63 Jahre Praxislabo...
 
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63 Jahre Praxislabor. Wie sieht es heute aus mit deren Berechtigung?

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Rainer Ehrich
Trusted Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 81
Themenstarter  

Nach dem letzten Bericht in WISO und dem eingereichten Gutachten seitens des Arbeitgeberverbandes (AVZ) vetreten durch Manfred Heckens beim Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages bezüglich der rechtlichen Grundlage von Praxislaboren, wird das Thema Praxislabore, auch im Hinblick auf das neue Antikorruptionsgesetz, mehr diskutiert, denn je. Praxislabore sind für die gewerblichen Dentallaboren schon immer ein "Dorn im Auge". Verständlich, da ihnen nicht nur ca. ein Drittel des Gesamtumsatzes Zahnersatz genommen wird, sondern auch ein Wettbewerbsnachteil durch sehr unterschiedliche Voraussetzungen entsteht. Am Ende des Artikels finden Sie nach dem Fazit eine Zusammenfassung des Gutachten des AVZ, welches ich hier einmal unkommentiert reinstelle.Nach dem letzten Bericht in WISO und dem eingereichten Gutachten seitens des Arbeitgeberverbandes (AVZ) vetreten durch Manfred Heckens beim Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages bezüglich der rechtlichen Grundlage von Praxislaboren, wird das Thema Praxislabore, auch im Hinblick auf das neue Antikorruptionsgesetz, mehr diskutiert, denn je. Praxislabore sind für die gewerblichen Dentallaboren schon immer ein "Dorn im Auge". Verständlich, da ihnen nicht nur ca. ein Drittel des Gesamtumsatzes Zahnersatz genommen wird, sondern auch ein Wettbewerbsnachteil durch sehr unterschiedliche Voraussetzungen entsteht. Am Ende des Artikels finden Sie nach dem Fazit eine Zusammenfassung des Gutachten des AVZ, welches ich hier einmal unkommentiert reinstelle.

Mehr dazu auf meinem Blog im aktuellen Artikel von heute.

Grüße

Rainer Ehrich

Lieber fehlerhaft beginnen, als perfekt zu zögern


   
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osfrontale
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
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Bitte Link zum Blog sowie zu WISO. Danke


   
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meistMeister
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Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 128

   
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Rainer Ehrich
Trusted Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 81
Themenstarter  

@osfrontale

Hier der Link:
http://www.rainerehrich.de/blog/praxislabore-und-zahntechnik

Lieber fehlerhaft beginnen, als perfekt zu zögern


   
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Zahnseide2
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 419
 

Habe mir "Praxislabore - ein aktuell sehr brisantes Thema" durchgelesen.

Ich finde diese Diskussion einfach unsinnig - nicht nur weil ich gerade heute morgen wieder eine mich zornig machende Konstruktion eines mir unbekannten Labors gesehen habe, dass mit ziemlich Sicherheit aber ein deutsches Meisterlabor war.

Wie auch immer. was ich beim Lesen diese nicht ganz einfachen Textes dachte:

  1. Zuerst müßte dann doch gefordert werden, dass der Untersuchende und die Behandlungspläne erstellende Zahnarzt ein unabhängiger Beamter mit Festgehalt sein müßte und dass er auf keinen Fall mit dem Zahnarzt identisch sein dürfte, der die Behandlung durchführt. Ausserdem müßte jede Diagnose und Behandlungsplanung durch mindestens 2 verschiedene Zahnarzte erfolgen. Bei Nichtübereinstimmung der Diagnosen und Behandlungspläne müßte ein dritter, ebenfalls beamteter Zahnarzt hinzugezogen werden. Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt werden, dann liegt immer der Verdacht nahe, dass die Diagnose und Behandlungsplanung sich am wirtschaftlichen Interesse des Zahnarztes und nicht nach dem Interesse und Wohl des Patienten richtet. Die Diskussion über die Praxislabore und auch die Annahme, dass das "Antikorruptionsgesetz" auf in der Zahnmedizin Sinn macht, implizieren das.
  2. Wenn es bei Behandlungen zu Komplikationen kommt, die weitere Behandlungen auslösen, dann sollte die weitere Behandlung von einem anderen Zahnarzt durchgeführt werden, der von dem ersten Behandlung in jeder Beziehung unabhängig ist, weil sonst die Gefahr besteht, dass ein Zahnarzt Komplikationen mit dem Ziel seinen eigenen wirtschaftlichen Vorteil zu verbessern, generiert.
  3. Erst dann, wenn die Punkte 1 und 2 erfüllt sind, macht es Sinn sich vielleicht auch noch über solche Feinheiten wie Praxislabor und Gewerbliches Labor, sowie über Antikorrptionsgesetz und dergleichen unterhalten.
  4. Wenn der Zahnarzt, wenn im Praxislabor gearbeitet wird, im Umkreis von 500 sein und in 5 Minuten zur Stelle sein muß, dann frage ich mich wie das bei den gewerblichen Meisterlaboren mit nur einme Meister ist, wenn der Meister bei einem Kunden ist, oder wenn der Meister krank ist oder wenn bei zwei Meistern der eine bei Kunden ist und der andere krank. Werden dann in den gewerblichen Laboren von den Gesellen und Azubis keine zahntechnischen Arbeiten mehr ausgeführt, bis der Meister wieder da ist? Meine Erfahrung sagt mir, dass die ZT-Innung sich in diesem Punkt vielleicht erst einmal darüber informieren sollte, was in den realen gewerblichen Laboren üblich ist.

Ansonsten wäre es sicher am Besten für die Patienten, wenn die Politik sich die zahnärztlichen Kulturunterschiede in Europa zu Gemüte zu führen würde ( http://www.freizahn.de/2016/07/zahnaerztliche-kulturunterschiede/ ) und darüber nachzudenken würde, ob es nicht besser wäre, das ganze, die Zahnmedizin und Zahntechnik betreffende deutsche Versicherungswesen, die Gebührenordnungen und Leistungsverzeichnisse und die Sozialversicherung für diesen Bereich abzuschaffen und das in Norwegen übliche System einzuführen. Bei allem Gemecker über die Praxislabore sollten die Zahntechniker nicht übersehen, dass Deutschland ein zahntechnisches Eldorado ist, bzw. dass die Zahntechnikerdichte und damit wohl auch der Umsatz pro Kopf der Bevölkerung und auch pro Zahnarzt drastisch höher ist als in vielen anderen Ländern, einschließlich so sozial eingestellten und reichen Ländern wie Norwegen und Dänemark.

Nicht zu letzt möchte ich aber darauf hinweisen, dass diese ganzen Diskussionen ziemlich müßig sind, wenn, wie die Studie der sogenannten Hill-Gruppe sehr überzeugend zeigt, irgendwann um 2030, also bestenfalls in 14 Jahren, der Energieaufwand für die Ölförderung größer wird als der Energieertrag derselben http://www.freizahn.de/2016/10/erschoepfung-das-schicksal-des-oelzeitalters/ .

Die Erschöpfung der nutzbaren Erdölvorräte ist weiter fortgeschritten als allgemein angenommen wird und die Förderung wird schneller abnehmen als allgemein angenommen wird. .....

Die fortschreitende Erschöpfung der Welt-Ölreserven kann Veränderungen in einer Größenordnung mit sich bringen, die man in 1000 Jahren nicht erlebt hat!

Für die Patienten wäre es vor diesem Hintergrund besser, wenn man darüber diskutieren würde, wie man Zahnersatz so konstruieren kann, dass dem Wohl des Patienten auch dann gedient ist, wenn Zahnmedizin und Zahntechnik in einigen Jahren wegen Mangel an Energie- und Nachschub vielleicht garnicht mehr oder nur noch bedingt liefer- und funktionsfähig sind.


   
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ZTM
 ZTM
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 173
 

Mal ne Kleine Umfrage: Wer liest sich Zahnseide2 Beiträge komplett durchZwinkernd

Naja ich meine es nur Gut wenns eh keiner liest ( also ich nicht, nach ersten Drittel schalte ich schon ab).

Weil bei den umfangreichen Texte( Respekt) könnte er die Zeit sinnvoller in seinem Praxislabor verbringen und seinen Technikern auf die Finger schauenLachend


   
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osfrontale
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 649
 

Überfliegen reicht vollkommen.

Es sind so viele schräge Themen, in die er adriftet. Zu Schulzeit hätte drunter gestanden: Thema verfehlt.

Ich wünsche ihm alles erdenklich Gute und bin froh, ihn nicht als Kunden zu haben.

Warum arbeitet er eigentlich nicht in seinen preferierten Ländern?

Das Antikorruptionsgesetz wurde wahrscheinlich genau wegen solchen Ärzten erforderlich.

Ich vermute allerdings, dass er gerne provoziert um seinen Intellekt zu präsentieren und über seine Ergüsse sich selbst beflügelt.


   
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bastler
Honorable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 508
 

.....man, mir ja durch die Ergüsse von @Zahnseide2 ganz schwindelig. Aber ich überlege schon mal, was ich ab 2030 mache......

Bastler


   
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Dentinitus
Trusted Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 65
 

Da wird doch der Al Capone mit Steuerhinterziehungen am Umgehen der Prohibition gehindert.

Dank eines Antikorruptionsgesetzes wollen die gewerblichen Laboratorien doch nur wieder verstärkt an hochwertige Arbeiten und an die Privatpatienten rankommen. Und somit das eigene Stück vom Kuchen vergrößern.

Was soll sich ändern? Dass ein Meister im Praxislabor angestellt sein muss? Ein zusätzliches Gewerbe angemeldet werden muss (was jetzt auch schon gemacht werden kann?) Dann können endlich Azubis im Praxislabor arbeiten, äh gelehrt werden.

Eine Abgabe an die Handwerkskammer wäre doch nett,damit ausgebildet wird und die Zahntechniker nicht aussterben?

Im Praxislabor arbeitet im Idealfall DER Techniker von dem der Zahnarzt eine gleichbleibende gute Qualität bekommt.

Wer sich einen schlechten Techniker einstellt ist doch selbst schuld, der Zahnarzt haftet doch für das was er dem Patienten einsetzt, nicht der Techniker und nicht das gewerbliche Labor. Das gibt auch nur eine Gewährleistung auf die Arbeit.

Das Thema eignet sich wunderbar zum Bullshit-Bingo.


   
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Honorable Member Admin
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 435
 

@ ZTM, bastler, osfrontale

zunächst: ich habe den Beitrag komplett gelesen. Und,... ich finde dieser Beitrag ist durchaus berechtigt, und wirft einen Blick in die deutsche Bürokratie, die man auch noch verkomplizieren könnte und sollte, wenn man der Sache auf den Grund gehen möchte.
Ein wenig mehr Vertrauen in die Arbeit des Anderen sollte da sein, sonst hat die Gesellschaft eh verloren......

Mir will doch hier keiner erzählen, dass alle Arbeiten aus den gewerblichen Laboren besser sind als aus den Praxislaboren. Was für ein Bullshit. In jeder Branche gibt es Solche und Solche.


   
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osfrontale
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 649
 

@thorsten

Mir will doch hier keiner erzählen, dass alle Arbeiten aus den gewerblichen Laboren besser sind als aus den Praxislaboren. Was für ein Bullshit. In jeder Branche gibt es Solche und Solche.

Das sagt keiner.................... aber die Voraussetzungen müssen die Gleichen sein !!!!!

Es kann doch nicht sein, dass es für die gleiche Arbeit unterschiedliche Bedingungen gibt !!!!

Tatsache ist, dass nur noch der unrentable Rest im Gewerblichen landet und die Rosinen aus der Mischkalkulation im Praxislabor gefertigt werden. Was Zahlen auch belegen.

Unsere gutausgebildetetn Techniker können nicht mehr gerecht bezahlt werden und diese dann im Praxislabor uns eine Konkurrenz, die man finanziell und auftragsweise nie erreichen kann, aufbauen.

Von den " Konstruktionen" wie : Zahnarztpraxis - Praxislabor -> Steuerberater -> Rechstanwalt -> GmbH`s usw. ganz zu schweigen.

Für das gleiche Produkt müssen auch die gleichen Steuern und Ausgaben sowie Pflichten anfallen.

Nicht umsonst ist dieses Verhalten inzwischen auch schon den Medien bekannt..und nicht nur diesen.


   
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Dentinitus
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 65
 

Soso, erst jetzt werden die gut ausgebildeten Zahntechniker nicht mehr gerecht gezahlt...

erstes Kreuz beim Bullshitbingo. Sorry, aber die durchschnittlichen Gehälter sind nicht erst seit 5 Jahren unterirdisch. Schaut mal in die Berufsbeschreibung der Handwerkskammer! Die Zahntechniker profitieren vom angehobenem Mindestlohn! Da ist kein einziges Praxislabor schuld sondern jeder einzelne der solche Löhne zahlt!!!


   
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Hinz-Kunz
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 94
 

Dentinitus, ich erlaube mir Deine Sätz zu vervollständigen 😉

Diese besch...eidenen Gehälter haben doch viele gut ausgebildete Techniker gerade in die Praxislaboratorien getrieben. Sind wir doch mal ehrlich, uns Technikern ist doch völlig egal wer an unserer Arbeit mitverdient. Der Zahnarzt oder der Laborbesitzer? Hauptsache ist für uns was auf unsere Lohnstreifen steht. Klar schafft der Laborbesitzer die Arbeit heran, der Zahnarzt ebenfalls, aber der Techniker macht sie und beide verdienen an seiner Arbeitsleistung.


   
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Olli 123
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 65
 

Ich kann mich osfrontale nur anschließen, es müssen gleiche Voraussetzungen her! Man darf sich auch nicht wundern, wenn die Gewerblichen aufgrund der ganzen Thematik nicht mehr ausbilden....Ich kenne solche Fälle und kann es nachvollziehen. Aber ich glaube wir können hier ewig diskutieren, es führt zu keinem Ergebnis. Jeder vertritt seine Interessen, egal ob Zahnarzt, Techniker oder Laborinhaber.


   
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Olli 123
Trusted Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 65
 

Eins muss ich noch loswerden. 😉

Dentinitus und Hinz-Kunz, ich gebe euch vollkommen recht, was die Gehälter angeht. Es ist doch ganz klar, dass man sich für den Arbeitgeber entscheidet, beim dem man am besten verdient und es dem Techniker auch egal ist, ob ihn ein Zahnarzt oder ein Laborinhaber bezahlt. Ich kann euch vollkommen verstehen.

Aber man muss auch sagen, dass sich die Auftragslage in den letzten Jahren in vielen Unternehmen, bedingt durch Gesundheitsreformen, Praxislabore, Auslands- und Billigzahnersatz deutlich verschlechtert hat. Wie soll man großzügige Gehälter zahlen, wenn das Geld nicht da ist.

Ich denke, dass viele Praxislabore auch nicht mehr soviel zahlen würden, wenn sie den Kostenapparat eines gewerblichen Labors hätten. Wobei wir nochmal beim Thema gleiche Voraussetzungen sind...


   
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Hinz-Kunz
Trusted Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 94
 

Wann war die letzte Gesundheitsreform? Praxislabor? Ja, um die kümmern wir uns ja. Auch hier ist das Arbeiten kein Zuckerschlecken. Ich bin mir sicher, dass viele Techniker, bei annehmbaren Gehältern, wieder ins gewerbliche Labor wechseln würden. Gegen billig kann man nichts machen, lediglich sich besser positionieren. Und welcher Kostenapparat? Meinen Sie z.B. die Einkommenssteuer gegen die Gewerbesteuer? Warum machen Zahnärzte gewerbliche Laboratorien auf? Um für andere Zahnärzte zu arbeit? Zum Glück spielt bei Zahnärzten Neid keine Rolle, deshalb sprechen sie ja nur in den höchsten Tönen voneinander.

Ich bin seit über 20 Jahren im Beruf, Meister, Betriebswirt usw. Alles immer selbst gezahlt. Was ich bis heute nicht verstehe: Wenn ein Technikerarbeitsplatz vergeben ist, dieser Techniker 2500 € verdient und den dreifachen Umsatz (7500 €) machen muss, warum muss ein Techniker, auf demselben Arbeitsplatz, bei einem Gehalt von 4000 € plötzlich 12000 € Umsatz machen? Wenn alle Kosten (Miete, Wasser, Strom) gleich bleiben, erhöhen sich nur die Lohnkosten um 1500 €, zzgl. Lohnnebenkosten von 23%, berechnet auf 1500 € = 1845 €. Demnach würden bei 4000 € etwa 10100 € Umsatz (inkl. höhere Lohnkosten im Urlaub und Krankheitsfall) genügen. Alles andere ist zusätzlicher Gewinn für den Arbeitgeber. Warum muss ein Techniker bei bezahlten Lachend Überstunden auch den 3fachen machen? Sind da nicht alle Kosten schon gedeckt? Bekomme er Überstunden auch im Urlaub oder bei Krankheit bezahlt?


   
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Olli 123
Trusted Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 65
 

Fühl dich doch nicht gleich so angegriffen. Ich habe doch nichts negatives über den Praxistechniker gesagt. Ich kann es voll und ganz verstehen, wenn man aufgrund einer besseren Bezahlung dorthin wechselt. Und warum sollte das Arbeiten dort Zuckerschlecken sein? Es hat niemand behauptet, dass man in einem Praxislabor weniger leisten muss. Genauso wenig sollte meine vorherige Aussage eine schlechtere Bezahlung rechtfertigen, dennoch ist es ein Faktor der in manchen Betrieben eine Rolle spielt. Die Betonung liegt auf "manchen", da ich merke dass, wir hier gerne einen Hang zur Verallgemeinerung haben. Zumal es auch genügend gewerbliche Labore gibt in denen es top Arbeitsbedingungen gibt und gut gezahlt wird. Wie schon gesagt, es wird gerne Verallgemeinert....

Ich selbst bin kein Laborinhaber, will mich jedoch (wenn alles nach Plan läuft) einmal selbständig machen. Da ich mir auch Gedanken über meine Zukunft mache, und die Praxislabore nicht weniger werden, ist es sicherlich ein Thema, das mich früher oder später auch betrifft. Und ja, wenn ich mir die Artikel und Berichte in letzter Zeit ansehe, bin ich fest der Meinung, dass hier etwas schief läuft und mit zweierlei Maß gemessen wird.

Aber wie ich auch schon oben geschrieben habe, werden wir hier keinen gemeinsamen Nenner finden, da jeder von uns seine eigenen Interessen verfolgt.


   
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Dentinitus
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 65
 

Es ist ja nicht so dass der Zahnarzt seine Techniker mit Gold überschüttet.

Ich als Techniker arbeite aber nur noch für einen Zahnarzt, mit dem ich auskommen muss. Ich weiß wie er seine Kontakte, Zementspalte, Form und Funktiom will. Ich bin innerhalb von 30 Sekunden beim Patient um die Geschichte anzuschauen.

Der Zahnarzt wiederum bekommt seine Arbeiten mit gleichbleibender Qualität, nicht das eine Mal vom Startechniker und mal vom Azubi oder Jungtechniker. Es geht ja nicht nur um Gewinnoptimierung, auch wenn das ein durchaus gewünschter Nebeneffekt ist.

Ist mit einer grossen Brücke etwas nicht so dass der Patient zu 100% zufrieden ist weil der eine Zahn etwas lang, kurz, schmal, breit,... ist freut sich jedes Labor wenn die Arbeit nach einem halben Jahr auf Kulanz wiederholt werden soll. Das gehört im Praxislabor auch dazu. Und das ist für das gewerbliche auf Dauer nicht drin. Spätestens nach der 2. derartigen Aktion sollte der Kunde doch realistisch bleiben was möglich und nötig ist.


   
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Dentinitus
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 65
 

Meiner Meinung nach ist die FrageStellung der falsche Ansatz, wenn das Wohl des Patienten vorgeschoben wird.

Ist es da nicht sinnvoll dass der Zahnarzt die größtmögliche Kontrolle bekommt um Qualität und Standard sichern zu Können?

Gibt es unter diesem Aspekt etwa etwas besseres als eigene Mitarbeiter die nach den eigenen Vorgaben handeln?

Oder sollte man dann dritte ins Boot nehmen?

Im gewerblichen wie im Praxislabor wird doch auch mit Fräsmaschinen gearbeitet bei denen die Wertschöpfung im Labor bleibt und die Datensätze werden nicht (mehr) an Fräszentren geschickt die bessere, genauere und besser gewartete Maschinen haben mit Personal das auf diese Maschinen spezialisiert ist.

Durch schlechte Politik sind wir auf diesen falschen Weg gekommen. Es war ein Preiskampf gewünscht um Qualität bezahlbar zu machen. Herausgekommen ist eine untergehende Branche die um Perspektiven kämpfen muss.

Die Vertragswerkstätten haben sich gehalten trotz geringerer Kosten von ATU und CO.

Qualität ist das Einzige was auf Dauer hilft. Das hat unsere Branche verlernt. Ich kann doch nicht auf Qualität verweisen und mit Mindestlöhnern arbeiten.


   
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osfrontale
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
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Dentinus :

Gibt es unter diesem Aspekt etwa etwas besseres als eigene Mitarbeiter die nach den eigenen Vorgaben handeln?

Oder sollte man dann dritte ins Boot nehmen?

Um ein gewerbliches Labor zu betreiben benötigt man eine Qualifikation = Meisterprüfung.

Diese ist nicht umsonst, weder vom Finanziellen noch vom Zeitaufwand her.

Was gibt es Besseres für die Qualität und Transparenz als eine fachspeziefische Prüfung ?


   
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Dentinitus
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
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Durch die Ausbildung ist ein Zahntechniker/eine Zahntechnikerin in der Lage Zahnersatz herzustellen. Mehr tut man nicht. Eine Betriebsführung findet nicht statt.

Ein weiteres Problem in der Zahntechnik ist der vergleichsweise geringe Mehrverdienst gegenüber anderen Handwerksberufen. Deshalb sind mittlerweile ein großer Teil der Vertreter die im Labor antanzen Zahntechnikermeister.


   
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hyoideus
Honorable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
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Zu Beginn des Jahres habe ich mit einer Zahnarzt-Praxis telefoniert, wo ein Patient ausdrücklich Kronen und Brücken aus unserem Labor bekommen wollte. Im HKP waren für 7 Kronen im Seitenzahnbereich (Vollkeramik, ohne Hinweis auf Ausführung, bzw Material) Gesamtkosten von € 4000.- veranschlagt, € 2250.- davon Laborkosten. Auf meine Frage, was in der Praxis denn für Kronen hergestellt werden sollten, wusste die Abrechnungshelferin nur, daß Herr Doktor die Kronen selber macht mit so einer Maschine von Sirona... das fräst die dann. Ob dann im angegliederten Hilfsbetrieb später noch ein Zahntechniker (oder Herr Doktor selbst?) eine mehrflächige Verblendung kreiert, habe ich gar nicht mehr wissen wollen. Meine schnelle Kalkulation von uns angefertigter ZrO²-Kronen, vollverblendet, war ca. 400-450 € günstiger. Auf meine Frage, warum die KV`s preislich so auseinanderliegen, sagte mir die Helferin:"...weil wir die Kronen ja selber machen!" Na, wenn das kein Argument ist...Zwinkernd

Das selbige Eigenlabor berechnet übrigens € 64.- für eine Zahnfleischmaske innerhalb der Herstellung eines "Spezialmodells" ( ... 6 Implantate, nahezu paarige Anordnung, Telskope, Rest ersetzt). Allein die Zahnfleischmasken kosteten die Patientin nahezu € 400.- . Die Gesamtkosten verschlagen einem buchstäblich die Sprache... Solche Fälle kenne ich eigentlich nur aus den WiSo-Beiträgen, die osfrontale immer postet.

Ich würde nur zu gerne wissen, ob das gewerbliche Labor, mit welchem die Praxis bei Modellguß-Versorgungen, Totalprothetik usw. zusammenarbeitet, schon einmal eine solche "Eigenlabor-Rechnung" gesehen hat Überrascht.

"Was der Planetenlauf umkreist und was ihr Schimmer überglänzt, so weit sei Dir dein Ziel gegrenzt, das hast Du Macht, Dir zu erwerben." ( Parcival, Wolfram v. Eschenbach )


   
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Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
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http://job-futuromat.ard.de/

"Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und die Dummheit der Menschen, und bei ersterem bin ich mir nicht sicher" Einstein


   
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Rainer Ehrich
Trusted Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 81
Themenstarter  

Gestern kam der erste Artikel zum Thema Praxislabore in der DZW. Weitere sollen folgen, habe ich gehört.

Hier ist der Artikel:
http://dzw.de/artikel/juristisches-gutachten-stellt-praxislabore-infrage

Lieber fehlerhaft beginnen, als perfekt zu zögern


   
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hyoideus
Honorable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 571
 

Netter Link, Belze.

Unabhängig davon, daß Zahnärzte scheinbar nicht durch Maschinen, Robotor oder Computer ersetzt werden können, ist deren mittlere Gehaltsentwicklung seit 2012 im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (...und zu Zahntechnikern) sehr interessant.

Auch interessant: Radiologen! --- Und: Fachärzte - Psychiatrie und Psychotherapie Zwinkernd

"Was der Planetenlauf umkreist und was ihr Schimmer überglänzt, so weit sei Dir dein Ziel gegrenzt, das hast Du Macht, Dir zu erwerben." ( Parcival, Wolfram v. Eschenbach )


   
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