Hilfe...Ich habe soeben eine VMK-Krone CoCr mitsamt dem Implantat erhalten...Ebendiese Krone wurde mit Zinkphosphat-Zement befestigt. Wie kann ich diese nun vom Abutment lösen? Habe es schon mit Wärme probiert, die Krone macht keinen Wank. Es gibt aber schon langsam Sprünge in der Keramik, weil ich die Teile doch irgendwie fassen muss...
Du musst dem Zement Zeit geben im Ofen.
Langsam hochfahren ,500Grad, bruzzeln lassen... ich würds mind. ne Stunde drinnlassen, langsam wieder abkühlen lassen. Das überlebt der Zement nicht. Ich würde dafür einen Vorwärmofen nehmen, nicht den Keramikofen.
So würde ich das probieren, evtl. kommt ja nochwas anderes brauchbares.
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10-15 min Haltezeit reichen, Aufheizrate 55°C/min, >450°C ...im Keramikofen. War die Krone lange im Mund, hatte mal die Degussa so`ne Langzeittrockenanleitung für Sicherheitsfanatiker veröffentlicht. Dauert den halben Tag und soll sicherstellen, daß die Keramik keinen Schaden nimmt. Weiss ja nicht, wie viele Öfen ihr so habt...da kann schon mal ein Kollege stinkig werden. Aber.. hat ja alles einen Grund. In Deinem Fall will ich mal neugierig fragen, wie Du an eine Krone kommst, die auf ein Implantat-Abutment zementiert ist? Hat die BehandlerIn die Schraube vergessen? Ist die Schraube gebrochen? Hat der Patient auch das Implantat verloren? Ist es ein BICON-Implantat gewesen, was nicht richtig festgeklopft wurde? Welche Komponeneten sollen denn alles wiederverwendet werden ?
PS.: Wenn die Keramik eh` schon im Eimer ist, kannste auch 99°C/min hochheizen.
"Was der Planetenlauf umkreist und was ihr Schimmer überglänzt, so weit sei Dir dein Ziel gegrenzt, das hast Du Macht, Dir zu erwerben." ( Parcival, Wolfram v. Eschenbach )
Ich habe es schon probiert. Zuerst 30 Minuten bei 300 Grad, dann 15 Minuten bei 400 Grad; die Krone macht keinen Wank. Aber nun werde ich es mit Deinem Vorschlag probieren, d.h. 1 Stunde bei 500 Grad. MElde mich dann wieder.
Lieber Hyoideus,
das ist einer der seltenen Fälle, wo der Patient das Implantat verloren hat. Der Chirurg und der Zahnarzt können es sich auch nicht erklären. Die Krone wure vor gut einem halben Jahr eingesetzt, da war noch alles i.O.
Es ist übrigens ein Straumann-Implantat WN synOcta.
Hallo Dentalia
Erhitzen in Salzsäure funktioniert, da reichen schon 100°C aus, dann kommen keine Sprünge in die Keramik. Wenn du die eh schon hast, dann kannst du jetzt auch neu verblenden und sandstrahlen. Wir hatten so einen Mist häufig und haben viele ausgekocht, die Säure löst anscheinend den Zinkphosphat. Keine Ahnung warum, aber es hat gefunzt.
LG
Fuzzi
Das darf doch nicht wahr sein. Da hatten wir all die Jahre Salzsäure im Säureschrank und niemand wusste, wozu die gut war. Nun habe wir diese vor ein paar Wochen entsorgt und jetzt bekomme ich diesen Tip von Dir.... Aber ich werde das nicht ausser Acht lassen. Danke...
Also was sehr gut bei mir funktioniert hatte ist chloroform. Das bekommst du zwar nicht mehr in der Apotheke, zumindest nicht als Privat oder Gewerbebetrieb. Aber dein Zahnarzt kann es ohne weiteres besorgen. So wie in meinem Fall. Für 30 minuten hneingeschmissen in ultraschallbad und schon löst es sich ohne erhitzen etc...
einfach mal ausprobieren 😉
Schönen Gruß
Titan hat eine oberflächliche Oxidschicht als Diffusionsbarriere, oder auch Pasivierungsschicht. Das Redoxpotentials ist unedler als Wasserstoff. Chloridionen erleichtern die Diffusion jedoch (sog. Störstelle im Hydroxid-Netzwerk), daher ist kein unedler metallischer Werkstoff gegen Salzsäure ausreichend beständig..... Das Abutment würde ich daher nicht wiederverwenden nach der Behandlung mit Salzsäure. Eine NE-Krone auch nicht.
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Intraoral versucht man soetwas zunächst indem man einen Ultraschall-Zahnsteinentferner gegen die Krone hält. Ich hätte die Krone mit dem Aufbau daher zunächst eine längere Zeit in ein Ultraschallbad mit Zementlöser gelegt. Ob die saure Lösung dem Titan bekommt weiß ich aber nicht. Nur, wozu soll die Krone noch gut sein? Niemand wird das nächste Implantat so exakt setzten dass die Krone wieder passen wird. Oder soll die Krone weiterverkauft werden? Aber man weiß ja nie. Mir hat einmal ein Patient vom Markt in Teheran erzählt: Angeblich dürfen Muslime nicht mit Zahnersatz begraben werden. Eine Folge davon wäre, dass man (zumindest damals in den 70er Jahren) auf dem Markt in Teheran gebrauchte Prothesen habe kaufen können. Man stelle sich also vor, dass da ein Marktstand mit jede Mengen alten Kronen und Prothesen ist und die Leute probieren wie im Kleidergeschäft bis sie etwas finden das passt.
Wenn die Schraube gebrochen ist und ausgetauscht werde soll, KÖNNTE man ja beide Komponenten wiederverwenden? Da wäre natürlich die Frage wo der Hase im Pfeffer liegt, so eine Schraube bricht ja auch nicht einfach mal so...
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Danke für all die Tipps.
Da wir keine Salzsäure mehr haben, und Chloroform auch nicht einfach so aufzutreiben ist, lassen wir es halt bleiben. Ultraschall hat übrigens auch nichts gebracht.
Zahnseide2 hat Recht, es macht ja auch nicht viel Sinn, die Krone zu lösen. Da müsste das nene Implantat schon fast genau so platziert werden.
Auf jeden Fall habe ich die ganze Sache nun am Stück zur Abklärung an Straumann eingeschickt (Garantiefall)
Kläre uns doch mal über das verwendete Implantat auf und was da passiert ist.
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Also, es ist ein Straumann SynOcta WN mit einer zementierten COCr-VMK. Die Krone wurde im März diese Jahres eingesetzt und vor einer Woche habe ich die ganze Geschichte wieder in den Händen gehabt. Der Chirurg konnte das ganze Implantat ohne grosse Krafteinwirkung heraus ziehen. Er kann sich das auch nicht erklären.
Nun muss von STraumann abgeklärt werden, weshalb das alles rausgekommen ist. Anfang nächsten Jahres wird in dieser Region erneut implantiert.