Hallo!
Die Überschrift sagt ja schon alles.....
Ich habe mich darüber vor einiger Zeit mit Bekannten "gestritten"....die meinten, mit Kunst hat ein Zahntechniker nicht am Hut....ok, es sind Laien.
Früher hieß unser Job Zahnkünstler.....
Klar, wir sollen die Natur nicht neu erfinden, aber individuell nachahmen.
Ich jedenfalls bin der Meinung, das unser Beruf ein Künstler-Beruf ist.
Falls ihr anderer Meinung seit, könnt ihr mich jetzt steinigen....
Was meint ihr???
Grüße Hendry
Hallo,
wenn wir (anerkannte!) Künstler wären, bräuchten wir das ganze Meister- und Handwerkskammergedöns nicht!
So aber sind wir "nur" Handwerker, auch wenn unser Beruf auf jeden Fall etwas künstlerisches hat.
Gruß novum65
Ich kenn die Thematik, meist kommt sie von aelteren Damen bei der Rohbrandanprobe auf den Tisch:
"Sie sind ja ein Kuenstler !"
Ich verneine das immer, denn ich darf in meinen Beruf keinerlei eigene Inspiration einbringen. Wenn ich ihn genau nehme, muß ich vorher so viele Informationen, Situationsmodelle, Fotos und Infos aus Gespraechen mit dem Patienten sammeln, dass eigentlich nur noch eine Moeglichkeit fuer die Versorgung bleibt.
Ich sehe uns eher als Restauratoren, heute van Gogh und Rubens und morgen schon Andy Warhol in Form einer netten 20-jaehrigen. Ich muss aber immer typgerecht handeln, da ist m.E. kein Platz, um sich selbst kuenstlerisch zu verwirklichen.
...i'll never be the same if we ever meet again...
"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"
Kunst kommt von Können.
Künstler sind in der Regel freischaffend und können ihren Lohn selbst aushandeln.
Wir arbeiten nicht so, wie wir wollen, sondern wie unser Kunde bzw. unser Patient will. Eine individuelle Note, mit der unsere Arbeit auf den ersten oder auch erst auf den zweiten Blick als unsere Arbeit aufweist ist nicht erwünscht.
Die Preise diktiert uns die Krankenkasse.
Aber wenn man sich mit unserem Beruf identifiziert, eine Verblendung an die natürlichen Zähne angleicht und in die Situation integriert,
wenn man so lange an einer Arbeit sitzt, bis sie perfekt ist, sich immer verbessern will und von den Kollegen, Chefs und den eigenen Fehlern lernt, dann darf man sich auch schon mal als Künstler verstehen.
Und zumindest mit dem Anfangsgehalt über die Runden zu kommen, das macht einen Menschen zu einem Lebenskünstler.
Ein echter Künstler kann man sein wenn man den Auftrag bekommt etwas auf eine Krone zu malen. Musste schon Tennisschläger, ein Fahrrad (in den Farben des Drahtesels vom Patienten), Herzen, Buchstaben, Kleeblätter und sogar ein Motorrad malen. Naja, der Auftrag war eine Harley... es wurde "nur" ein gewöhnlicher Schopper. Ist halt wenig Platz auf so einem Zahn.
Sieht im Mund aber auch immer bescheiden aus. Vom weiten sieht ein Kleeblatt halt aus wie ein hängen gebliebenes Stück Spinat! Aber was tut man nicht alles.
Künstler sind wir bei der normalen Arbeit aber nicht. Wir tun jedoch unser Bestes, die Kunst der Natur zu fälschen. Und ist ein guter Fälscher nicht auch irgendwie ein Künstler?
Gruß, Ceramix (Sascha Wilke)
Definition Wikipedia Hier
Zitat:
Das Wort Kunst bezeichnet im weitesten Sinne jede entwickelte Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition gegründet ist (Heilkunst, Kunst der freien Rede). Im engeren Sinne werden damit Ergebnisse gezielter menschlicher Tätigkeit benannt, die nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses.
Ich weiß nur nicht in welcher Kategorie
Bildende Kunst
Darstellende Kunst
Musik
Literatur
selbstdarstellende Kunst !
Zahntechnik = manchmal aus Kacke Bonbon`s machen
eher überlebenskünstler, bzw. derzeit hungerkünstler.
Signatur? Braucht kein Mensch....