kannst du auf der Sirona Homepage "inLab Partial Framework 15" herunterladen und installieren. Sirona verkauft normalerweise immer das komplette Sofware Paket.
Guten Tag, ich bin neu hier in dem Forum und möchte gerne meinen Beitrag leisten zu dem Thema Modellguss digital gefertigt.
Zur aktuellen Frage: ist Modellguss in der InLab SW V4.15 integriert - NEIN, es ist ein separates Modul. Es gibt das Basismodul, das die meisten Standardfeatures beinhaltet sowie Zusatzmodule - Partial Framework (Modellguss), Implantologie und das Schnittstellen-Modul, diese können extra erworben werden können.
Siehe: http://www.sirona.com/ecomaXL/files/Sirona_PM_Treuebonus_2015-10-07.pdf&download=1
Im Weiteren möchte ich gerne an den zwar relativ alten aber sicherlich zum Teil nach wie vor interessanten Fragen zu dem Thema Modellguss digital gefertigt anknüpfen.
Als Mitbetreiber eines zentralen Fertigungszentrums bieten wir seit geraumer Zeit Modellguss aus NEM additiv gefertigt unter dem Namen INDIVIDUAL PF an.
Wir arbeiten dabei mit Lasersintertechnologie der Marke EOS, die viele Jahre Forschung und Prozessentwicklung investiert haben um auf dem Midframe System M270 den Modellguss mit gleichbleibender Qualität produzieren zu können. Dabei wurde der Prozess von EOS nach ISO-Standard zertifiziert.
Die Ergebnisse sind hinsichtlich Passung und Oberflächen für OK als auch UK gut und werden von unseren Kunden gerne angenommen.
Was Klammerstabilitäten und Lunker-Risiko betrifft, konnte anhand von Studien belegt werden, dass die Lasersintertechnologie viele Vorteile gegenüber dem analogen Guss mit sich bringt.
Dank der CAD Software Weiterentwicklung ist die Zukunft des Modellgusses aus meiner Sicht digital. Hier ist eine Schwierigkeit sicherlich noch die richtigen Design Rules einzuhalten z. B. Klammerdicke.
Ich kann nur empfehlen das Thema Modellguss in Zukunft bei spezialisierten Dienstleistern fertigen zu lassen um viel Zeit, Aufwand und unterm Strich auch Geld zu sparen.