Daher meine Frage. Gibt es alternative Vorschläge? Da ich sehr viele Jahre sehr zufrieden mit dem Material war, habe ich mich nie um eine Alternative gekümmert. Ich fange jetzt an andere Komposite zu testen. Aber die Zeit könnte knapp werden. Für die ein oder andere Erfahrung wäre ich sehr dankbar.
Hallo, wir - als ehemalige Espe-Fans - haben eine ähnliche Sorge seit Jahren hinter uns und haben lange mit verschiedenen Alternativen rumprobiert: an bredent crea-lign sind wir schließlich hängengeblieben. Es ist in der Schichtungshandhabung ähnlich, allerdings etwas "unbequemer", da wegen des zähflüssigeren Verhaltens das direkte Schichten aus der Spritze zu klobig ist. Wir "vorportionieren" auf Teflon-Anmischplatten und schichten mit angespitzten, elastischen Teflonspätelchen - beim Mischen sehr vorsichtig sein und Bläs-chenbildung vermeiden; die Bläs-chen kommen allerdings gelegentlich "direkt aus der Tube" - ärgerlich.
Das Material ist aber deutlich weniger "belags-afin" (!) als sinfony, dichter, besser polierbar und die Politur deutlich langlebiger. Das Schneidenmaterial bedarf meistens der Zumischung von "Transpa" etc. Zum Vorpolimerieieren beim Schichten verwenden wir weiter das Espe-Alfa, dann ins bredent 180 sec. , Nachschichten mit Alfa, dann fertig bredent 360 sec. und zum Schluß ins Espe Beta ca. 10 min/vac zur Beseitigung der unpolimerisierten Oberfläche - naja fast, aber dann deutlich handling-freundlicher als ohne.
Wir "silanisieren" oder "silikatisieren" nach wie vor weiter, aber mit dem Cumdente-sil-System - funktioniert sehr gut; Retentionen erhalten bislang weiter den rosa Opaquer von Sinfony - geht schneller.
Da (auch) der bredent-opaquer zähfüssiger ist, muss man ihn mit etwas festeren Einmal-Pinselchen quasi aufbürsten.
Wir haben uns oft nach Sinfony "zurückgesehnt" - alle "Ausreißversuche" zu anderen Materrialien als crealign wirkten eher als "erzieherische" Maßnahme zum Verbleiben bei crealign.
Soweit meine persönlichen (weitgehend zufriedenen) Erfahrungen - andere Personen sind möglicherweise auch anders persönlich 😉
Viel Erfolg beim Experimentieren.
hf
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das Material von Bredent hatte ich bis dato nicht auf dem Schirm. Ich habe im Moment Ceramage von Shofu zum testen. Anwendung wie Sinfony. Der este Eindruck ist ein guter.
Gruß
Ceramage hat mir auch sehr gut gefallen - das Starterset habe ich noch als "stille Reserve"; es schien mir in seinen mechanischen Eigenschaften dem Sinfony ähnlicher als crea-lign - aber gerade dessen größere Festigkeit (auch im Abrieb) war Teil meiner Entscheidung.
Wir hatten damals viele Tk-arbeiten in Degulor M und einige Patienten hatten starke Belaganfälligkeiten auf Sinfonie. Mein Freund Stiller hatte für einen Doc in Münster eine solche Arbeit gemacht und zum Entsetzen des Patienten gab es extrem starke braune Beläge auch in den Sekundärteilen. Der Doc schickte ihn zu einem ehemaligen Kollegen an der Uni und der "kniete" sich da hinein. Ergebnis: der Patient nahm relativ hochdosiert einen Betablocker ein und der sollte über den Kupfergehalt der Legierung zur Bildung eines braunen Goldoxydhydrates beigetragen haben.
Überrascht stellten wir dann fest, dass mehrere der Patienten die unsere Arbeiten hatten, ebenfalls Betablocker einnahmen. Das hatte bei uns dann heftige Konsequenzen: wir stiegen auf eine kupferfreie Legierung (PCF) von Hafner um und crea-lign wegen der aus meiner Sicht besten Pollierbarkeit zu einer sehr glatten und dichten Oberfläche. Geblieben sind uns nur noch zwei "Betablokisten" die nun jährlich vor Weihnachten zum "Entbräunen" kommen - erst Ultraschall, dann aufpolieren.
Wären da nicht gelegentlich die kleinen Bläschen im crea-lign...
mfg hf