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Gehaltsformel

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Beigetreten: Vor 18 Jahren
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Themenstarter  

Hallo,

nu isses geschaft. Gesellenprüfung denke ich erfolgreich hinter mich gebracht. Was jetzt ansteht ist das Gespräch mit dem Chef. Leidige Thema - Gehalt

Erstmal zu mir.

Meine Schulzeugnisse waren sehr gut. Einmal ne 2 ansonsten immer und überall ne 1. Zwischenprüfung 2 - 2, knapp an der 1 vorbei (1 Punkt hatte gefehlt). Gesellenprüfung ging leider gründlich in die Hose. Modellguss zu groß, was ich mir bis heute nicht erklären kann und den 28er in der Arbeitsprobe bei 50°C Labortemperatur nicht mehr vom Modell bekommen. Denke also, wenn ich Glück habe kommt ne 3 bei rum, wenn ich Pech habe ne 4 und wenns ganz kacke läuft muss ich nochmal antanzen.

Seit 1,5 Jahren sitze ich in der Gold-Keramikabteilung und mache so die Standartlehrlingsarbeiten. D.h. Seitenzahnversorgung in EM, NEM und VMK. Brücken und Inlays ebenfalls. Die ein oder andere Frontzahn VMK und Veneer war auch schon dabei. Und mengenmässig hatte ich am Ende soviel geschaft wie manch einer unserer Gesellen und das bei 6 Tagen Schule im Monat.

Bitte mich jetzt nicht falsch verstehen. Will hier nicht rumprahlen, was für ein Supertechniker ich bin, sondern euch lediglich einen Einblick in meine Situation verschaffen.

Allgemein geht es den Umständen entsprechend unserem Labor sehr gut. Arbeit gibts im Überschuss, sodass ich vor sieben selten meinen Arbeitsplatz verlasse.

Meine Chef meinte vor der Prüfung, dass ich mir keine Sorgen machen sollte. Egal wie es ausgeht, er wüßte was ich kann. Und wenn es nach ihm ginge, würden wir zwei in Rente gehen.

So, und jetzt ist es soweit. Und er wird mich fragen, was ich denn für Gehaltsvorstellungen hätte. Und da hab ich dummerweise überhaupt keine. Im Barometer lese ich 2200,- Brutto. Bin mir sicher, dass er mir die nicht gibt. Klassenkammeradin von mir hat jetzt ne Stelle bekommen, wo sie 1600,- verdient.

Ich hab mal gehört, dass man sich sein Gehalt ausrechnen könnte. Also Monatsumsatz minus x-% sollte Monatsgehalt ergeben. Kennt zufällig jemand die Formel?

Wäre es ansonsten unverschämt 1600-1700 Euro als Einstiegsgehalt zu verlangen oder ist das viel zu viel? Kann es leider überhaupt nicht einschätzen.

Wäre nett, wenn sich jemand melden würde und vielleicht den ein oder anderen Ratschlag geben könnte.

VG


   
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New Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 3
 

wo ist der schlagfertige zahntechniker der den mut hat "technik"zum thema zu machen...bei verdi,...politisch/parteilich,...patientenorientiert!!!

mitlerweile denke ich, in unserem berufsstand sind entweder nixkönner(da billig)oder idealisten/künstler beschäftigt.

jedem lehrling möchte man sagen-....mach was anderes.

der runninggag im labor ist:o man hät ich bloß in de schul besser uffgebasst!

was waren wir mal ein toller berufsstand!!!!!!


   
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Dino
 Dino
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 8
 

Mitte der " guten 70er bis Ende der 80er " konnte mann sich als Techniker mit großer Leistungsbereitschaft dumm und dusselig verdienen - da hatte die anderen Gewerke teilweise richtig Tränen in den Augen. Dummerweise meinte man, dass geht endlos weiter so - da brauchste Deinen Meistertitel nicht zu machen -obwohl das noch mehr Schotter brachte. Die Meisterschulen in der Zahntechnik haben zu jener Zeit das Rad neu erfunden und legten eine eltäre Arroganz an den Tag, die einem Handwerksmeister meines Erachtens eigentlich nicht zusteht Aber als "Schalentier" schrubbte man fleißig, konnte sich etwas erlauben und wollte auch nicht mehr. Zumindest war es bei mir so. War man Techniker im Praxislabor war das der " goldene Schuß". Die Rezession setzte ein. Aus der monatlichen Umsatzbeteiligung wurde eine Quartalsbeteiligug, dann Halbjahresbeteiligung und zu guter letzt eine Jahresüberschußbeteiligung. Urlaubs- u. Weihnachtgeld fielen komplett weg. Hatte man viel Urlaub oder ein dummes Jahr mit vielen Ausfalltagen durch Krankheit - dann blieb vom Jahresüberschuß gar nichts mehr für einen übrig. So gab man sich der Überlegung hin - jetzt kannste auch wieder ins gewerbl. Labor zurückgehen - die Bruttogehälter waren ziemlich angeglichen. Außerdem biste da ja nicht alleine, kannst auch mal ruhig in Urlaub fahren, denn irgendjemand macht deine Arbeiten ja in der Zeit weiter. Im gewerblichen Labor werden dir deine Überstd. zwar nicht vergütet, vielleicht mit Freizeit abgegolten - aber der Arbeitsdruck verteilt sich auf mehrere Schultern. Nun ist man so naiv und glaubt sich bei 3,5 fachenf Umsatz dort Lorbeeren verdienen zu können. Der Chef macht die Preise, und um dem "Konkurrenten " die Arbeit wegschnappen zu können, wird sich unterboten auf Teufel komm raus. Ergo, Bel und BEB gelten für das arme "Technikerschwein" nicht mehr. Jetzt kannste nämlich arbeiten wie doof, da kommste nach "Laborhauspreis" auf keinen grünen Zweig mehr. Da staunste, wenn der Chef herumposaunt, wir haben Preise wie 1985 und kommen vorne und hinten nicht hoch und das Personal kostet zu viel Geld. Wie kalkuliert der denn jetzt, wenn er seine Preise so nach unten setzen kann?. Was muss der sich früher an Profit "reingetan " haben und das bei - nach heutigen Verhältnissen" Wuchergehältern" der Angestellten.

Erschwerend kommt der Zeitdruck hinzu, da die Personaldecke immer dünner wird - und die 400 €- Fackkräfte auch nur zeitlich sehr begrenzt einsetzbar sind. Ein kleines Beispiel. Anproben von Primärkronen dauern bei uns max. 3 Tage. Das beinhaltet, die Herstellung der Sägemodelle, Modellation/Fräsung /Guß , Bißnahme u. Funktionslöffel, Registrat und pünktliche Anlieferung. 5 Tage später Anprobe der Arbeit mit Sek.Kr., Mogu und Aufstellung. Es ist dabei unerheblich ob es sich um eine Restauration von einem oder 2 Kiefern handelt und man auch noch andere Arbeiten auf dem Tisch hat. Tja, man muss nicht nur günstiger sondern auch schneller sein als die große Konkurrenz. So geht der Arbeitstag über die normalen 8 Std. hinaus. Für soviel Einsatz darf man dann zufrieden sein, wenn man die letzten 9 Jahre das gleiche Gehalt ( 1700 € netto, 24 Tage Jahresurlaub, über 30 Berurfsjahre, verh. 2 Kinder ) bekommt ! Zahntechniker kennen keine Inflation- das gilt nur für die Anderen. Man könnte meinen, jetzt kommt die dicke Strafe für das hemmungslos gute Geld verdienen in jungen Jahren. Aber ehrlich gesagt, es scheint keinen zun interessieren, wie es monentan mit unserem Berufstand abwärts geht. Alle haben noch die "Zahnis" vor Augen, die früher den dicken Max haben raushängen lassen.Das Bild hat sich eingebrannt!. Dabei sind wir rentenversicherungstechnisch Arbeiter - das scheinen viele verdrängt zu haben. Nun ja, und Arbeiter verdienen halt nicht so viel. Auch wenn es sich in den meisten Fällen um hochmotivierte, belastbare Facharbeiter handelt, die auf eigene Kosten Weiterbildungen auf sich nehmen und ihren Beruf trotzdem noch gerne ausüben. Viele andere Handwerke beneiden uns um den "Berufseinsatz," die wir Zahntechnikerhandwerkerf bereit sind für " unsere Betriebe " zu geben. Ich finde es schade, dass diese Motivation der Mitarbeiterso so schamlos ausgenutzt und mit Füßen getreten wird. Da hat man wohl doch irgedwie etwas falsch gemacht- oder ?

Geht nicht!? Gibt`s nicht!!


   
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Active Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 7
 

Hallo,

bei uns hat der Chef sich mal Gedanken zum Jahrsanfang gemacht,was man tun oder verändern kann, nachdem das Jahr mal wieder(wie jedes Jahr) schlecht angefangen hat.

Und zwar hat er sich ausgedacht, bei den armen Angestellten die Daumenschrauben noch mehr anzuziehen, um so den schwindenden Umsatz wieder aufzufangen. Vor 2 Jahren waren wir noch gut 20 Angestellte (Techniker,Aushilfen,Azubis etc.).

Ab nächster Woche sind wir noch genau 7( 2 Techniker,3 Azubis, 2 Aushilfen), da jetzt noch 3 Leute ihren Hut nehmen müssen.

Aber das ist ja noch nicht genug, jetzt muß bei den verbleibenden noch der letzte Glaube an eine gute und gerechte Entlohnung genommen werden.

So werden demnächst keine Überstunden mehr angerechnet werden, es sollen aber reichlich gemacht werden, denn wir arbeiten ja noch nicht genug

>50 Wochenstunden sind ja noch gar nix...,daß muß man heutzutage schon bringen!!!!

Der Umsatz pro Monat soll vom 3,5fachen Satz auf den 4-5 fachen Satz steigen, natürlich bei gleichbleibendem Lohn !!!!

Heisst also: für 2000 € brutto muß ich ab sofort 8000-10000 € Umsatz machen.

Begründung: in anderen Laboren müssen die Techniker ja schon den 5-6 fachen Umsatz machen, das wäre ja heute schon ganz normal....

Wir sollen halt endlich mal produktiver arbeiten, wir sind ja alle so faul und der gute Chef muß ja immer reichlich für uns draufbezahlen...

Und mit den Urlaubstagen ist er auch nicht mehr einverstanden, so viel Urlaub( 24 Tage )macht kein Mensch.

Und natürlich muß der Service im Gehalt inbegriffen sein.Die Ausbildung unserer Azubis( die auch endlich mal produktiver werden sollen - 4 facher Umsatz..usw. ) muß nebenbei natürlich genauso vorangetrieben werden, wie das Laufen in die Zahnarztpraxen zum Zahnfarbe aussuchen oder zum Anschiss abholen, wenn jede zwanzigste Arbeit mal nicht so passt.

Hinzu kommen noch diverse Materialeinsparungen.Bohrer und Gummierer am besten mit in die Rente nehmen, sind mit Sicherheit dann immer noch gut...

Was man zu guter letzt nicht vergessen darf zu erwähnen, ist die besonders gute Laune, mit der uns unser Chef jeden das Herz erwärmt...

Also, was sagt uns dieser Artikel: ICH LIEBE ES ZAHNTECHNIKER ZU SEIN !!!!

P.S. Wie sieht es bei euch aus, habt ihr auch noch soviel Spaß am Beruf???

Immer lustig und vergnügt,bis der Arsch im Sarge liegt !!!


   
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Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 19
 

Moin,

ich habe meine Laborkosten sauber kalkuliert und kann zur Zeit nicht mehr als 7€/Std. zahlen. Die fetten Jahre habe ich nicht mitgemacht.

Danke an die Innung das sie seid Jahren pennt und nichts tut außer. Deshalb bin ich da auch nicht drin.

BP


   
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Dino
 Dino
Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 8
 

Appropos 7€ Stundenlohn. Unsere "ungelernte" Laborputze kommt schon auf 7,50€ netto. Die gelernte Zahntechnikerin mit abgeschl. Berufsausbildung auf 400€-Basis schafft es auf 8,50€ netto und die gelernten und auch recht qualifizierten Vollzeitkräfte haben im Schnitt ihre 9,90€ netto Stundenlohn. Die Putze reißt nur ihre Stunden ab, die sie den Laden sauber zu halten hat, die Zahntechniker sitzen gratis länger um ihr Pensum zu schaffen. Das rechnen wir schon gar nicht mit ein, sonst liegt der Lohn ja noch niedriger, was wir nicht wahrhaben wollen. Aber andererseits scheint es uns hier im Westen der Republik doch noch ganz gut zu gehen wenn ich hiervon 7€ Stundenlohn lese.!:lol:

Geht nicht!? Gibt`s nicht!!


   
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 cw25
New Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 4
 

Seid mal nicht so kleinlig...7 euro die stunde ist doch gar nicht so schlecht ...

Ich dusseliges kamel gehe für 5,50 Euro los...


   
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Mitglied
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 31
 

Wenn Ihr in der Zahntechnik noch Geld verdienen wollt, bleibt Euch vermutlich nichts anderes übrig, als den unlöblichen Weg ins Praxislabor zu gehen!

Grüße, Zerrkon


   
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Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 13
 

wieso unlöblich ????

Praxistechniker; kann alles, aber nix richtig! 😉


   
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dentina
Prominent Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 935
 

In Deutschland ist die höchste Form der Anerkennung der Neid.

Arthur Schopenhauer

22.02.1788 - 21.09.1860

dt. Philosoph

Wèishéme nánrén bùnéng cōngmíng he shuai de? -Ránhòu tāmen jiāng shì nurén!


   
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Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 13
 

gute Antwort

Praxistechniker; kann alles, aber nix richtig! 😉


   
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Mitglied
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 31
 

Ich muss zum Glück nicht neidisch sein...


Grüße,

Zerrkon

Grüße, Zerrkon


   
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Active Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 13
 

Freut mich für Dich.

Ist aber immer noch nicht geklärt, was am Praxislabor unlöblich ist.

Praxistechniker; kann alles, aber nix richtig! 😉


   
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Mitglied
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 31
 

Aus meiner derzeitigen persönlichen Sicht: Gar nichts!

Aus Sicht der gewerblichen Laboratorien sieht es anders aus.

Ich war einige Jahre in einem gewerblichen Labor als angestellter GF tätig und konnte die Auswirkungen von Praxislaborneugründungen unmittelbar an unserem Umsatz erleben.

Natürlich gründen nicht etwa die umsatzschwachen Zahnärzte ein Praxislabor, nein, es sind immer die guten Kunden. Denn für die rechnet es sich. Und wenn so ein guter Kunde mit dem attraktiven Umsatz EM und Keramik weg ist, dann kann man eigentlich auch gleich noch die Techniker hinterher schicken, weil für die keine Arbeit bleibt.

Und für wen soll man heute in der Zahntechnik noch ausbilden?

Fürs Praxislabor?

Ist es dann vielleicht irgendwann soweit, dass der arbeitslose Techniker beim Zahnarzt anfragt, ob er nicht ein Labor gründen mag, er, der Techniker, würde dort für sehr wenig Geld arbeiten?

Und wenn nicht mehr ausgebildet wird, stirbt unser schöner Beruf langsam aber sicher aus.

Gäbe es die Praxislaboratorien nicht, ginge es den gewerblichen heute bestimmt deutlich besser.

Und ich würde vielleicht noch als GF im gewerblichen Labor tätig sein.

So musste auch ich dem Lockruf des Geldes folgen...unlöblich aus Sicht der gewerblichen Labore, aber sicher nachvollziehbar!


Grüße,

Zerrkon

Grüße, Zerrkon


   
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