Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen. Wir stellen nur ganz selten Vollzirkonbrücken her, aber wenn, dann haben wir immer das Problem mit dem Glanz! Es sieht überhaupt nicht schön aus und polieren ist noch schlimmer. Könntet ihr mir vielleicht einen Tipp geben mit welchen Malfarben ihr arbeitet oder ob ihr eine spezielle Brenntemperatur/Steuerung habt?! Großen Dank im Voraus...
Moin,
das hängt von Deiner Glasurmasse/ Malfarbe ab. Hat mit dem Zirkon ja nichts zu tun. Es gibt auch Glasurmasse zum Sprühen, das ist natürlich nicht so ökonomisch, aber funktioniert ganz gut.
Das Bemalen von von vollanatomischen Gerüsten nur mit Malfarbe ist gar nicht so einfach, das muß man sicher üben. Ich finde die SHOFU Malfarben ganz gut, aber da gehen die Geschmäcker und Empfehlungen sicher von bis. Ich würde die Gerüste vor dem Sintern einfärben , um schon mal eine vernüntige Basis zu haben. Alternativ Multilayer verwenden; beim "Selber-Fräsen" darauf achetn, wie das *stl im Blank gut positioniert ist, damit der Farbverlauf nicht schräg durch die Brücke geht.
Grundsätzlich ist es mit dem Glanz immer mühselig, 2 "Glanz"-brände brauchen wir immer. Manuelle Politur ist nur erfolgreich mit guter Diamantpaste und Geduld.
Hochtranzluzentes Zirkon versteht sich von selbst.
Bastler
Ich verwende die LT Glasurmasse von VITA. Temperatur (obwohl Low Temp. Glasur) auf 930C. Bevorzuge das Pulver zum anmischen, gibt es aber auch als Spray (bequem aber wie alle Sprays zu teuer vor allem weil die Hälfte daneben fliegt).
Da kann ich mich nur anschließen, es liegt an der Glasurpaste. Hab mittlerweile schon ein paar Massen getestet, bei jeder musste ich die Temperatur deutlich erhöhen. Teilweise um 50 - 60 °C. Ich verwende derzeit die Ceramotion von Dentaurum. Da bekomme ich bei 770°C einen schönen Glanz und kann bei verstibulären Verblendungen meinen Wash Brand grade in einem mitmachen.
Cerafusion (Spray) von Komet ist zwar teuer, Ergebnis ist aber sehr gut.
Finde es enorm wichtig, dass die Gerüste vorher gut abgestrahlt werden, um der Glasurmasse die Möglichkeit zu geben, an der Oberfläche haften zu bleiben. Aluox 110ym bei 3 bar funktioniert bei uns sehr gut. Danach musst du ein Gefühl dafür entwickeln wie dick/dünn die Masse drauf muss, um den gewünschten Glanzgrad zu bekommen. Aber auch wir machen schonmal einen 2. Brand 😉
Wie wäre es denn mit einer anständigen und auch notwendigen Hochglanzpolitur??? Nur mit Glasurmasse übernimmt das "Voll-Zirkon" früher oder später ohnehin die Funktion einer Oral-Feile.
@Dental-Chris: Im Übrigen erzeugt ihr eine 1a kristalline Phasenumwandlung, wenn Zirkonoxid mit 3 bar Al2O3 abgestrahlt wird. Dieser Anfängerfehler sollte nach fast 20 Jahren Zirkonoxid in der Zahnmedizin nicht mehr vorkommen.
Abgestrahlt sollte das Material, wenn überhaubt, mit 50 µm, max. 1-1,5 bar und das ausschließlich zur Reinigung.
OlBo
Der Dentalmarkt ist mittlerweile ein Swinger-Club. Jeder mit jedem und doch nicht richtig ! (OlBo 2009)
Wir verarbeiten teilweise das CERCON HT von DeguDent und in der Anleitung steht zur Reinigung von Frässtaub, der mitgesintert wurde, ein Abstrahlen von 110-125my mit 2-3 bar.
Bastler
Dann ist aber die Politur um so wichtiger, weil die durch das Abstrahlen beschädigte Oberfläche dann wieder geglättet wird!!
Genau diese Tatsache habe schon 2004 bei DeguDent angesprochen, den genauen Grund für den hohen Druck konnte mir schon damals keiner nennen. Versuche doch mal, wie beschieben, die Reinigung mit weniger Druck durchzuführen und der Werkstoff wird es Dir danken (mitgesinterten Frässtaub bekommst Du übrigens super mit einem grauen Polierer weg oder Du pustest oder pinselst die Kronen vorm Sintern einfach ordendlich aus, das Abstrahlen kannst Du dir dann dadurch komplett sparen). Durch den hohen Druck wird wie bereits erwähnt eine Phasenumwandlung erzeugt und Du schießt Al2O3-Partikel in die Zirkonoxidoberfläche, die teilweise sogar stecken bleiben. Beides führt zu Spannungen und auch der WAK wird in diesen Bereichen leicht verändert (das monokline Gefüge hat eine 5%-ige Volumenzunahme).
OlBo
Der Dentalmarkt ist mittlerweile ein Swinger-Club. Jeder mit jedem und doch nicht richtig ! (OlBo 2009)
OIBo hat recht, man muss es leider polieren, sonst wirkt es durch seine Härte abrasiv. Habe mir dafür bei Sirius Ceramics (Carsten Fischer) etwas aus der "Panther Edition" bestellt und es funktioniert sehr gut
Das Zirkon von Degudent wird nach dem Sintern mit Malfarbe individualisiert. Da würde eine nachträgliche Politur wenig Sinn machen. Ich nehme an ihr arbeitet mit Zirkonen, die infiltriert werden und könnt danach polieren ohne dass ihr euch die Farbe wieder abtragt?
@Obi aktuelle Gebrauchsanweisung Degudent:
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Bitte strahlen Sie das Gerüst mit Aluminiumoxid (110 – 125 μm, max 3 – 4 bar, im 45 °-Winkel) von innen und außen ab
Dass die Literatur andere Meinung ist, ist mir bekannt, allerdings halten wir uns seit Jahren daran und haben keine Probleme. Bei der Politur von vollanatomischen Kronen stimme ich dir voll zu, allerdings schließt dieses Verfahren Zirkone aus, die nach dem Sintern erst bemalt werden. Oder irre ich?
Ja, da liegst du falsch. Sorry, nicht böse gemeint.... 😉
Wenn du es gewissenhaft und im Sinne des Patienten machen willst, musst du das Zirkon okklusal, bzw. die funktionellen Flächen immer auf Hochglanz polieren. Egal, ob voreingefärtes oder infiltriertes Zirkon. Die Festigkeit bzw. das Abriebverhalten bzgl. des Antagonisten ist ja dennoch gleich . Du kannst doch die Krone im Nachhinein trotzdem noch bemalen und glasieren. Klar ist es so evtl. etwas aufwendiger, da sich die Massen auf der glatten Fläche mehr zusammenziehen bzw. Perlen, aber so wäre es richtig gemacht.
Ich habe 3 Glasurmassen ausprobiert : Ivoclar , Heimerle und Meule und von Zirkonzahn..
Ich kann dir die von Zirkonzahn empfeheln, die ist zwar etwas teuerer als die anderen aber auch dementsprechend gut !
Bei der Anwendung darauf achten einen geeigneten Pinsel zu benutzen und das sich keine Fützen bilden.
Ich brauche meistens nur einen Glanzbrand mit der Glasur und das Zirkon (Katana STML) kommt wunderschön glänzend raus.