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Zahnärzte wollen 69 % mehr Ho...

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Zahnärzte wollen bis zu 69 Prozent mehr Honorar!

Kosten von 6,8 Mrd. Euro für Zahnpatienten in Deutschland pro Jahr

07.02.2011 - 00:27 UHRVon Angi Baldauf

Und wieder ist der Patient der Dumme!

Die Regierung will noch in diesem Jahr die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) neu ordnen und rauf setzen. Forderung vom Verband der Deutschen Zahnärzte: Sofortige Anhebung der Honorare um 69 Prozent!

Diesen Beschluss fassten sie als „Sofortmaßnahme“ auf ihrer Hauptversammlung im Oktober 2010 (Quelle: Internet). Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung begründet ihre Forderung nach mehr Gehalt damit, dass man den „nachgewiesenen Anstieg der betriebswirtschaftlichen Kosten seit 1988 vollständig in die Festsetzung der Honorare einfließen“ lassen müsse.

Nur: Laut Studie des Wissenschaftlichen Institut der Privatkassen (liegt BILD exklusiv vor), liegt die Gebührenordnung jetzt schon um etwa 70 Prozent über dem Honorarniveau der gesetzlichen Krankenkassen. Denn schon heute müssen Kassenpatienten immer mehr Leistungen selbst zahlen – und die werden zu den deutlich höheren Preisen der GOZ abgerechnet. Die neue Gehaltsforderung der Zahnärzte käme noch oben drauf.

Ein Gesundheitsökonom zu BILD.de: „Das würde für die Zahnärzte einen großen Schluck aus der Pulle bedeuten. Zusätzlich zu der stetigen indirekten Preiserhöhung der letzten Jahre würde das den Zahnarztbesuch für Kassenpatienten zum Luxus machen.“

Interessant: Laut Statistischem Bundesamt betrugen die Einnahmen

aus Privatpraxen (also GKV-Selbstzahler und PKV-Versicherte) je Zahnarztpraxis 2007 insgesamt 222 000 Euro. Multipliziert man diese Summe mit der Zahl der Zahnarztpraxen in Deutschland (45 000 laut Bundeszahnärztekammer) ergibt sich ein jährlicher Gesamtumsatz auf Basis der GOZ von 9,99 Milliarden Euro.

Die geforderten 69 Prozent Erhöhung würden die Zahnpatienten in Deutschland also pro Jahr 6,8 Milliarden Euro zusätzlich kosten! Bereits eine 11-prozentige Erhöhung, die von einigen Ärztevertretern als absolutes Minimum bezeichnet wird, würde die Kassenpatienten beim Zahnarzt 1,1 Milliarden Euro pro Jahr mehr kosten.

Nach Informationen von BILD.de wollen Experten aus dem Bundesgesundheitsministerium noch im Februar die Verhandlungen über die Novellierung der GOZ beginnen.

Quelle: Bild >

http://www.bild.de/BILD/politik/2011/02/07/zahnaerzte/wollen-bis-zu-69-prozent-mehr-honorar.html##


   
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Zahnseide2
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Echter Bildzeitungsquatsch.

Ich habe gerade mal nachgesehen: 2007 habe ich sage und schreibe für 28.327 Euro und 33 Cent Leistungen nach GOZ und GOÄ erbracht, d.h. für Privat und Kassenpatienten zusamnmengenommen.

Damit konnte ich kaum 2/3 der Lohnkosten bezahlen, und die Privatleistungen die nie bezahlt wurden sind noch nicht mal gerechnet.

Gesamtumsatz für das ganz Jahr 2007, wenn ich Verwaltung und Fortbildung dazu rechen gut 45 bis 50 Stundenwochen: 153 Tsd. Euro. Da bleiben vielleicdht 3 Tsd. Euro vor Steuern und Versicherung im Monat. Wenn mir die Arbeit keinen Spaß machen würde, würde ich einfach meine Praxis anzünden und zum Sozialamt gehen um mich von der Allgemeinheit durchfüttern zu lassen, weil sich Zahnmedizin wirtschaftlich betrachtet einfach nicht mehr lohnt - ausser man hat kein Gewissen: Zahnarztlügen

Klar, weiß ich wie man auch als Zahnarzt richtig Geld verdienen kann. Nur verdienen würde ich es dann nicht mehr nennen, eher erbeuten.

Und jetzt mal zu den Preisen im Brot und Buttergeschäft der Füllungen:

2-flächige Füllung:

AOK-Rheinland-Pfalz (und Sozialamt!): 33,37 Euro

Privatpatient bei 2,3-fachem Steigerungsfaktor: 27,16

Privatpatient mit Spartarif bzw. 2,0-fachen Steigerungsfaktor: 23,62 Euro

Extraktion einwurzeliger Zahn:

AOK/Sozialamt: 8,56 Euro

Privat mit 2,3-fachem Satz: 9,05 Euro

Privat mit 2,0-fachemSatz: 7,87

Prophylaxe bei Kindern und Jugendlichen:

AOK für Mundhygienestatus und Intensivaufklärung: 14,55 + 17,11 = 31,66 Euro, egal wie viel oder wenig Zeit das kostet.

Privat bei 2,3-fachem Satz für beides zusammen 25,87 Euro ABER man muß dafür dann laut GOZ auch mindestens 20 Minuten brauchen. Dazu kommt dann noch die Rüstzeit um den Behandlungsplatz vor und nach zu bereiten und um Termine zu vergeben.

Dazu kommt dann noch der für Privatpatienten höhere Verwaltungsaufwand und das höhere Risiko von Zahlungsausfällen.

Mit anderen Worten, mir ist jeder AOK-Patient lieber als ein Privatpatient.

Insgesamt sind die Honorare in Deutschland für gewissenhafte Arbeit als Zahnarzt extrem zu niedrig.

[bearbeitet von Zahnseide2 am 07.02.2011 um 13:52 Uhr]


   
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Nach Forderung von 69 Prozent mehr Honorar Patienten-Aufstand gegen gierige Zahnärzte

08.02.2011 - 00:14 UHR Von ANGI BALDAUF

Immer mehr Patienten sind unzufrieden mit ihrem Zahnarzt: Fast ein Drittel aller Beschwerden (29,7 %), die im ersten Halbjahr 2010 beim Unabhängigen Patientendienst (UPD) eingingen, richteten sich gegen Zahnmediziner!

Und ausgerechnet die fordern jetzt mehr Geld.

Laut Institut für Medizinische Soziologie der Berliner Charité klagten bei den Patienten „ein auffällig hoher Anteil” über Rechnungsprobleme. Dennoch würden, wie bei fast jedem Fachgebiet, Beanstandungen über die Behandlung selbst dominieren.

Jetzt fordern die Zahnärzte mehr Geld, der Freie Verband Deutscher Zahnärzte verlangt eine sofortige Anhebung der Honorare um bis zu 69 %.

Doris Pfeiffer, Chefin vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen, zu BILD.de: „Bei Honorarforderungen von plus 69 Prozent kann man nur ungläubig mit dem Kopf schütteln! Das ist eine unhaltbare Forderung und es ist gut, dass die großen Organisationen der Zahnärzte dies auch so sehen.“

Denn Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) distanzieren sich von der 69-Prozent-Forderung.

Aber auf der Homepage der KZBV heißt es: „Die KZBV fordert den Verordnungsgeber auf, bei der anstehenden Novellierung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) den nachgewiesenen Anstieg der betriebswirtschaftlichen Kosten seit 1988 vollständig in die Festsetzung der Honorare einfließen zu lassen.”

Nach jüngster Meldung von KZBV und BZÄK sei die „kumulative Inflationsrate” seit 23 Jahren (in denen es für die Zahnärzte keine Honoraranpassung gegeben habe) um 60 Prozent gestiegen – wollen sie bei einer jetzigen Gehaltserhöhung also 60 Prozent mehr?

Der Gesundheitsexperte der Verbraucherzentralen, Stefan Etgeton, zu BILD.de: „Die geforderte Anhebung der Zahnarzthonorare betrifft nicht nur Privatpatienten, sondern alle gesetzlich Versicherten. Wer sich neuen Zahnersatz machen lässt, muss einen großen Anteil aus eigener Tasche nach privater Gebührenordnung bezahlen. Das sollten diejenigen bedenken, die jetzt über eine Neuordnung der Honorarsätze entscheiden.“

Quelle:

http://www.bild.de/BILD/politik/2011/02/08/zahnarzt-honorare-patienten-laufen-sturm/wutwelle-gegen-neue-forderungen.html


   
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@ Zahnseide2

Sicher ist der Beitrag der Bildzeitung einseitig und trifft mit Sicherheit nicht auf alle Zahnärzte zu. Auch wenn nur eine Organisation der Zahnarzte (Verband der Deutschen Zahnärzte) eine Honorarerhöhung um 69% verlangt, ist das für mich schwer nachvollziehbar. Wenn der Misstand so groß ist, hätte man doch früher reagieren müssen. Eine Steigerung von 69% ist dem Patienten schwer zu erklären und macht es dem Zahnarzt in der Öffentlichkeit sehr schwer nicht als gierig dazustehen. Wenn die Steigerung um 69% gerechtfertigt ist, kann man ja ruhig und sachlich darüber diskutieren.


   
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Bremer
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Die armen Zahnärzte. Wo ist das Spendenkonto ? Wenn ich bedenke wie ich mich täglich abracker, da kommen mir bei meinem Gehalt die Tränen.

Ich muss mir fast täglich abhören, wie wenig mein Boss für Zahnersatz bekommt. Nur, wenn ich sehe wie wenig Zeit er dafür braucht, bekommt er viel zu viel von der Kasse.

Für ein 28er bekommt man so wenig Geld pro Stunde, eine Klempner würde dafür erst gar nicht kommen.
[bearbeitet von Bremer am 08.02.2011 um 18:37 Uhr]


   
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Ich kann mir auch nicht Vorstellen das der Missstand so groß ist das man früher reagieren hätte müssen. Von heute auch morgen eine Erhöhung von 69% ist schon viel und das werden die Patienten nie einsehen. Dass er dann vielleicht als gierig dasteht kann ich auch verstehen, da stimme ich zu.


   
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xfactory
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Ja, ja, ja, wieder die bösen Zahnärzte.

Preis Bild in 1988: 30 Pf., also 15 Ct.

Preis Bild in 2010: 60 Ct.

Das sind 400 Prozent Aufschlag liebe Leute. Alles klar?

GOZ seit 1988 nicht mehr erhöht


   
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DerHahn
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Zahnärtze lesen aber keine Bild!!

Deshalb ist das schon mal raus.

Und nach meiner Mienung nach haben die "Alten" Docs das Grab für die jetzige Generation geschaufelt als es noch 100% auf alles gab und du mit 28 gesunden Zähnen zum Dentisten gegangen bist , und nach 2 Stunden 28 Provisiorien im Mund hattest und eine Woche 28 Vollverblendete Kronen in Hochgold eingesetzt bekommen hast. Damals ging echt alles und es hat so gut wie keinen Interessiert!!

Somit sind auch die Dentaldesigner die Leittragenden!!


   
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Zahnseide2
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Hier ein Artikel aus der Online-FAZ zum Thema GOZ-Reform:

FAZ Artikel über GOZ-Reform

Für ZT vielleicht interessantes Zitat am Schluß des Artikels:

Zitat:

Dagegen sollen die Verhandlungen um die Gebührenordnung der Zahnärzte (GOZ) bald abgeschlossen werden. Im Streit um die Öffnungsklausel ist hier ein Kompromiss im Gespräch, nach der die Privatversicherung Honorare für Laborleistungen gesondert aushandeln könnte. Bei den Zahnärzten fielen diese beim Honorarvolumen nicht stark ins Gewicht.


   
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Zahnseide2
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Zitat:

am 08.02.2011 um 18:36 schrieb Bremer:

Ich muss mir fast täglich abhören, wie wenig mein Boss für Zahnersatz bekommt. Nur, wenn ich sehe wie wenig Zeit er dafür braucht, bekommt er viel zu viel von der Kasse.

Für ein 28er bekommt man so wenig Geld pro Stunde, eine Klempner würde dafür erst gar nicht kommen.

[bearbeitet von Bremer am 08.02.2011 um 18:37 Uhr]

Das schwanckt. Aber gut, wenn ich wie manche Kollegen die Patienten einfach nach der 3 . Nachkontrolle sozusagen vor die Tür setze und sage mehr wäre nicht drin.

Ich habe aber auch mal einer Patientin nach 8 Stunden Behandlungseitverbrauch für eine Unterfütterung einer UK-Prothese (Honorar damals ca. 60 D-Mark, also unter 8 D-Mark pro Stunde) einen Pürrierstab gekauft und gesagt mit den Zähnen würde das nichts mehr, sie möge ihr Essen bitte mit dem Pürrierstab zerkleinern.

Normal sind bei ZE bei mir um die 100 Euro Umsatz pro Stunde drin, für einen Zahnarzt und Helferin zusammen finde ich das ziemlich wenig.

OK, mein Installateurmeister berechnet mir 32 Euro pro Meisterstunde. Aber im Gegensatz zu mir hat der kaum Betriebskosten, während ich ca. 70 Prozent Betriebskosten habe und anders als ein Installteur mein Werkzeug sterilisierung und aufwendig aufbereiten lassen muß. Ein Maurer den ich letzten gefragt habe berechnet für die Gesellenstrund 42 Euro und für die Mieisterstunden 55 Euro.

[bearbeitet von Zahnseide2 am 14.02.2011 um 08:33 Uhr]


   
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habe in einem Beitrag im "Spiegel" gelesen, dass sie 20% bekommen haben


   
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A-Team
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Zitat: "Doris Pfeiffer, Chefin vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen, zu BILD.de: "Bei Honorarforderungen von plus 69 Prozent kann man nur ungläubig mit dem Kopf schütteln!"

Und wieviel bekommt wohl die liebe Doris Pfeiffer jährlich für "ungläubiges Kopfschütteln" aus dem Gesundheitsfond? 600.000 Euro eventuell?


   
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