Hallo,
gestern war bei mir im Labor ein Patient, der sich über einen metallischen Geschmack im Mund beschwerte. Es handelt sich um ein Implantat, das mit einer Metallkeramikkrone versorgt wurde. Der Patient hat von uns auch schon eine andere Krone auf Implantat und keinerlei Beschwerden. Bei beiden Kronen wurde die gleiche hochgoldhaltige Legierung verwendet. Woran kann das liegen?
Danke für eure Antworten.
Hallo,
die Frage hatte ich auch vor kurzem. War aber bei einer Kombi. Austausch mit ZA hat ergeben: - könnte ein Anzeichen für eine beginnenden Allergie sein. - andere Möglichkeit: - Ionenaustausch mit z.B. alter Füllung/Krone. Die neue Krone hat vielleicht andere "Nachbarn". Ist der Austausch abgeschlossen würde der Geschmack wieder normal.
T4
Evtl. liegt ein Entzündungsherd in bereich des Implantates vor. Hatten mal eine Patientin bei der war genau die gleiche Problematik. Erst Metallkeramik, dann Vollkeramikkrone. Hat alles nicht gebracht.. bis dann schließlich die Entzündung festgestellt worden. Nach erfolgreicher behandlung, war dann schließlich auch der "Metallische" geschmack weg.
manche patienten nehmen herz oder blutdruckmittel.
der speichel kann sich verändern und es kommt zu einer art galvanischem prozess
dabei geht unedles metall in lösung.
kann eine füllung oder dergleichen sein.
also frage mal nach medikamenten die man absetzen oder verändern könnte
gruss vom caniden
Bei einem galvanischen Element ist Voraussetzung, dass ein Elektrolyt und zwei Metalle mit unterschiedlichen Potentialen vorhanden sind.
Die Metalle müssen in metallischem Kontakt sein, und das Elektrolyt muss diese Metalle umspülen!
Dabei korrodiert das unedlere Metall.
Es werden Ionen frei, die zum edlerem Metall wollen, um einen Potentialausgleich herbei zu führen.
Im vor liegenden Fall handelt es sich um ein Implantat (wahrscheinlich Titan) und eine Krone aus Edelmetall.
Speichel kann als Elektrolyt wirken.
Titan ist unedel, so kann es sein, dass Titan in Korrosion geht.
Da aber Titan durch hohe Affinität zum Sauerstoff sich sehr schnell und sehr stabil passiviert, es bildet eine Schutzschicht, die isolierend wirkt, ist der metallische Kontakt zwischen Implantat und Krone eher als akademisch anzusehen.
Es kann in seltenen Fällen unter ungünstigen Bedingungen zu so einem metallischen Kontakt dann kommen, wenn die Passivierung des Titan beschädigt wird, und kein Sauerstoff für die Wiederpassivierung zur Verfügung steht.
Das müsste dann schon unter Vakuum sein.
Medikamente haben sicherlich keinen Einfluss auf die Passivierung des Titan.
Es sei denn, dass der Speichel sich durch medikamentösen Einfluss zu Flusssäure verwandelt!
Da hätte dann aber der Patienten ein ganz anderes und schwerwiegenderes Problem
ist auf jeden Fall ein Entzündungsherd im Bereich des Implantates. Mittel zur Bakterienbekämpfung sorgen für Abhilfe. Manchmal setzt sich Zahnstein ab, dieser muss tief unter dem Zahnfleisch heraus gekratzt werden. Dann Spülungen verwenden. Vielleicht auch mal röntgen, ob die KOnstruktion plan aufliegt.
Zitat stine:
ist auf jeden Fall ein Entzündungsherd im Bereich des Implantates.
Zitat Ende
Au Grund dieser Aussage gehe ich davon aus, dass Sie die behandelnde Zahnärztin / der behandelnde Zahnarzt in dem vorliegenden Falle sind, zumindest jemand der auf Grund seiner Kompetenz den Patienten/ die Patientin untersucht hat, wer sonst könnte diese endgültige Diagnose sonst so stellen.
Wenn es Ihre ärztliche Schweigepflicht erlaubt, hier den Fall konkreter darzustellen, dann währe es eventuell möglich hier aus dem jeweiligen Fachgebiet bessere Auskunft über die Möglichkeiten einer Therapie zu geben.
am 02.09.2010 um 18:01 schrieb Canide:
manche patienten nehmen herz oder blutdruckmittel.
der speichel kann sich verändern und es kommt zu einer art galvanischem prozess
dabei geht unedles metall in lösung.
kann eine füllung oder dergleichen sein.
also frage mal nach medikamenten die man absetzen oder verändern könnte
Soetwas kann häufig ein Grund sein - aber bitte nicht, ohne Arzt zu fragen! Ansonsten sollte man auch mal in Erwägung ziehen, dass die Speichelzusammensetzung auch von bestimmten Nahrungsmitteln beeinflusst wird , z.B. Citrusfrüchte, Essig, Fisch, bestimmte Gewürze,u.a.
Manchmal muss sich auch ein Patient mal etwas Mühe geben und den Zahnersatz auch AKZEPTIEREN WOLLEN! (Psychische Komponente? oder möchte reklamieren, um nicht volle Kosten zahlen zu müssen?- weiss man das?). Alles schon bei uns vorgekommen. Auf jeden Fall muss es nicht immer ein Technik-Fehler sein! Ich staune immernoch, wie schnell die Kollegen bereit sind, ganze Arbeiten auszutauschen, neu zu machen (alles vermutlich unter Zeitdruck); sind die Zahnarzt-Kunden alle solche Schreckgespenster, dass man nicht kooperativ mit ihnen reden kann? (das sie selbst dem Patienten gegenüber die Verantwortung übernehmen, statt sie aufs Labor zu schieben?) Sie sind immerhin Mediziner und hatben u.a. die chemischen Zusammenhänge im Mund studiert, sollten also auch die Möglichkeiten der Entstehung und Abhilfe kennen. (??)
Da scheine ich es ja echt gut zu haben (?). Viel Erfolg und LG. E.
Hallo,
so gerne wir Zahntechniker auch Doktor spielen, so kann die Diagnose doch nur durch durch einen Zahnarzt geschehen. Leider haben nur viele Zahnärzte vergessen, dass Sie zumindest bis zum Phyikum auch Medizin studiert haben *ggg*.
Wir als Zahntechniker sollten hier keine Ratschläge geben, das steht uns nicht zu und verärgert durchaus unsere Kunden, die Zahnärzte!
Gruß
Hänschenklein
Wo wären wir ohne unsere Träume?
Wir als Zahntechniker sollten hier keine Ratschläge geben, das steht uns nicht zu und verärgert durchaus unsere Kunden, die Zahnärzte!
Da stimme ich Eifelhexe uneingeschränkt zu, denn man muss einfach "nur" mit dem behandelnden Zahnarzt reden. Natürlich sollten wir ihm keine Vorschriften machen, wie er was behandeln sollte, aber ein Denkanstoß hat schon manchen geholfen, immerhin arbeiten wir Hand-in-Hand, d.h. wir sollten auch bereit sein solch unangenehme Situationen zu einem optimalen Ergebnis zu verhelfen - und das muss keine Neuanfertigung sein!
Wir haben im moment auch so einen Fall, metallischer Geschmack im Mund - Patient will sofort eine andere Versorgung... bin ja mal gespannt was bei der ganzen Sache rauskommt... 1 teleskopierendes Implantat mit Galvano und 4 Telis aus Ne -> teleskopierende Brücke, der Patient verfügt über eine ausgeprägte psychische beeinträchtigung ggü. Zahnärzten aufgrund unnötiger Zahnextraktionen zu DDR-Zeiten.... Man muss eben immer zwischen den Zeilen lesen und dann wird man für alle Beteiligten die optimale Lösung finden, man muss aber auch bereit dazu sein...
MfG