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Composite-Verblendungen

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Trusted Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
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Themenstarter  

Hallo Kollegen,

ich bin am verzweifeln:

Seit Jahren verwenden wir für Composite-Verblendungen Vita VM LC.

Seit ungefähr 2 Jahren haben wir regelmäßig Reklamationen mit Abplatzungen der Verblendung.

Um mögliche Fehlerquellen auszuschliessen habe ich:

-neues Lichthärtegerät gekauft (Speed Labolight, Lampen nach Angabe des Aussendienstes ausgetauscht !)

-neue charge Metall-Primer (GC)

-neues Lampenmodul für Dentacolor XS gekauft

Wie gesagt, wir haben diese Abplatzungen seit ungefähr 2 Jahren. Kann das mit der Einführung des Pastenopakers zu tun haben ? Haben noch mehrere Kollegen das gleiche Problem ? Kann es am Strahlsand oder Strahlgerät liegen ? Retentionsperlen mache ich jetzt bei neuen Arbeiten. Bei den alten Arbeiten ohne Ret.-perlen hielten die Verblendungen gefühlt ewig ! Jetzt kommen die Sachen manchmal nach 1 Woche wieder. Lange kann ich das meinen Kunden nicht mehr erklären. Bitte keine Alternativ-Materialempfehlungen - wir arbeiten mit 3D Master Farbsystem. Es passt nix anderes ! Bitte helft mir!


   
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 jodu
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 219
 

Wird keine große Hilfe sein - und Trost hilft Dir sicher auch nicht richtig weiter.

Ohne Perlen hat es bei uns nie (länger als 2 Wochen bis 6 Monate) gehalten - zuminstet nicht wenn es belastet wird. Egal welches Material (welchen Primer) wir versucht haben. Retentionen sind bei uns einfach Pflicht.


   
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ZTM
 ZTM
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 173
 

Kann das mit der Einführung des Pastenopakers zu tun haben

Das liegt nur, nach meiner Erfahrung, am Pastenopaker.

Jeder Hersteller oder Vertreiber von Pastenopaker, im Kompositebereich, schreibt Retensionsperlen vor.

Strahl mal eine Gasplatte an . Drück mal Pastenopaker drauf und daneben angerührten Pulveropaker.

Der Pulveropaker fließt und kann sich in die gestahlten Retensionen einfügen, der Pastenopaker liegt nur oben drauf.

Das Glycerine wird sein übriges tun.

Wird vielleicht besser wenn du einen, wie in der Keramik, Washbrand machst, natürlich ohne Brand.Lachend

Also Pastenopaker verdünnt auftragen.


   
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novum65
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 639
 

Manche Hersteller haben ja für diesen "Washbrand" extra Pre-Opaker im Angebot. Benutze selber Metal Bond von Heraeus, da ist die 2. Komponente auch ein ziemlich flüssiger Pre-Opaker, der überall reinläuft. Das Zeug ist zwar ziemlich teuer, aber taugt echt was und ist kompatibel mit anderen Komposites, also nicht nur von Heraeus.


   
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 jodu
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 219
 
Geschrieben von: @novum65

...... Benutze selber Metal Bond von Heraeus, da ist die 2. Komponente auch ein ziemlich flüssiger Pre-Opaker,....aber taugt echt was......

Freut mich zu hören, haben es auch seit kurzem versuchsweise eingesetzt.


   
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Trusted Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 98
Themenstarter  

Vielen Dank für Eure Hilfe. Ich werde Eure Tipps beherzigen. Hoffentlich kommen nicht noch mehr Reklamationen, es ist echt nervig für alle Beteiligten. Vita hat auch einen Pre-Opaker, ob der vergleichbar ist mit dem von Heraeus? Gegen das Verblendmaterial an sich kann ich nichts negatives berichten, das ist wirklich gut.


   
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Trusted Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 98
Themenstarter  

Heute mal ein Zwischenstand: Wir verwenden jetzt nur noch Pulveropaker und wo Platz ist werden auch Retentionsperlen hingelegt. Seitdem sind die Reklamationen deutlich zurückgegangen. Neue Arbeiten kamen seitdem garnicht mehr zurück !


   
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ZTM
 ZTM
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 173
 

Freut mich für EuchLächelnd


   
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homo faber
Estimable Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 104
 

Hallo allerseits,

bin neu hier und eigentlich nur weil ich vor ein paar Tagen zufällg auf „troubble shoutimg“ hingewiesen wurde.

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ZTM
Zitat:
Strahl mal eine Gasplatte an . Drück mal Pastenopaker drauf und daneben angerührten Pulveropaker.
%

Und dahimter steckt die „Oberflächenspannung“

Zu meiner Geschichte des „Problems“:
Anfang der 80er Jahre führte Kulzer den Silicoter ein, der auf Forschungen der Uni Dresden (glaub' ich) basierte.
Wir haben damals die zuverblendenden Gerüste gesandstrahlt im "Silicoter" auf einer kleinen Drehscheibe durch eine Bunsenflamme gedreht, die aus einer Ampulle eine Silanisierungsflüssigkeit ansaugte, die quasi „aufgedampft“ wurde, wobei sich bei, ich glaube 800°C, eine Poly-SiO2-Schicht abschied.

Das war umständlich und fehleranfällig - in der Wirkung aber phenomenal – seitdem habe ich nie wieder Retentinosperlen verwendet.

Wir sind dann vom Biodent K&B auf Viso Gem (Espe) umgestiegen (– heute Sinfonie).
Fundamental verbesserte/vereinfachte sich das Silanisieren durch das Rocatec-Verfahren (Espe).
Heute verwenden wir crea lign (bredent) mit Pastenopaker – silanisiert wird wie eh und je mit Rocatec.

Was macht das Silanisieren? Es senkt die Oberflächenspannung einer aufgetragenen Flüssigkeit so extrem, dass sie die Fläche optimal benetzen sogar in die Rauhigkeiten der Sandung fließen kann.

Ob wir mit Composite verblenden, Galvanos, FGP (bredent), Geschiebe, Sitecs kleben, Metallbasen fertigstellen – ohne Silanisieren geht nichts:
Reinigungssanden, mit Rocatec sanden (Pressluft [1] s.u.), mit Sil (Espe) benetzen (Anleitungen einhalten) – dann opakern, kleben....

[1] Damit das reklamationsfrei klappt *muss* die Pressluft absolut trocken und fettfrei sein: vom Kompressor durch ein Aktivkohlefilter in den Luftgefriertrockner (Sabroe) durch zwei weitere Aktivkohlefilter in den Druckkessel. (Man muss die Brühe mal gesehen haben, die der Gefrietrockner aus der bereit einmalgefilterten Luft quetscht.)

Und dies ist und war der eigentliche Knackpunkt:

Nachdem wir beim Umstellen auf das Rocatec-Verfahren glaubten, alle Fehlerquellen ausgeschaltet zuhaben (mehrere Luftfilter, Druckkontrolle, Einmalsand beim Vorsanden, etc. etc ...nicht berühren, nicht „draufhusten“) gab's immer noch üble Ausreißer.
Es kam der Verdacht auf, nachträgliches Abpusten mit Pressluft könnte der Grund sein, wenn die Luft nicht direkt hinter den Filtern am Kompressor sondern weiter entfernt aus dem Rohrsystem entnommen wurde, denn dort konnte noch „Altöl lagern“ aus der Zeit vor der Filterung - also wurde nur "frischgefilterte" Luft erlaubt. Das wars.

Im neuen Labor haben wir dann (s.o) „Nägel mit Köpfen gemacht“: unsere Pressluft ist ebenso rein wie destilliertes Wasser.

Wir machen das nun seit 25 Jahren so – es gab keine Veranlassung irgend etwas anderes zu probieren – klingt vielleicht arrogant, ist es aber nicht; - andere Sorgen haben wir genug.


   
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hyoideus
Honorable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
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Aha.

"Was der Planetenlauf umkreist und was ihr Schimmer überglänzt, so weit sei Dir dein Ziel gegrenzt, das hast Du Macht, Dir zu erwerben." ( Parcival, Wolfram v. Eschenbach )


   
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ZTM
 ZTM
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 173
 

Wir verwenden auch crea lign.

Am Anfang wir auch den Pastenopaker -> Resultat ein paar Verblendungen platzten ab .

Ich benutze wieder den Pulveropaker von Synfonie ->Resultat keine Abplatzungen.

Bestätigt mich in meiner Theorie.

Und trockene , fettfreie Kompressoren sollten heute in jeden Labor selbstverständlich sein.

Keramik ist noch empfindlicher .


   
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homo faber
Estimable Member
Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 104
 

Hallo allerseits,

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ZTM

Wir verwenden auch crea lign.

Am Anfang wir auch den Pastenopaker -> Resultat ein paar Verblendungen platzten ab .

Ich benutze wieder den Pulveropaker von Synfonie ->Resultat keine Abplatzungen.

Bestätigt mich in meiner Theorie.
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Darin sehe ich eine hilfreiche praktische Erfahrung, wie wir viele in unserm Beruf haben, aber keine stichhaltige Erklärung dafür, _warum_ das so ist.
Für eine sichere Produktion wünsche ich mir eher eine schlüssige Kausalkette, vor Allem, wenn ich für das Resultat garantieren soll/muss.

Mit meiner Schilderung wollte ich auch nur meine langjärigen guten Erfahrungen darstellen; die Ursache dafur liegt natürlich nicht in mir sondern in physikalisch-chemischen Erkenntnissen und daraus resultierenden Forschungsergebnissen.

Es geht um die "Beziehung" zwischen Festkörperoberflächen und Flüssigkeiten und da spielt bei den Flüssigkeiten die Oberflächenspannung eine wesentliche Rolle, bei den Festkörpern die Oberflächenenergie.

Für Neugierige:

http://de.wikipedia.org/wiki/Oberfl%C3%A4chenspannung

http://de.wikipedia.org/wiki/E%C3%B6tv%C3%B6ssche_Regel

und web links dort:

http://www.kruss.de/de/service/schulung-theorie/glossar/oberflaechenspannung/

http://www.kruss.de/de/service/schulung-theorie/glossar/freie-oberflaechenenergie/

Ich will die Disskussion auch nicht unnötig in die Länge ziehen - auf nach geschildertem Verfahren silanisierten (Metall-)Flächen haften die von uns verwendeten Opaker, Composites, Kleber und Basiskunststoffe sicher und für uns komplett sorgenfrei.


   
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Goldene_Schnitt
Active Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 5
 

Ich habe mein Compositematerial umgestellt nach dem ich sehr viele Rückläufer an abgeplatzten Verblendungen bekam.

Habe immer mit Retentionsperlen und Rocatec gearbeitet aber die Verblendungen Platzten immer ohne Opakerschicht ab ( Dialog )

Nun bin ich auf Nexco von IVOCLAR umgestiegen und habe keine Rückläufer mehr und kann ohne Rocatec arbeiten, hier gibt es auch einen Retention Flow ( Preopaker ) für die Retentionen funktioniert super!

   


   
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