Ihr erfahrt es ja selbst schon fast täglich im Labor: Die Dentalindustrie ist im Messetaumel. Ab Dienstag, 10. März, erwartet sie Euch in Köln. Auf der Internationalen Dental-Schau möchten die Firmen Euch ihre Neuheiten zeigen und Euch von den Weiterentwicklungen überzeugen.
um es auf gut Kölsch auszudrücken, dann seid Ihr vielleicht reif für ein (neues) Fräsgerät? Wenn Ihr jetzt nickt oder „der Kopp“ schüttelt: Ha! dann seid Ihr gleich mit beiden Antworten auf dem falschen Dampfer, sozusagen auf dem „Möllemer Böötche“ (Mühlheimer Bötchen), um mit den Bläck Fööss zu sprechen. Denn heute wurde auf der IDS deutlich, dass die Hersteller sich selbst den Anspruch gesetzt haben, Komplettsysteme zusammenzubasteln und nicht nur einzelne Komponenten zur Verfügung zu stellen, wie es ein Fräsgerät ist. „Jaja“, sagt Ihr jetzt, „unser Wunsch in Gottes Gehörgang. Das fordern wir schon lange! Wir wollen ja gar nicht nur bescheiden auf ein Fräsgerät schielen und uns dann, auf uns selbst gestellt, durchs Software- und Geräte-Labyrinth kämpfen, um zum glatten Arbeitsablauf zu kommen.“ Hier gebe ich Euch Kostproben dazu, wie ernst es diese IDS damit meint.
Nachdem ja der bisherige IDS-Verlauf klargestellt hat, dass
- erstens Zahntechniker genug verdienen sollen, um digital investieren zu können,
- zweitens die Zahnärzte vermehrt auf das digitale Niveau gehoben werden sollen,
- drittens sich die zahnärztlich-zahntechnische Zusammenarbeit durch die Implementierung der digitalen Prozesse automatisch intensiviert und deshalb mehr Aufträge fließen
- sowie schließlich viertens als eine Folge der aktuellen Alterspyramide mehr komplexe Arbeiten ins Labor gespült werden,
erklären Unternehmen auf der IDS es nun zum Ziel, Gesamtlösungsanbieter – wie Henry Schein gestern – oder sogar „bevorzugter Gesamtlösungsanbieter“ zu werden – wie Straumann es heute formulierte.
Und eine andere große Sache auf der IDS: die digitale Totalprothese. Sie füllt den zweiten Teil dieses Berichts.
Die ehemals „jungen Wilden“ wie Envisiontec, Eos oder Stratasys (Objet) haben den 3D-Druck schon lange im Programm und tummeln sich auch im Dentalbereich. Auf der IDS 2015 melden sich erstmals profilierte Dentalfirmen an die Drucker-Front. Mir sind hier gleich vier aufgefallen: Bego, Dentona, Schütz Dental und Shera. Und warum bin ich schließlich auch noch bei model-tray hängen geblieben? ...
Und am Schluss findet Ihr die Frage an Euch: Mögt Ihr das Drucken?
Es war einmal eine segmentierte Digitalwelt mit hohen Mauern zwischen den Ländereien. Die einen Leute fanden Cercon gut und folgten DeguDent in sein Land, andere fanden etkon gut und folgten Straumann, wieder andere fanden Prettau Zirkon gut und folgten Zirkonzahn ... und so ging es weiter. Aber die Leute trafen sich untereinander, lasen Zeitschriften und fanden, dass es in dem einen Land mehr Farben gab, in dem nächsten mehr Präzision, im dritten etwas anderes Begehrenswertes, was die ersten wiederum nicht hatten und so weiter und so fort. Sie riefen: „Wir sind ein Volk! Wir wollen keine Mauern – wir wollen offene Schnittstellen und wir wollen von jedem jeweils das Beste und die ganze Vielfalt zur Auswahl!“
Aus allen Preisen, die ich jetzt am Ende der IDS verleihe, könnt Ihr Euren Favoriten wählen, den Meister aller Klassen sozusagen. Wer von den Siegern, die ich frisch gekürt habe, gefällt Euch am besten:
der Bürgermeister von Köln
der beste Parkplatz der IDS
das typischste Wort hier
das schönste Lächeln
das charakteristischste Kleidungsstück
der jüngste Messebesucher
der ausgefallenste Stand
die beste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Dentalbereich
der verführerischste Moment der IDS
die unbequemsten Schuhe
die bequemsten Schuhe
der engagierteste Stand-Mitarbeiter
die Jungfrau, die zum Kinde kam
und außer Konkurrenz: die Story des Muffel-Boten, die Euch diesmal am besten gefallen hat (warum?)
Bemerkenswert auch: das 125-jährige Bego- und 80-jährige remanium-Jubiläum.