Heinrich Heine und ...
 
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Heinrich Heine und die deutsche Zahntechnik!

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Buchmacher
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Heinrich Heine und die deutsche Zahntechnik, was hat das denn mit einander zu tun?

Geschichte wiederholt sich und wird wieder zum Zeitrealen, weil wir Menschen aus Geschichte offensichtlich nichts lernen.

Ich könnte jetzt alle unsinnigen Kriege aufführen, die der Menschheit nichts gebracht haben, außer Vernichtung von Menschenleben und Werten, außer Elend und Verzweiflung.

So hoch will ich es aber nicht hängen.

Bleiben wir einfach im Berufsleben.

Die Weber haben im Jahre 1844 bei einem Aufstand gegen Ausbeutung und Lohnverfall auf die im Rahmen der Industrialisierung entstandenen Missstände aufmerksam gemachten.

Wer das genauer nachlesen will, hier ein Link dazu.

Geschichte wiederholt sich also, was damals die Weber, sind heute die Zahntechniker.

Nun bin ich weit entfernt von der Idee einen Zahntechnikeraufstand a la Anno 1845 anzuzetteln, im Gegenteil, da sind wir hoffentlich weiter, und erkennen die Realitäten.

Realität ist doch, das die Industrie mit dem Fortschritt der, durch digital geprägten Zahntechniker kaum noch Schritt halten kann.

Vor zwei –drei Jahren war ich bei der Präsentation eines Industrieunternehmens, welches Mundscanner vorstellte.

Bei dieser Präsentation wurde großer Wert darauf gelegt, zu betonen, dass „man hier nie auf die Kompetenz des Zahntechnikers verzichten kann“!

Man braucht den Zahntechniker unbedingt für die „Verblendungen der Gerüste.

Niemand ist so kompetent wie der Zahntechniker in dem Bereich, und da kann er sich auf seine Kernkompetenz konzentrieren, ohne sich für die Nebensächlichkeit der Gerüstherstellung interessieren zu müssen“!

Nun sind Zahntechniker natürlich nicht dumm, sie wollen der Industrie immer einen Schritt voraus sein.

Sie haben natürlich der Industrie schon dadurch Paroli geboten, in dem sie selber „Industrie“ wurden.

An jeder Ecke gibt es heute ein „Fräszentrum“.

Und damit die auch richtig laufen, wurde erst mal die Verblendfreie Krone und Brücke kreiert.

„wir machen die ganze Schose einfach aus Vollzirkon“!

Da haben die Zahntechniker der Industrie aber wirklich mal ins Knie geschossen.

Ja, auf die Idee ist die Industrie nun mal nicht gekommen, und jetzt haben die das Nachsehen, oder!?

Doof ist nur, wenn die das jetzt auch noch machen, wofür braucht man dann noch Zahntechniker im „Brückenbau“?

Ach so, was hat das mit Heinrich Heine zu tun, ich gebe zu, war ein populistischer Einstieg, aber wer das Gedicht trotzdem noch lesen will, weil es einen zeitlosen Bezug herstellt, hier ist der Zugang: die schlesischen Weber Heinrich Heine

 


   
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Klaus-ur
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Dieser Film passt ganz gut zum Thema

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2013/0115/schicht_niedergang_des_ruhrgebiets.jsp

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Flos
 Flos
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Danke! Genau durch solche idiotischen Kommentare werden Jugendliche davon abgeschreckt die Zahntechnik zu lernen. Dabei ist es der spannendste, anspruchsvollste und abwechslungsreichste Handwerksberuf, den es in meinen Augen gerade DURCH Cad/Cam gibt und das wird er auch immer bleiben. Ich könnte jedes mal kotzen wenn ich solche Kommentare lese. Ich kann es nicht mehr hören: "früher war alles besser - da haben wir noch Geld verdient" - ja warum wohl?! Weil die Kassen alles gezahlt haben, was völlig grotesk von der Politik war. Unsere Innungsversammlung ist eine erbärmliche Zusammenkunft von Heulsusen. Und dann wundert man sich noch warum immer weniger Zahntechnik lernen und ein Mangel an qualifizierten Zahntechniker herrscht. Sogar in Berufsschulen reden Lehrer den Beruf schlecht, da man ja angeblich nichts verdient, und empfehlen sogar man solle sich umorienteren (solche Versager haben ihren Beruf doch völlig verfehlt?!). Dabei ist das kompletter Unsinn! Das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines Zahntechnikers liegt bei 2300-2400 Euro. Jetzt nennt mir bitte einen Handwerksberuf in dem man mehr verdient. Allzuviel kommt da wohl nicht mehr.

Solche Beiträge wie der Obige werden vermutlich von "Alttechnikern" verfasst, die keinerlei Ahnung haben wie man überhaupt eine Maus bedient, und sich durch die Entwicklung in der Zahntechnik berdroht fühlen. Ihre gute alte ("beste") Technik: "Brückenbau durch Feinguss" könnte ja durch eine Technik ersetzt werden, die sie selber nie können werden.

Geschrieben von: @buchmacher

wofür braucht man dann noch Zahntechniker

Nein Danke, auf Solche Zahntechniker kann man gut und gerne verzichten.


   
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Buchmacher
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Geschrieben von: @flos

Dabei ist es der spannendste, anspruchsvollste und abwechslungsreichste Handwerksberuf, den es in meinen Augen gerade DURCH Cad/Cam gibt und das wird er auch immer bleiben

Richtig ist, dass Zahntechnik der spannendste, anspruchsvollste und abwechslungsreichste Handwerksberuf ist, den ich mir vorstellen kann.

Er bietet einem handwerklichem begabten Menschen alle Chancen sich „handwerklich zu beweisen“!

Das es aber gerade durch CAD CAM so ist, was ja eigentlich die handwerkliche Herausforderung eher in den Hintergrund drängt, ist so ziemlich das Dümmste, was ich je gehört habe.

Junger Freund, niemand hält Sie hier auf, sich auszukotzen, wenn Sie glauben, dass alle anderen im Unrecht sind, außer Ihnen!

Geschrieben von: @flos

Solche Beiträge wie der Obige werden vermutlich von "Alttechnikern" verfasst, die keinerlei Ahnung haben wie man überhaupt eine Maus bedient, und sich durch die Entwicklung in der Zahntechnik berdroht fühlen.

Sie haben Recht, ich bin in der Tat ein alter Zahntechnikermeister, der vor 40 Jahren seine Meisterprüfung erfolgreich in Düsseldorf bei Horst Gründler abgelegt hat.

Allerdings, wie man eine Mouse bedient, das wusste ich schon, bevor Sie geboren waren.

Ich bin mal so kühn, das zu behaupten, denn das was Sie schreiben kann nur einem sehr jungen und unerfahrenen Gehirn entspringen!

Ich hab schon in den 70er Jahren PC – Programme in Micro Basic geschrieben, und denke dass ich mich ausreichend auf dem Laufenden gehalten habe.

Vom Fortschritt der Zahntechnik hab ich mich nie bedroht gefühlt, im Gegenteil, ich denke, dass ich erheblich dazu beigetragen habe.

Und was CAD CAM angeht, ich denke, da hab ich schon mit gearbeitet, ….na ja, ich will mich nicht wiederholen.

Im Grunde wundere ich mich über Ihre Reaktion, auf meinen Beitrag, offensichtlich sind sie intellektuell nicht in der Lage diesen Beitrag in seiner Aussage zu verstehen.

Wenn Sie mal meinen obigen Beitrag versuchen mit „Geist“ zu lesen, möglicherweise erkennen Sie dann, was ich geschrieben und gemeint habe.

Ihr Beitrag jedenfalls ist so ziemlich in Gänze das Dümmst, was ich hier je gelesen habe.

 


   
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MichaelBuchloch
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Beigetreten: Vor 14 Jahren
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Geschrieben von: @buchmacher

Sie haben Recht, ich bin in der Tat ein alter Zahntechnikermeister, der vor 40 Jahren seine Meisterprüfung erfolgreich in Düsseldorf bei Horst Gründler abgelegt hat.

Allerdings, wie man eine Mouse bedient, das wusste ich schon, bevor Sie geboren waren.

Ich bin mal so kühn, das zu behaupten, denn das was Sie schreiben kann nur einem sehr jungen und unerfahrenen Gehirn entspringen!

Ich hab schon in den 70er Jahren PC – Programme in Micro Basic geschrieben, und denke dass ich mich ausreichend auf dem Laufenden gehalten habe.

Vom Fortschritt der Zahntechnik hab ich mich nie bedroht gefühlt, im Gegenteil, ich denke, dass ich erheblich dazu beigetragen habe.

Und was CAD CAM angeht, ich denke, da hab ich schon mit gearbeitet, ….na ja, ich will mich nicht wiederholen.

Im Grunde wundere ich mich über Ihre Reaktion, auf meinen Beitrag, offensichtlich sind sie intellektuell nicht in der Lage diesen Beitrag in seiner Aussage zu verstehen.

Wenn Sie mal meinen obigen Beitrag versuchen mit „Geist“ zu lesen, möglicherweise erkennen Sie dann, was ich geschrieben und gemeint habe.

Ihr Beitrag jedenfalls ist so ziemlich in Gänze das Dümmst, was ich hier je gelesen habe.

Das ist so ziemlich das altklugste, herablassendste und arroganteste, was ich bisher hier gelesen habe.

Jeder, der anderer Meinung als Buchmacher ist, wird diffamiert.

"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"


   
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Klaus-ur
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Beigetreten: Vor 12 Jahren
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Geschrieben von: @flos

Unsere Innungsversammlung ist eine erbärmliche Zusammenkunft von Heulsusen.

Wie kommst du denn da drauf? Warst du schon mal auf einer Innungsversammlung? Deine dort gemachten Erfahrungen würden mich wirklich mal interessieren.

Geschrieben von: @flos

Und dann wundert man sich noch warum immer weniger Zahntechnik lernen und ein Mangel an qualifizierten Zahntechniker herrscht.

Dachte eher, dass es u. a. mit der mangelnden Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zu tun hat..

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Buchmacher
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
Themenstarter  

Geschrieben von: @michaelbuchloch

Das ist so ziemlich das altklugste, herablassendste und arroganteste, was ich bisher hier gelesen habe. Jeder, der anderer Meinung als Buchmacher ist, wird diffamiert.

@MichaelBuchloch

Als ich meinen Beitrage #4 schrieb, wusste ich, dass ich von dir, lieber MichealBuchloch, genau so eine Antwort bekommen würde.

Und ich sage dir was, du hast sogar Recht, wenn du schreibst, dass ich hier außergewöhnlich arrogant aufgetreten bin.

Nicht zustimmen kann ich dir, wenn du schreibst, dass jeder der eine andere Meinung hat als ich hier diffamiert wird.

Das was du „Meinung nennst,

Geschrieben von: @flos

Genau durch solche idiotischen Kommentare werden Jugendliche davon abgeschreckt die Zahntechnik zu lernen ..................... Solche Beiträge wie der Obige werden vermutlich von "Alttechnikern" verfasst, die keinerlei Ahnung haben wie man überhaupt eine Maus bedient, und sich durch die Entwicklung in der Zahntechnik berdroht fühlen. Ihre gute alte ("beste") Technik: "Brückenbau durch Feinguss" könnte ja durch eine Technik ersetzt werden, die sie selber nie können werden.

ist nach meiner Auffassung nicht eine Meinungsäußerung, sondern eine Diffamierung anderer, von der es im gesamten Beitrag von Flos nur so wimmelt.

Dein Beitrag wäre glaubhafter gewesen, wenn du auch dazu was geschrieben hättest.

So muss natürlich wieder mal der Eindruck entstehen, das du mir nur ans Bein pinkeln wolltest.

 


   
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Chrisdent
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Den Befürchtungen, die Buchmacher oben nennt, kann ich nur beipflichten. Ob es die Weber, Schuhmacher oder Buchbinder waren, alles ehrenhafte Handwerksberufe, sie haben alle das gleiche Schicksal erlebt, sie sind im Grow von der Industrie eliminiert worden. Ein paar einzelne Einmannbetriebe sind wohl übrig geblieben, aber nur die, die irgendwelche Nieschen bedient haben. Die Masse kauft Industrieprodukte. Warum sollte das in nächster Zukunft bei den Zahntechnikern anders sein. Die ganze Welt ist im Umbruch. Wenn wir einen neuen Computer kaufen, informieren wir uns übers Internet oder lassen uns beim Fachhändler beraten und die meisten kaufen dann das Teil übers Internet am Händler vorbei. Der Kunde entscheidet heute nicht mehr nach persönlicher oder fachlicher Kompetenz, er entscheidet über den Preis. Und wenn eine Brücke nur die Hälfte von dem kostet, was der Zahntechniker vor Ort für diese berechnet ist die Entscheidung bei 80% der Patienten schon gefallen. Die Industrie wird die Prothetik zu Preisen anbieten, da kommen einem Zahntechniker nur die Tränen.


   
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MichaelBuchloch
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Nur mal so als Gegenbeispiel in den Raum geworfen (zu mehr fehlt mir grad die Zeit):

Der gute alte Automechaniker heißt seit einiger Zeit KFZ-Mechatroniker und hat immer noch Arbeit.

Es hat sich allerdings sein Tätigkeitsfeld gewaltig gewandelt.

und in diesem Punkt muss ich flos Recht geben, auch mir fehlt in der Zahntechnik die nach vorn schauende, positiv angehauchte Grundstimmung.

Wir sind in einem Wandel, der birgt Gefahren, Risiken.........und Chancen.

"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"


   
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Chrisdent
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Es gibt sicherlich für einige von uns Chancen, aber nicht für alle. Das werden aber Nieschenprodukte sein, die nicht jeder anfertigen kann. Und den KFZ Techniker gibt es in seiner ehemaligen Form nicht mehr. Zum grössten Teil wechselt er nur noch Bauteile aus, weil es derzeit dafür noch keinen Roboter gibt, der das kann. Aber bei der Fertigung von Zahnersatz kann der Zahntechniker durch Maschinen von der Industrie ersetzt werden. Sollte eine industriell gefertigte Brücke defekt sein, wird anhand der alten elektronischen Daten eine Neue gefräst. Dafür wird nur der Zahnarzt und die Maschine benötigt. Nun sagt bitte nicht die Maschine muß von einer Fachkraft bedient werden und unser Beruf wird sich nur im Tätigkeitsfeld verändern. Es werden massenhaft Zahntechniker und gewerbliche Labore auf der Strecke bleiben.


   
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Klaus-ur
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Die Rahmenbedingungen einiger Handwerksberufe sind eindeutig besser. Um sich für bessere Rahmenbedingungen im ZT-Handwerk einzusetzen zu können, müssen alle Themen ausgesprochen werden, die unsere Branche nicht besonders attraktiv erscheinen lassen.

Jetzt sind die Berufsschullehrer also die Versager, wenn sie sich offen und ehrlich zu der erbärmlichen Situation im ZT- Handwerk äußern?

Ich würde gerne mal wissen, wer noch ausbildet, warum er ausbildet, und wer von den Azubis nach Ausbildungszeit mit Gehaltsaussichten von 2300-2400 bei Euch eine Festeinstellung bekommt.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Buchmacher
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Themenstarter  

Geschrieben von: @michaelbuchloch

Wir sind in einem Wandel, der birgt Gefahren, Risiken.........und Chancen

Natürlich gibt es Chancen, aber für wen?

Eines der wichtigsten Standbeine der Zahntechnik, die Kronen und Brückentechnik ist (wird) Industrialisiert.

Der Rest folgt später!

Bleiben wir aber erst mal dabei, was ist.

Wer profitiert denn jetzt von der industriell hergestellten Zahntechnik, die Zahntechniker oder die Industrie?

Fest steht doch, dass das Geld, welches als „Lohn“ für zahntechnische Leistung in der Industrie landet, der handwerklichen Zahntechnik entzogen wird.

Das bedeutet doch, dass zahntechnische Arbeitsplätze in Handwerksunternehmen abgebaut werden müssen.

Sicherlich werden zahntechnisch vorgebildete Mitarbeiter auch in der Industrie gebraucht, aber doch nicht in dem Masse, wie handwerkliche Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.

Ich denke, dass Zahntechniker die vom Abbau direkt betroffen sind das nicht unbedingt als Chance sehen, und so eine „positiv angehauchte Grundstimmung“ kommt da sicher auch nicht auf.

Übrigens, mit Industrie meine ich jetzt nicht die „Fräszentren an der Ecke“, ich meine die richtige Industrie. Denn diese Fräszentren sind in der Masse, in der sie z.Zt. auftreten auch nur eine Übergangserscheinung.

Die Industrialisierung wird von denen betrieben, bei denen das richtige Kapital vorhanden ist!

Und die haben in der Tat die größten Chancen in dem Markt.

 


   
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Chrisdent
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Im geschützten Forum ist gerade ein Thema eröffnet, dass uns aufzeigt, wie Zahntechniker kompensiert werden können. Das Zauberwort für die Zukunft der Zahnärzte heißt chairside und industriell.


   
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Flos
 Flos
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Geschrieben von: @klaus-ur

Wie kommst du denn da drauf? Warst du schon mal auf einer Innungsversammlung? Deine dort gemachten Erfahrungen würden mich wirklich mal interessieren.

Natürlich war ich schon einmal auf einer Innungsversammlung. Sonst käme ich ja wohl nicht auf diese Behauptung. Zwar erst einmal aber die Erfahrung, die ich dort gemacht habe, rechtfertigt meine Aussage. Ich finde, dass unsere Innung sehr gute Arbeit leistet und auch bemüht ist, unseren Beruf vor Kassen/Politik als einen Wichtigen darzustellen. Dennoch hört man, was wiederrum auch ich von anderen des Öfteren gehört habe, immer wieder das gleiche:

1. der Zahntechniker verdient zu wenig (diesmal dargestellt durch ein verfälschtes Diagramm, in dem der Zahntechniker mit anderen Berufsgruppen verglichen wurde, natürlich ohne Vergleich mit anderen Handwerksberufen...)

2. Schuld sind die Kassen, bzw. die Politik durch ihre Gesundheitsreformen

Das stimmt zwar auch, trotzdem finde ich, dass es damals falsch war die Kassen durch die Kosten von ZE komplett zu belasten und dass der Patient keinen Cent zahlen musste. Das einzige was bis heute passierte ist die Anpassung der Zuzahlung an die soziale Marktwirtschaft. Das hören zwar die meisten ZT ungern, da wir dadurch nur benachteiligt werden aber anders geht es nun mal nicht. Jede sollte versuchen sich den Gegebenheiten anzupassen und das Beste daraus zu machen.

Geschrieben von: @klaus-ur

Dachte eher, dass es u. a. mit der mangelnden Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zu tun hat..

Spielt beides eine wichtige Rolle. Wir stellen jedes Jahr 2-3 Auszubildende ein und sowohl die Anzahl an Bewerbungen, als auch die Qualität der Bewerber ist leider echt traurig. Würden wir nicht selber ausbilden, hätten wir heute glaube ich ein massives Problem, da uns die fähigen Techniker fehlten.

Geschrieben von: @chrisdent

Den Befürchtungen, die Buchmacher oben nennt, kann ich nur beipflichten. Ob es die Weber, Schuhmacher oder Buchbinder waren, alles ehrenhafte Handwerksberufe, sie haben alle das gleiche Schicksal erlebt, sie sind im Grow von der Industrie eliminiert worden. Ein paar einzelne Einmannbetriebe sind wohl übrig geblieben, aber nur die, die irgendwelche Nieschen bedient haben. Die Masse kauft Industrieprodukte. Warum sollte das in nächster Zukunft bei den Zahntechnikern anders sein. Die ganze Welt ist im Umbruch. Wenn wir einen neuen Computer kaufen, informieren wir uns übers Internet oder lassen uns beim Fachhändler beraten und die meisten kaufen dann das Teil übers Internet am Händler vorbei. Der Kunde entscheidet heute nicht mehr nach persönlicher oder fachlicher Kompetenz, er entscheidet über den Preis. Und wenn eine Brücke nur die Hälfte von dem kostet, was der Zahntechniker vor Ort für diese berechnet ist die Entscheidung bei 80% der Patienten schon gefallen. Die Industrie wird die Prothetik zu Preisen anbieten, da kommen einem Zahntechniker nur die Tränen.

Da bin ich komplett anderer Meinung. Man kann einen Weber, Schuhmacher oder Buchbinder doch nicht mit einem Zahntechniker vergleichen. Allein die Tatsache, dass jede Patientensituation und dadurch jede Arbeit eine andere ist, kann man Zähne nicht einfach so von der Stange produzieren. Es erfordert IMMER einen erfahrenen, qualifizierten Zahntechniker, der am Computer den ZE konstruiert. Hinzu kommt, dass der Behandler einen ausgezeichneten Service durch sein Labor genießt. Niemals würde ein qualitätsbewusster ZA seine digitalen Scans oder Abdrücke blind an die Industrie schicken. Jeder ZA hat doch seine eigenen Vorstellungen/Wünsche wie ZE aussehen muss und danach muss sich das Labor auch individuell (auch durch Serviceleistungen) richten. Und diese Leistung könnte die Industrie niemals händeln, da sie kein Vertrauen, keine Kundennähe und kein Service bieten. Dazu habe ich auch ein Beispiel:

Wir haben uns frühzeitig mit dem Thema Mundscanner befasst, verschiedene Geräte getestet und haben uns für den Itero entschieden. Wir haben uns dazu entschlossen den Itero durch Veranstaltungen, in denen wir uns natürlich als kompetentes cad/cam Labor darstellten, an die Zahnärzte zu bringen.

Mittlerweile arbeiten 12 unserer Kunden (davon 7 Neukunden) erfolgreich mit dem Mundscanner. Straumann hat selbst gesagt, dass sie sich sehr schwer tuen den Mundscanner an die Zahnärzte zu bringen und der Weg vorbei am Labor der falsche sei. In der kurzen Zeit, in der wir 12 Scanner verkauft haben, hat Straumenn selbstständig lediglich 5 in ganz Deutschland verkauft. Daran sieht man, welch großes Vertrauen ein Labor durch seinen Kunden genießt. So wird es in Zukunft auch laufen... wer seinem Kunden guten Service bieten kann, verliert ihn mit Sicherheit nicht an die Industrie und solche Zahnärzte, die ihre Preise durch AuslandsZE/Industrie drücken, werden in den Kassenärztlichen Vereinigungen der ZAs nur verspottet und verhöhnt.

Geschrieben von: @klaus-ur

Die Rahmenbedingungen einiger Handwerksberufe sind eindeutig besser. Um sich für bessere Rahmenbedingungen im ZT-Handwerk einzusetzen zu können, müssen alle Themen ausgesprochen werden, die unsere Branche nicht besonders attraktiv erscheinen lassen.

Jetzt sind die Berufsschullehrer also die Versager, wenn sie sich offen und ehrlich zu der erbärmlichen Situation im ZT- Handwerk äußern?

Ich würde gerne mal wissen, wer noch ausbildet, warum er ausbildet, und wer von den Azubis nach Ausbildungszeit mit Gehaltsaussichten von 2300-2400 bei Euch eine Festeinstellung bekommt.

Das war nur ein Beispiel und ich finde das ist echt ein Armutszeugnis, wenn ein Berufsschullehrer (egal welcher Beruf), dessen Aufgabe es eigentlich sein sollte die Auszubildenden zu motivieren, über den Beruf dermaßen ablästert und das auch noch vor Schülern, die alles dummdoof glauben und sich kein eigenes Urteil bilden können. Das hat nichts mit Ehrlichkeit zu tun... es wirkt eher so als würde er Mitleid aufgrund seines beruflichen Misserfolges von seinen Schülern suchen.

Dass wir und warum wir ausbilden, habe ich weiter oben schon geschrieben. Ein Techniker, der gerade mit seiner Ausbildung fertig geworden ist, hat natürlich erst einmal ein Einstiegsgehalt, das ca. der Hälfte des Durchschnittseinkommens entspricht. Was ja auch nachvollziehbar ist, da ein Jungtechniker in den ersten 3-4 Monaten miserable Umsatzzahlen liefert. Er muss sich erst profilieren... stimmen nach gewisser Zeit die Zahlen und was mindestens genauso wichtig ist die Qualität, darf er Ansprüche auf ein höheres Gehalt stellen. Unsere Techniker haben das begriffen und erreichen dadurch durchschnittlich weit höhere Bruttolöhne als das der Durchschnittszahntechniker in Deutschland.

Diejenigen, die sich mit dem Thema CAD/CAM befassen und inhouse fertigen, werden früher oder später davon profitieren. Da das ganze Know-How im Labor und somit die Kompetenz im Labor bleibt. Welches Labor, das outsourced kennt schon die Fertigungsabläufe (Frässtrategien), wie eine Zirkonkrone gefräst wird. Dadurch gibt man seine Kompetenz an ein Fräszentrum/Industrie ab und wird vollkommen abhängig davon.

Das ganze hat rein gar nichts mit Industrialierung (ich bekomme schon Kopfweh wenn ich das Wort höre), sondern nur damit, dass es neue Materialien und somit neue Fertigungsabläuft gibt.


   
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Flos
 Flos
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Geschrieben von: @buchmacher

Ich hab schon in den 70er Jahren PC – Programme in Micro Basic geschrieben, und denke dass ich mich ausreichend auf dem Laufenden gehalten habe.

Haha... Ich glaube mit dem Wissen aus den 70er Jahren kann man heute nicht mehr allzuviel in diesem Beruf reißen. Und wie an der "Firmen"-Homepage unschwer zu erkennen ist, hat sich wohl seit den 70er Jahren in diesem Bereich nicht mehr allzuviel getan.

Bei genauerer Betrachtung der futuristischen Homepage, die offensichtlich von einem Vollprofi gestaltet wurde, sind mir gewisse Parallelitäten zu meinem Praxislehrer aufgefallen - Zitat:

Mit Blick auf die Entwicklung im Dentalbereich ( Großlabors / Laborzusammenschlüsse / Auslandsimporte usw.) hat sich die Labor-Geschäftsführung 1999 entschlossen, mit einem kleinen ( aber feinen ) Labor ausschließlich Spitzenzahntechnik von höchster Qualität anzubieten, und hat daher die Anzahl seinen Mitarbeiter stark reduziert.

Normalerweise ist das ja nicht meine Art aber den letzten Betrag konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Im Weiteren werde ich nicht weiter auf die Kommentare von "Buchmacher" eingehen. Das hat, wie ich finde, eher was mit Kindergarten zu tun. Anscheinend können die Alten doch noch was von den Jungen lernen.


   
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Buchmacher
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Geschrieben von: @flos

……trotzdem finde ich, dass es damals falsch war die Kassen durch die Kosten von ZE komplett zu belasten

Um das mal klarzustellen, den Krankenkassen wurden die Kosten von Zahnersatz (100% der Kostenübernahme) nicht aufs Auge gedrückt, sie haben das feiwillig selber getan, und haben sich dabei auch noch gegenseitig übertroffen.

Kann natürlich so ein junger Mann wie Flos auch nicht wissen, war weit vor seiner Zeit, aber dafür gibt es ja uns „Alttechniker“ um Wissenslücken zu schließen.

Geschrieben von: @flos

Ich könnte jedes mal kotzen wenn ich solche Kommentare lese.

Geschrieben von: @flos

Das ganze hat rein gar nichts mit Industrialierung (ich bekomme schon Kopfweh wenn ich das Wort höre), sondern nur damit, dass es neue Materialien und somit neue Fertigungsabläuft gibt.

@Flos

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Editiert:
@Buchmacher: leider musste ich hier eingreifen. Das hätte ich auch längst in anderen Beiträgen tun können oder sollen. Leider fehlte mir in den letzten Tagen die Zeit, kontinuierlich mit zu lesen.

Einfach auch mal wieder an die guten Sitten halten.

Danke
Thorsten

 


   
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Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
Themenstarter  

Geschrieben von: @flos

Haha... Ich glaube mit dem Wissen aus den 70er Jahren kann man heute nicht mehr allzuviel in diesem Beruf reißen. Und wie an der "Firmen"-Homepage unschwer zu erkennen ist, hat sich wohl seit den 70er Jahren in diesem Bereich nicht mehr allzuviel getan

Bei genauerer Betrachtung der futuristischen Homepage, die offensichtlich von einem Vollprofi gestaltet wurde

Ich denke mal, dass ein Kiefergelenk, ein Zahn und die Funktion des Kauaperrates immer noch so sind, wie in den 70er.

Ja, meine Homepage, das ist tatsächlich so eine Sache, hab ich selber mal vor ca. 15 Jahren „gebastelt“ ist natürlich handgestrickt, kann mit den heutigen „Hochglanzformaten“ in keinster Weise mithalten ist ungepflegt weil, ich mach da nix mehr dran.

Brauch ich nicht, komme bequem ohne Homepage aus.

Übrigens brauche ich auch meiner Kundschaft keine Mundscanner zur Verfügung stellen, ich bekomme auch so meine Aufträge, die ich aber rein Handwerklich herstellen soll.

Darauf legt meine Kundschaft wert.

Ich hatte auch mal einen Scanner, vor ca. 5 Jahren, aber den hab ich zurückgegeben, weil es bei meiner Kundschaft nicht ankam.

Hat wahrscheinlich einen nostalgischen Hintergrund, warum sie das Handwerk vorziehen.

 


   
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MichaelBuchloch
Honorable Member
Beigetreten: Vor 14 Jahren
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Das ist schön, wenn man seine berufliche Karriere gemeinsam mit dem letzten Kunden auslaufen lassen kann.

Ohne Stress, ohne Druck, ohne Investitionen, ohne das ständige, dem Fortschritt "Hinterherrennen".

Leider und aber auch zum Glück lässt sich mit dieser "Trümmerfrauenromantik" heute kein modernes Labor mehr betreiben... und auch kein anders Gewerbe.

Wer sich den Neuerungen in seinem Beruf verschließt, wird scheitern.

Wir werden in der kommenden Zeit nicht an Intraoralscannern, 3D-Druckern und ausgereifteren Fräsanlagen vorbeikommen.

"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"


   
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Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
Themenstarter  
Geschrieben von: @michaelbuchloch

Das ist schön, wenn man seine berufliche Karriere gemeinsam mit dem letzten Kunden auslaufen lassen kann.

Ohne Stress, ohne Druck, ohne Investitionen, ohne das ständige, dem Fortschritt "Hinterherrennen".

Leider und aber auch zum Glück lässt sich mit dieser "Trümmerfrauenromantik" heute kein modernes Labor mehr betreiben... und auch kein anders Gewerbe.

Wer sich den Neuerungen in seinem Beruf verschließt, wird scheitern.

Wir werden in der kommenden Zeit nicht an Intraoralscannern, 3D-Druckern und ausgereifteren Fräsanlagen vorbeikommen.

Du hast mit jedem Wort Recht.

 


   
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T4
 T4
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 139
 

Die Zahntechnik hat sich immer weiter entwickelt. Buchmacher wird heute auch nicht mehr Ringdeckelkronen machen, oder Platinhütchen falten. Die heutigen Möglichkeiten sind spannend. Die Investtitionen sind und bleiben hoch, alles was mit Computer zusammen hängt ist schnell veraltet. Wo ist der Vorteil für den Patienten? Es geht ja um den Preis, eigentlich kann er nur den beurteilen, oder? Bei richtiger Kalkulation, werden Arbeiten aus der Fräsanlage auf Dauer nicht wirklich billiger. Ja es gibt überall Dumpingpreise, Lockangebote, usw. . Aber unsere Preise müssen nicht nur die Herstellung decken sondern immer mehr Verwaltung und Service etc. . Und die "veraltete Ausrüstung" im Labor brauchen wir trotzdem noch einge Jährchen, vielleicht auch immer. Die Herrausforderung den Kundenanspruch zu erfüllen wird nicht durch ein "modernes Labor" gemeistert. Dafür muß der der die Arbeit macht sein Handwerk verstehen und können. Meinen Kunden ist nicht wichtig ob die Krone gefräßt oder gegossen ist, sondern wie lange sie zum einsetzten brauchen und ob der Patient zufrieden ist. Wer keinen Scanner im Labor stehen hat, verschließt sich nicht gleich den Neuerungen, steht nicht unbedingt schon vor der Rente und muß auch nicht zwangsläufig nur mit alten Zahnärzten zusammen arbeiten.

Schönes WE

T4


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Geschrieben von: @flos

Mittlerweile arbeiten 12 unserer Kunden (davon 7 Neukunden) erfolgreich mit dem Mundscanner. Straumann hat selbst gesagt, dass sie sich sehr schwer tuen den Mundscanner an die Zahnärzte zu bringen und der Weg vorbei am Labor der falsche sei. In der kurzen Zeit, in der wir 12 Scanner verkauft haben, hat Straumenn selbstständig lediglich 5 in ganz Deutschland verkauft. Daran sieht man, welch großes Vertrauen ein Labor durch seinen Kunden genießt. So wird es in Zukunft auch laufen... wer seinem Kunden guten Service bieten kann, verliert ihn mit Sicherheit nicht an die Industrie und solche Zahnärzte, die ihre Preise durch AuslandsZE/Industrie drücken, werden in den Kassenärztlichen Vereinigungen der ZAs nur verspottet und verhöhnt.

Gewiss, bei diesen Verkaufszahlen muss man der Zahntechnik auf die Schulter klopfen.

Zu welchen Konditionen und Bedingungen habt ihr die Mundscanner für Straumann verkauft?

Und zu welchen Konditionen und Bedingungen haben Eure Zahnarztkunden wiederum die Mundscanner von Euch erworben?

Straumann hat die Vertriebsvereinbarungen für den iTero Intraoral-Scanner aufgelöst.

Und nun?… möchtest du uns erzählen, das hat alles nichts mit Industrialisierung zu tun.

Bei dem Gedanke sind deine Kopfweh auch berechtigt.

http://www.straumann.com/de/startseite/medien/medienmitteilungen/2012/tag_xml_newsbox_ch2012-10-18149539digest.html

Einen schönen Gruß aus dem Ruhrgebiet nach Berlin

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
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„Wer sich der Entwicklung verschließt, verschwindet vom Markt“.

Welch kluger Spruch!

Das klingt fast wie dieser Werbespruch: ,,Ich bin zu arm um mir das Billigste zu kaufen!"

Klartext: Wer nicht vom Markt verschwinden will muss tiefer in die Tasche greifen.

Gewiss wird man rechnen müssen! … Allerdings nicht ohne den Wirt.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Buchmacher
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Geschrieben von: (zitiert von meiner Homepage) Flos

Mit Blick auf die Entwicklung im Dentalbereich ( Großlabors / Laborzusammenschlüsse / Auslandsimporte usw.) hat sich die Labor-Geschäftsführung 1999 entschlossen, mit einem kleinen ( aber feinen ) Labor ausschließlich Spitzenzahntechnik von höchster Qualität anzubieten, und hat daher die Anzahl seinen Mitarbeiter stark reduziert

Das war übrigens eine meine besten Entscheidungen in meiner Selbstständigkeit, dafür beneiden mich heute Kollegen, die hohe Abfindungen zahlen müssen, wenn sie Mitarbeiter aus betrieblichen Gründen entlassen müssen.

Übrigens, die Aufgabe von Arbeitsplätzen in meinem Labor sind sozialverträglich gestaltet gewesen.

Das heißt, im wesentlichen sind ausscheidende Mitarbeiter nicht durch neue ersetzt worden.

Für mich persönlich brachte das eine neue Erkenntnis, weniger Stress, weniger Korrekturen an Arbeiten bevor sie raus gehen, weniger Arbeitszeit.

Weniger Einkommen (darauf hab ihr doch jetzt gewartet, oder nicht?).

Ne, aber mehr Urlaub kann ich machen.

Geschrieben von: @flos

Anscheinend können die Alten doch noch was von den Jungen lernen.

Da bin ich aber deiner Meinung, man sollte immer von einander lernen, Alter, Hautfarbe, Religion und was auch immer sollte dabei keine Rolle spielen.

Wer nicht bis zum letzen Atemzug seines Lebens lernt, hat eigentlich umsonst gelebt!

 


   
AntwortZitat
Klaus-ur
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Anlagevermögen vom Dentallabor für Zahnärzte

Steuerrechtliche, sozialversicherungs- und berufsrechtliche Fragen der Gestellung von Anlagevermögen (z.B. Oral-Scanner).

Beispiel: Oral-Scanner (oder ein anderes Wirtschaftsgut) wurde vom Dental-Labor ausschließlich zur Nutzung für einen bestimmten Zahnarzt erworben. Dieser Zahnarzt nutzt das Wirtschaftsgut für seine Praxis und verbraucht es während dieser Zeit auch.

Von der Umsatzsteuer befreit sind Lieferungen und sonstige Leistungen im Rahmen von Heilbehandlungen im Bereich der Humanmedizin (§ 4 Abs. 14 UStG). Leistet ein Zahnarzt andere Dienstleistungen als Heilbehandlung, so unterliegen diese selbstverständlich der normalen 19 %igen Umsatzsteuer. Hierunter fallen auch Wettbewerbsvereinbarungen.

Sollte also der Zahnarzt den Oral Scanner vom Dental-Labor insbesondere deshalb gestellt bekommen, wie er als Gegenleistung den Wettbewerb beschränkt und seinen Zahnersatz ausschließlich bei diesem Dental-Labor erwirbt, so hat dies nichts mit Heilbehandlung zu tun. Es handelt sich schlichtweg um die Erlangung eines Entgeltes für die Zusage einer Wettbewerbsbeschränkung. Auf Seiten des Dental-Labors führt dies zur Zurverfügungstellung des Oral-Scanners. Hierin sind zwei normale 19 %ige umsatzsteuerpflichtige Leistungen gegeben.

Wenn weiter der Zahnarzt während seiner Besitzdauer den Scanner wirtschaftlich im Wesentlichen verbraucht, so liegt keine sonstige Dienstleistung, sondern gar eine Lieferung vor. Dies bedeutet, dass im Augenblick der Hingabe des Oral-Scanners an den Zahnarzt eine mit 19 % steuerpflichte Leistung bezüglich des Gesamtbetrages entsteht. Sollte der Scanner also netto 20.000 € kosten, so betrüge die vom Labor an das Finanzamt abzuführende Umsatzsteuer 3.800 €. Wenn der Zahnarzt den Scanner jedoch für Heilbehandlung nutzt, kann dieser die Vorsteuer nicht abziehen. Von Seiten des Labors besteht hier also die Gefahr, dass die Umsatzsteuer für die Lieferung des Oral-Scanners nicht in die Umsatzsteuer-Voranmeldung eingetragen, nicht gezahlt und damit hinterzogen wird.

Auf Seiten des Zahnarztes entsteht infolge der Betriebsvermögensmehrung durch den Zugang des Scanners eine Betriebseinnahme in Höhe von 20.000 € plus Umsatzsteuer mithin in Höhe von 23.800 €. Diese unterliegt selbstverständlich der Einkommenssteuer, denn es ist völlig unerheblich, ob das Labor dem Zahnarzt einen Geldbetrag zur Verfügung stellt oder stattdessen eine Sachleistung. Würde der Zahnarzt im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit eine Geldleistung erlangen, so wäre für jeden Offensichtlich, dass dies Betriebseinnahmen sind, die der Steuerpflicht unterliegen. Bei Sachleistungen kann dies nicht anders sein.

Weiter ist zu betrachten, dass jede Leistung voneinander getrennt steuerlich zu bewerten ist. Die Tatsache, dass das Labor und der Zahnarzt die Hingabe des Oral-Scanners mit der Wettbewerbsleistung des Zahnarztes verrechnen bedeutet im Steuerrecht, dass der Zahnarzt gegen Entgelt eine sonstige Dienstleistung „Wettbewerbsbeschränkung“ erfüllt. Auf Seiten des Dental-Labors wird ein Oral-Scanner geliefert. Beide Leistungen sind entgeltlich. Da es sich bei diesem Geschäft in beiden Fällen um dieselben Partner handelt, können sie ihren Entgeltanspruch gegeneinander verrechnen, so dass kein Geld fließen muss. Im Steuerrecht wird diese Verrechnung nicht vorgenommen. Die Leistungen werden so behandelt, als wenn sie jeweils gegen Bares erfolgten.

Insoweit hat der Zahnarzt dem Dental-Labor eine ordnungsgemäße Rechnung mit Umsatzsteuer für sein Wettbewerbsverhalten auszuschreiben und hierin 19 % Umsatzsteuer zu liquidieren. Diese Umsatzsteuer hat er selbstverständlich an das Finanzamt abzuführen. Der Gesamtwert seiner Dienstleistung darf mit dem Wert des Oral-Scanners mithin also mit 23.800 € in unserem Beispiel bewertet werden. Soweit der Zahnarzt kein Kleinunternehmer ist, hinterzieht auch er bei diesem Geschäft seine 3.800 € Umsatzsteuer.

Kickbackvereinbarungen können dem Zahnarzt aber nicht nur steuerlich teuer zu stehen kommen. Sie stellen eine Rabattvereinbarung dar. Hier driften Steuerrecht und Sozialversicherungsrecht auseinander. Was im Steuerrecht als Dienstleistung gilt, dürfte in der der sozialversicherungsrechtlichen Beurteilung als Rückerstattung auf die Dental-Laborrechnungen gewürdigt werden. Hier drohen dem Zahnarzt strafrechtliche, berufsrechtliche und auch zivilrechtliche Konsequenzen (Schadenersatz). So hat das Sozialgericht Düsseldorf mit seinem Urteil vom 25.02.2009 (AZ. S 2 KA 29/08) einen Zahnarzt zu Schadensersatz in der Höhe von ca. 55.000 € verurteilt, weil er an die klagende Krankenkasse seine Rabatte nicht weitergeleitet hat.

Dieser Zahnarzt wurde darüber hinaus wegen Betrugs mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten zur Bewährung verurteilt.

Infolge dieser strafrechtlichen Verurteilung wurde ihm seine vertragszahnärztliche Zulassung durch Beschluss des Zulassungsausschusses entzogen.

Das Sozialgericht begründete seinerzeit die Entscheidung damit, dass allgemein anerkannt die klagende Krankenkasse nur zur Erstattung der Kosten verpflichtet ist, wie sie dem Zahnarzt tatsächlich entstanden sind. Dies ergebe sich auch an Hand der Regelung des § 3 Abs. 1 RVO – Gesamtvertrag Nordrhein in Verbindung mit § 667 BGB.

Deshalb hatte der Zahnarzt die Verpflichtung, die erhaltenen Kickbacks an die Krankenkasse auszukehren.

Nicht nur indem Fall des Urteils hat der Zahnarzt wegen einer relativ überschaubaren Summe seine gesamte berufliche Existenz und womöglich auch die der Familie aufs Spiel gesetzt.

Weiteres Unheil steht dem Zahnarzt ins Haus hinsichtlich der Gewerbesteuer. Als Zahnarzt ist er freiberuflich tätig und insoweit von der Gewerbesteuer ausgenommen. Führt der Zahnarzt andere als heilberufliche Tätigkeiten in seiner Praxis aus, so infiziert er durch nur wenige gewerbliche Umsätze seine gesamte Freiberuflerpraxis mit Gewerbesteuer. In der steuerlichen Literatur wird diese Situation als Abfärbetheorie oder gewerbesteuerliche Infektion beschrieben.

Nach höchst richterlicher Rechtsprechung genügt innerhalb der Praxis ein Anteil von 1,25 % gewerblicher Umsätze aus, um die Heilberuflerpraxis gewerbesteuerlich zu infizieren. Gehen wir davon aus, dass die zahnärztliche Praxis einen Gesamtumsatz einschließlich ZE in der Größenordnung von 400.000 € pro Jahr erwirtschaftet, so reichen 5.000 € gewerbliche Umsätze, um eine Gewerbesteuer für die Gesamtpraxis zu verursachen. Die wettbewerbsbeschränkende Leistung des Zahnarztes ist steuerlich als gewerblich einzustufen. Sie hat mir der Heilbehandlung nichts zu tun.

In gleicher Weise kann ein Zahnarzt seine Praxis gewerbesteuerlich infizieren, wenn er in seinem Eigentum stehende Praxisräumlichkeiten an eine ebenfalls ihm mehrheitlich gehörende Dental-Labor GmbH vermietet. Soweit ein Zahnarzt zufälliger Weise einen Zahntechnikermeister in seinem Eigenlabor beschäftigt, kommt häufig die Idee auf, sich als gewerbliches Labor in der Rechtsform der GmbH zu etablieren und nicht nur für die eigene Praxis, sondern auch für andere Zahnärzte Zahnersatz zu liefern. In diesen Fällen sind die Praxen regelmäßig mit Gewerbesteuer infiziert. Steuerfachlich handelt es sich in diesem Falle um eine sogenannte Betriebsaufspaltung in der Besitzgesellschaft (Praxisräume) und in eine Betriebsgesellschaft (Dentallabor-GmbH).

Ganz schlaue Steuerpflichtige leugnen im Rahmen von Betriebsprüfungen die oben angesprochenen Sachverhalte und stellen sich auf den Standpunkt, dass der Oral-Scanner eine Schenkung des Labors sein, der keine Gegenleistung gegenüberstehe. Es soll sogar Steuerberater geben, die sich in ihrer Not in diese Lüge flüchten. Hier sollten die Steuerpflichtigen beachten, dass zwischen dem Zahnarzt und der Labor-GmbH sicherlich keine verwandtschaftliche Beziehung besteht. Der Schenkungsfreibetrag für diese Beziehung unter Fremden beträgt 5.200 €. Der Freibetrag gilt für alle Schenkungen innerhalb eines Zeitraumes von jeweils zehn Jahren. Darüber hinausgehende Schenkungen bis zu 75.000 € (wieder innerhalb von zehn Jahren) sind mit 30 % Schenkungssteuer belegt. Diese Steuer ist selbstverständlich nirgendwo steuerlich absetzbar. Erklärungspflichtig und Steuerschuldner sind das Labor und der Zahnarzt gemeinsam. Mit dieser Ausrede würden sich also beide Vertragspartner der Hinterziehung von Schenkungssteuer bezichtigen.

Nur nebenbei sei bemerkt, dass vertragliche Vereinbarungen der oben genannten Art selbstverständlich gegen die guten Sitten § 138 BGB und gegen rechtliches Verbot § 134 BGB verstoßen und deshalb nichtig sind. Ein Vertrag der darauf gerichtet ist, Dritte – wie hier die Krankenkassen und die Patienten- zu schädigen, ist zivilrechtlich nichtig. Insoweit ist es also zivilrechtlich weder dem Labor noch dem Zahnarzt möglich, die jeweils andere Vertragspartei dauerhaft zu binden. Sittenwidrige Verträge können jederzeit ohne Angaben von Gründen beendet werden. Insoweit hat das Dental-Labor dann womöglich mit Zitronen gehandelt, wenn es die teure Anschaffung eines Oral-Scanners getätigt hat und der Zahnarzt seine Wettbewerbsabrede nicht einhält. Schadenersatzansprüche stehen dem Labor in diesem Falle selbstverständlich nicht zu. Sollte das Labor erkannt haben oder erkannt haben müssen, dass der Zahnarzt mit Hilfe dieses Konstrukts Sozialversicherungsbetrug und womöglich auch Steuerhinterziehung begeht, so stellt sich die Frage der Beihilfe zu diesen Handlungen durch das Labor.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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MichaelBuchloch
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Geschrieben von: @klaus-ur

Gewiss wird man rechnen müssen! … Allerdings nicht ohne den Wirt.

Geschrieben von: @klaus-ur

Chance nur dann, wenn sich das Zahntechniker-Handwerk ein neues Bild mit mehr Kompetenz verschafft.

Bis jetzt sehe ich die Zahntechniker vergleichbar beim großen Fressen als Kellner, wie im Songtext (-Link) zu hören, die sogar die Zeche für ihre Gäste zahlen >>

Ich steig nicht mehr durch bei den ganzen Metaphern.

Wer ist denn jetzt wer?

Ich versuch mal die ganzen Wortspiele von Klaus in eine Besetzungsliste umzuformulieren:

  • Patient...................................Gast beide wollen was, beide bekommen was
  • Zahnersatz.............................Nahrung Das Produkt der jeweiligen Begier
  • Zahntechniker.........................Koch Der jeweilige Produzent der Ware
  • Zahnarzt.................................Kellner/ Wirt Ja, die Rolle ist nicht so klar definiert. Eigtl. nimmt er ja nur die Bestellungen des Gasts entgegen und serviert anschließend, manchmal ist er aber auch zudem der Arbeitgeber des Kochs (vgl. Praxislabor)
  • Krankenkassen.........................Gesundheitsamt Mischen sich mit ihren Paragraphen ständig ein
  • Industrie.................................Industrie Würde den Koch gerne mit convenience Food ausrüsten und nicht nur mit Rohstoffen

so weit, so gut.

klar ist, die Rolle des Wirts bleibt unklar, derjenige der lt. Klaus die Rechnung macht.

Unklar auch die Rolle des Staats. Er gibt ja schließlich vor, was der Gast essen soll und wieviel das kosten darf. Darf er das denn, frag ich mich?

Unklar ist auch, warum die DeHoGa (vgl. Innung) sich nicht viel mehr für ihre Mitglieder stark macht.

Dass das mit dem Koch aus Fernost auf Dauer nicht recht klappen kann, liegt auch nahe. Der schert sich all zu oft wenig um deutsches Lebensmittelrecht, kocht mit minderwertigen Zutaten unter Verwendung von viel Natriumglutamat, versteht nicht, was der Gast will ( "Huhn mit Leis" statt "Ente süß-sauel")

und dann drängt sich mir noch Eder Gedanke an die Systemgastronomie auf.

In die Abrichtung wird's wohl für viele von uns auch gehen. Einheitsfrass schnell serviert, kalkulierbare Kosten. Sonderwünsche enden bei der Frage "Ketchup oder Mayo?"

Aber, und hier sehe ich einen Teil von uns:

Es gibt genug Anhänger von Slow-Food, Bio-Food, Haute-Cuisine, Erlebnisgastronomie, ehrlicher Hausmannskost.

"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"


   
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