extremer Speichelfl...
 
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extremer Speichelfluss

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Eminent Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Themenstarter  

Hallo liebe Gemeinde,

wir fertigen nicht sehr oft Totale Prothesen an und ich habe sehr wenig Ahnung von Totalprothetik.

Seit Eingliederung einer von uns vor kurzem angefertigten OK Totalen Prothese klagt der Patient nun über extrem vermehrten Speichelfluss. Die alte Prothese war ca. 15 Jahre alt, der Biss abgesuncken und wurde vom Behandler um ca 5mm angehoben.Liegt evtl. dort des Wurzels Übel ?

Der Patient fühlt sich ansonsten mit seinem neuen Stück wohl, zeigt keine Reaktion auf den PMMA, braucht keine Haftcreme mehr, kann sehr gut sprechen und prima Kauen, endlich wieder ( Zitatende), aber... siehe oben

Für zahlreiche Antworten wäre ich dankbar.

Schöne Grüße,

Milchzahn

Tue Gutes und rede darüber !


   
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 OlBo
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 261
 

Vielleicht ist die Ausdehnung des Funktionsrandes im OK zu ausgeprägt und der Ausgang der Ohrspeicheldrüse (Ductus parotideus) wird zu sehr stimuliert.

Das Selbe kann auch im UK passieren, da dort die Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublinguale) und Unterzungenspeicheldrüse (Glandula submandibulare) sitzen.

Eigentlich führt soetwas aber eher zu Druckstellen und nicht zu Speichelfluss, aber jeder reagiert halt anders auf Stimulierungen !!!

Sollte aber sicherlich vom ZA feststellbar sein.

OlBo

P.S. Vielleicht aber auch sieht der Patient nachdem er nun endlich eine neue, passende und funktionierende Prothese hat nur noch Sachen zum Essen und Ihm läuft das Wasser im Mund zusammen


Der Dentalmarkt ist mittlerweile ein Swinger-Club. Jeder mit jedem und doch nicht richtig ! (OlBo 2009)

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Eminent Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 43
Themenstarter  

Vielen Dank OlBo,

habe mich gerade schon auf Grund Deiner Angaben durchs Netzt gewühlt,

viel nützliche Seiten gefunden und werde meinem Kunden morgen mal daraufhin kontaktieren.

Milchzahn

Tue Gutes und rede darüber !


   
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blanchet
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 210
 

Hi Milchzahn

also zunächst dies: eine Bißhebung von 5 mm , das ist riesig viel ! Eine Bißhebung sollte, wenn die alten Prothesen über die Jahre die Kinnspitze fast die Nasenspitze berühren ließen, vorsichtig vorgenommen werden - Schritt für Schritt! Sie schreiben nicht wie alt der Patient ist. Aber wenn er - der Patient - über viele Jahre peu à peu die "normale" Bißhöhe verloren hat, weil seine Prothesen einfach (berlinisch) "abjelutscht" waren, dann hat er schon damit zu tun, sich an die neue sehr frühe Okklusion zu gewöhnen. Zudem würde ich gern wissen: bestehen die neuen Prothesen aus einem Kalt- oder einem Heißpolymeriat? Hier könnten bei einem KALTpoly auch durch nicht restlos entfernte Monomere die Gründe für den Speichelfluß liegen.Auch dann wenn keine sichtbaren Schleimhautreizungen vorhanden scheinen.

Ich werde in den nächsten Tagen nähere Infos zu möglichen Gründen einholen und melde mich dann wieder!

herzlichst aus berlin

juw.

dentamigo


   
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Eminent Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 43
Themenstarter  

Hallo lieber Weiss,

die Prothese wurde aus einem Kaltpolimerisat angefertigt, Pala-X-Press, penibel nach Anwendungsvorschrift und systemkonform ( Paljet, Palamat Practic )angeteigt und polimerisiert, danach vor der Auslieferung für 24 Stunden im Wasser gelagert. Trotzdem ist mir der Restmonomergehalt durchaus bewußt.

Bevor die neue Prothese angefertigt wurde, wurde zunächst die alte Prothese unterfüttert und der Biss durch Aufbau der Kauflächen und Frontzähne sukzessive um 5mm angehoben.

Die Seitenzähne mußten bei der neuen Prothese aus statischen Gründen im Kreuzbiss aufgestellt werden ( stark atrophierter Kieferkamm, entsprechende zentripetale Resorption,Knochenlamelle zur Kieferhöhle extrm dünn, Implantate laut Behandler nur unter extremsten Bedingungen, evtl. und unter Umständen, wenn überhaupt ( dito nicht ) möglich,wollte der Patient aber sowieso nicht .

Um Platz für die Zunge des 75 Jahre alten, sehr rüstigen Patienten zu schaffen, sollte der Bereich caudal der Seitenzähne konkav gestaltet werden.Diesen Bereich haben wir mittlerweile wieder geschlossen und angeblich hat sich der Speichelfluss nun vermindert, oder der Patient sich mittlerweile an sein neues Stück gewöhnt.

Bin aber mal trotzdem auf Deine Recherche gespannt,

schöne Grüße, Milchzahn

Der Patient trägt seit 40 Jahren eine totale Prothese

Tue Gutes und rede darüber !


   
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blanchet
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 210
 

Lieber Kollege / liebe Kollegin Milchzahn,

ich habe also vier Zahnärzte befragt und alle vier haben sich unabhängig voneinder prompt über die kräftige Bißerhöhung von 5 mm geäußert nämlich negativ! Auch wenn diese Bißhebung Schritt für Schritt vorgenommen wurde, beurteilten sie diese Höhe als zu viel! Zudem - die alten Prothesen waren sicher aus einem HEISSpoly gefertigt, sodaß auch die UF ( und hier wird ja das Kaltpoly recht frei dosiert und angemischt. Eine Reizung durch Restmonomere kann also hier durchaus Irritationen - wie z.B. den erhöhten Speichelfluß auslösen. Die FU-Ränder der neuen (5 mm höheren) Prothesen könnten auch die Speicheldrüsen aktivieren sodaß hier auch eine Ursache für den hohen Speichelfluß liegen kann. Und wenn Sie schreiben, daß Sie die Prothesen mit PalaXpress im P.-Jet hergestellt haben, dann bitte ich Sie mal um eine Info ob Sie das Kaltpoly FREI oder genau abgewogen / abgemessen angemischt haben.

Also wenn Sie noch ein Interesse haben dieses Thema zu vertiefen, dann bitte ... sehr gern!

Ggf. können Sie mich auch über meine eMail-Adresse kontakten, da ich Ihnen dann noch ein paar Tips geben kann, die ich aus werblichen Gründen hier nicht schreiben kann!

Vielleicht bis denni

herzlichst

juw.

dentamigo


   
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Eminent Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 30
 

@ weiss

Neuste Studien der Uni Greifswald belegen, daß Bißhebeungen weitaus größeren Umfangs durchfürbar sind. Mußte mich neulich von einem ZA belehren lassen.

Der Hammer aber ist die Art und Weise.

Fünf, acht oder zehn Millimeter in nur einem Schritt. Die Uni HGW begründet diese Aussage damit, daß alles was umprogrammiert wird(Muskeln, Bänder, KG) gleich in die Definitive kommt. Das bedeutet das der Patient sich letzlich nur einmal umgewöhnen muß anstatt in drei oder vier Schritten.

MfG der Raumer


   
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blanchet
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 210
 

meine Antwort: (ein bißchen Spaß muß sein )

... dann hat der betreffende Patient also vorher mit der Kinnspitze seine Nasenspitze berührt? Und nun sieht der Patient aus wie Fernandel mit der Kinnspitze kurz vor seinem Knie???

Ernsthaft: ich habe kürzlich bei einem ca. 65-jährigen Patienten aus meiner Nachbarschaft eine Bißerhöhung von 2 mm gewagt. Der Patient spricht immer noch von "gewöhnungsbedürftig" , seine Physiognomie hat aber sehr zu seinem Vorteil verändert.Er will sich an die neue Biß-Situation gewöhnen.

Alles hat seine Grenzen - auch die Profs einer Uni sind nur Menschen!

herzlichst

juw.

dentamigo


   
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Eminent Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 30
 

Ja mann kann sich schlecht in so eine Situation hineinversetzten wenn man noch alle Zähne hat (zum Glück)

Aber würden wir immer auf ausgetrampelten Pfaden schreiten würden wir wahrscheinlich noch Kautschuk-Prothesen herstellen

Don´t believe the Hype [*kämpferisch*]

Cu outthere der Raumer


   
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