1200- 24oo Euro Bru...
 
Teilen:
Benachrichtigungen
Alles löschen

1200- 24oo Euro Brutto für einen Zahntechniker

19 Beiträge
8 Benutzer
0 Reactions
438 Ansichten
lehrling
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
Themenstarter  

Liebe Kollegen,

hier wurde uns doch erklärt (u.a von Klaus-ur), dass die o.g. Summe für einen Zahntechniker normal sei.

Dann geht bitte mal auf folgende Seite der IG Metall.

http://www.igmetall.de/cps/rde/xchg/internet/style.xsl/metall-und-elektro-monatsentgelte-907.htm

Dort könnt ihr Tarife einsehen.

U.a. für den Metall- und Elektro- Bereich.

Damit sind wir ja "gleichgestellt", wenn man sich die Berufsordnung für Zahntechniker ansieht, oder?

Und wenn ich mich nicht verlesen habe, dann hat dort ein Berufsanfänger in NRW über 2400.- Euro Brutto, nach Tarif, oder?

Da ist es zwar löblich, wenn hier eine Ausbildungsoffensive gestartet wir, doch so lange wie sich nicht´s an den Ursachen ändert, wird es auch keinen Nachwuchs geben, oder?


   
AntwortZitat
Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Einer der Gründe, warum ich zahntechnische Arbeitsplätze seit 1996 abgebaut habe, waren die ewigen, und dazu noch berechtigten Gehaltsforderungen meiner Mitarbeiter, die ich nicht erfüllen konnte.

Lohn ist abhängig von Umsatz, Umsatz ist abhängig von Stückzahl und dessen Preis.

Wenn man in der Zahntechnik in Deutschland verantwortungsvoll produzieren will, dann kann man im Bereich BEL nicht Löhne bezahlen wie sie angemessen währen.

Gut, man kann ja in den BEB Bereich gehen, dort sind höhere Umsätze für gleiche, oder besser vergleichbare Leistungen zu erzielen.

Wer aber da überzieht, sieht sich schnell mit dem Thema „überzogen sagt Privatversicherung“ konfrontiert.

Selbst wenn man darüber zu 100 % abrechnen würde, ich denke die 3 Kollegen gibt es, also so richtig entlohnt kann man für die Leistung auch da nicht werden.

Die Zahntechnischen Preise (BEL) werden seit mehr als 20 Jahren um Prozentsätze von zwischen 0,5 – 0,8 % pro Jahr erhöht, zwischen durch werden, hin und wieder, sie dann mal um 5% abgesenkt, wie soll man da seine Mitarbeiter anständig entlohnen.

 


   
AntwortZitat
Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Hallo Lehrling,

die Zahlen die ich genannt hatte, waren von der Arbeitsargentur.

Für 12,-€ habe ich mir die Lohnerhebung 2011 vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. bestellt, weil auch mir die schlechten Bedingungen der Zahntechniker bekannt sind. In dieser Erhebung stehen alle Zahlen, Daten und Fakten aus dem Zahntechniker-Handwerk.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
AntwortZitat
lehrling
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
Themenstarter  

Dann ist es also so, dass man als Unternehmer weiss, dass man schlecht bezahlt, aber im Endeffekt von gesetzlich festgelegten Preisen abhängig ist. Gibt es da nicht eine auch eine Grenze, wo man als Unternehmer nicht nur "wirtschaftlich", sondern auch moralisch denken muss? Ist es nicht ohnehin schon unmoralisch, wenn aus unserem solidarisch finanziertem Gesundheitssystem Gelder für Zahnerstaz in Länder wandern, wo Menschenrechte (wie z,B. Meinungsfreiheit) nicht vorhanden sind, nur weil der Zahnarzt preiswerten Zahnersatz anbieten möchte. Hat das dieses Land eigentlich nötig, wenn die Kassen doch Milliarden Überschüsse haben?


   
AntwortZitat
Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Dann ist es also so, dass man als Unternehmer weiss, dass man schlecht bezahlt, aber im Endeffekt von gesetzlich festgelegten Preisen abhängig ist.

So ist es, aber niemand weiss wie viele Unternehmer davon betroffen sind. Ich denke, dass dieses unwohle Gefühl die meisten kennen und spüren.

Gibt es da nicht eine auch eine Grenze, wo man als Unternehmer nicht nur "wirtschaftlich", sondern auch moralisch denken muss?

Ich kenne einige Unternehmer die ihre geldlichen Reserven eingesetzt haben, bis hin zu ihrer eigenen Altersvorsorge, auch für ihre Mitarbeiter.

Ist es nicht ohnehin schon unmoralisch, wenn aus unserem solidarisch finanziertem Gesundheitssystem Gelder für Zahnerstaz in Länder wandern, wo Menschenrechte (wie z,B. Meinungsfreiheit) nicht vorhanden sind, nur weil der Zahnarzt preiswerten Zahnersatz anbieten möchte. Hat das dieses Land eigentlich nötig, wenn die Kassen doch Milliarden Überschüsse haben?

Da bin ich voll deiner Meinung!

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
AntwortZitat
Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Geschrieben von: @lehrling

Dann ist es also so, dass man als Unternehmer weiss, dass man schlecht bezahlt, aber im Endeffekt von gesetzlich festgelegten Preisen abhängig ist. Gibt es da nicht eine auch eine Grenze, wo man als Unternehmer nicht nur "wirtschaftlich", sondern auch moralisch denken muss?

Natürlich weiß ein „Unternehmer“ was er für eine bestimmte Leistung bezahlen muss.

Er weiß auch, dass wenn er eine Leistung, auf Grund von Regulierungsinstrumenten nicht so bezahlen kann, wie er es müsste, dass er dann unterbezahlt.

Wenn er das nicht wüste, wäre er kein „Unternehmer“, sondern ein „Unterlasser“!

Natürlich hat auch ein Unternehmer eine moralische Verpflichtung.

Aber er hat vor allem eine soziale Verpflichtung, und die kann er nur dann erfüllen, wenn er an das GANZE denkt.

Und so hart wie es klingt, man muss den Betrieb auch auf Kosten einzelner Arbeitsplätze erhalten, um die „Masse“ an Arbeitsplätzen zu sichern.

Nur, wenn die Umsätze, auf Grund von Preisen, die reglementiert sind nicht ausreichen, um anständige Löhne zu zahlen, dann kannst du noch so moralisch denken, und noch so sozial eingestellt sein, wo kein Geld ist, kannst du nichts bezahlen!

Ich denke mal, dass es einige Labors heute gibt, in denen Löhne gezahlt werden, die nicht zu erwirtschaften sind, nur weil der „Unternehmer“ einfach dem Lohnforderungsdruck nicht aus hält, und so, nicht nur die Existenz seines Labors, und der damit verbundenen Arbeitsplätze gefährdet, sondern auch sein eigene z.B. Altersabsicherung aufs Spiel setzt.

Das Ergebnis ist dann Altersarmut, und soziales Netz.

Ob das jetzt unbedingt der Volkswirtschaft gut tut, wage ich zu bezweifeln!

Andererseits gibt es (wenige) Betriebe, die können anständige Löhne zahlen, und zwar mit einer Art „Mischkalkulation“, sie kaufen irgendwo „billig“ ein (z.B. in Billiglohnländern) „veredeln“ diese Produkte, und verkaufen sie zu einem gewinnbringenden Preis.

Das kann man übrigens auch mit „teilweiser maschineller Herstellung“ erreichen.

Nur ich denke, dass wird auch nicht mehr so lange gehen, weil natürlich auch Krankenkassen dahinter gekommen sind, wie die Entwicklung ist.

Sie zahlen zwar nur noch Festzuschüsse, aber hängen sich trotzdem immer noch in zahntechnische Preisgestaltung rein.

 


   
AntwortZitat
Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

In dieser Situation sind unsere Kunden die letzte tragende Säule. Mit ihnen fällt oder steigt der Umsatz. Ein Labor kann sein Umsatz nicht an wenige Monate festmachen. Aufgrund der extremen Schwankungen muss man in halbjährliche oder gar jährlichen Dimensionen kalkulieren. Das wiederum birgt die große Gefahr, dass man um so schneller von der Bildfläche verschwindet, wenn die Umsätze schwinden. Hier das richtige Maß zu finden ist in der Zahntechnik fast unmöglich. Es spielen zu viele äußere Faktoren eine große Rolle, auf die wir so gut wie keinen Einfluss mehr haben.

Tatsache ist, dass ein Labor von wenigen Kunden abhängig ist, und die Gewinnung neuer Kunden äußerst schwierig ist.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
AntwortZitat
lehrling
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
Themenstarter  

Aber auf die aüßeren Faktoren haben doch andere Unternehmen in der freien Wirtschaft auch keinen Einfluß. Trotzdem lassen die sich ihre Preise nicht vorschreiben und haben angemessene Tariflöhne. Was hat die Anzahl der Kunden mit dem Lohn des Technikers zu tun? Welches Maß, wenn die Löhne eh schon im Keller sind? Ich muß da immer wieder nachhaken! Wie kann man wirtschaftlich arbeiten, wenn man für eine Bruchreparatur z.B. 30 Euro bekommt?


   
AntwortZitat
exil2007
Trusted Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 95
 

stimmt schon was du sagst und deine Empörung ist wirklich berechtigt; aber trotzdem lässt sich die Zahntechnik nicht so ganz mit anderen "Unternehmen in der freien Wirtschaft" vergleichen (selbst von den anderen Gesundheitshandwerken unterscheidet sie sich immer noch). Die Preise - zumindest die Preise für GKV Leistungen - können wir nur nach unten frei bestimmen, da die BEL nun mal eine "Höchstpreiliste" ist, die ausgehandelt und in Stein gemeißelt, anzuwenden ist. Und ich glaube auch nicht, dass jeder kleine Handwerksbetrieb der irgendwie in den Metall- und Elektrobereich ein zu ordnen ist, in der Lage ist, diese Tariflöhne zu zahlen.

Je mehr Kunden, um so sicherer kann der Umsatz sein; zumindest in der Theorie lässt sich dadurch (bei ähnlichen Umsätzen/Kunde) das Risiko von Ausfällen etwas breiter streuen. Das "richtige Maß zu finden" ist - zumindest für mich - die Frage: wieviel Umsatz an LEISTUNGEN (BEL oder auch BEB) sollte ein Techniker erwirtschaften um es einem Betrieb auch langfristig zu ermöglichen ein Beschäftigungsverhältnis aufrecht zu halten. Und das muss jeder Betrieb für sich anhand seiner Zahlen und Vorstellungen kalkulieren. Und ja, es ist - zumindest moralisch - nicht möglich eine Bruchreparatur als "wirtschaftliches Arbeiten" zu bezeichnen. Aber, Bruchreparaturen sollten auch nicht unbedingt das Kerngeschäft eines Labors sein (es sei denn, das Geschäftskonzept zielt genau auf diese Arbeiten ab und ist strategisch anders aufgestellt), sondern als eine Möglichkeit gesehen werden Kundnorientierung und Kundenbindung aktiv zu betrieben und dadurch langfristig Umsätze zu ermöglichen.

Hinter jeder Ecke lauern ein paar Richtungen


   
AntwortZitat
Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

exil2007 hat alles beantwortet, denn wenn die Auslastung der Mitarbeiter gemäß ihrer Qualifikationen sich durch die Anzahl der Kunden optimal bestimmen lässt, hat ein Arbeitgeber die Möglichkeit durch eine Mischkalkulation bessere Löhne für alle Mitarbeiter zu zahlen.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
AntwortZitat
Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Geschrieben von: @lehrling

Was hat die Anzahl der Kunden mit dem Lohn des Technikers zu tun? Welches Maß, wenn die Löhne eh schon im Keller sind? Ich muß da immer wieder nachhaken! Wie kann man wirtschaftlich arbeiten, wenn man für eine Bruchreparatur z.B. 30 Euro bekommt?

Das alles sind berechtigte Fragen.

Der Lohn von Mitarbeitern hat nichts mit der Anzahl von Kunden zu tun!

Der Lohn von Mitarbeitern, dazu ist aber auch der Unternehmerlohn zu rechnen, hat ausschließlich mit dem Verhältnis Umsatz zu Kosten zu tun.

Wenn die Kosten (und dazu gehören auch Lohnkosten) höher sind als der Umsatz, dann ist man zahlungsunfähig, und dementsprechend pleite.

Da an den meisten Kostenpositionen nichts „zu drehen“ ist, sind hier eigentlich die Lohnkosten, die auch den größten Kostenfaktor ausmachen die, die veränderbar sind.

Sicherlich kann man sich noch ne Weile mit geliehenem Geld (Darlehn der Bank) über Wasser halten, aber der Hahn wird dann auch irgendwann zugedreht.

Kunden sind natürlich wichtig, um überhaupt an Umsatz zu kommen, und dieser Umsatz sollte einigermaßen regelmäßig sein, um eine gleichmäßige Auslastung der Mitarbeiter zu gewähleisten.

In unserem Beruf gibt es aber sehr unterschiedliche Auftragslagen (gemeint sind starke und schwache Umsatzmonate oder Quartale), wobei dieses nicht einmal kalkulierbar ist.

In schwachen Umsatzzeiten braucht man entweder weniger Mitarbeiter, oder mehr Kunden, in Umsatz starken Zeiten ist es umgekehrt.

Das ist aber nicht steuerbar.

Also wird das über mehr oder weniger individuelle Arbeitsstunden geregelt.

Was natürlich eine zusätzliche Belastung der Mitarbeiter bedeutet.

Man kann das auch über „Umsatzbeteiligung“ der Mitarbeiter regeln, so hat man dann einen Teil des unternehmerischen Risikos auf die Mitarbeiter übertragen.

In jedem Fall erfordert das aber eine erhöhte Flexibilität der Mitarbeiter, die eigentlich auch entsprechend honoriert werden müsste.

Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass dein Beispiel zugrunde gelegt, eine Reparatur für 30€ nicht kostendeckend ist.

Es ist ja nicht nur die Reparatur, die nicht kostendeckend ist, da gibt es noch viel mehr Beispiele, ich denke, da fällt jedem auch gleich die Totalprothetik ein.

Es gibt aber auch „Produkte“, die gewinnbringend honoriert werden.

Sicherlich kann man hier dann die berühmte Mischkalkulation ins Spiel bringen, das nützt aber dem nichts, der nur mit Reparaturen, Totalprothetik und Modellguss beauftragt wird, oder zu wenig von den gut honorierten Produkten herzustellen hat.

In dem Zusammenhang kann man jetzt aber auch noch die Frage stellen, welche Arbeiten gehen eigentlich in Billiglohnländer?

Sind es hier nicht die, die „gewinnbringend honoriert“ werden?

Tatsache ist, dass die meisten Produkte im BEL unterbewertet sind.

Ja klar, es gibt auch noch den privaten Bereich, (BEB) hier könnte man dann ja mal richtig zulangen, oder!?

Ne, ist auch nicht, PKV´en achten da schon sehr drauf, dass das nicht Überhand nimmt.

Im Übrigen, wie viel private Positionen werden denn so im Durchschnitt abgerechnet?

Ob das jetzt reicht, um die desolaten Preise der BEL auszugleichen, möchte ich einfach mal dahingestellt sein lassen.

 


   
AntwortZitat
osfrontale
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 649
 
Geschrieben von: @lehrling

Dann ist es also so, dass man als Unternehmer weiss, dass man schlecht bezahlt, aber im Endeffekt von gesetzlich festgelegten Preisen abhängig ist. Gibt es da nicht eine auch eine Grenze, wo man als Unternehmer nicht nur "wirtschaftlich", sondern auch moralisch denken muss? Ist es nicht ohnehin schon unmoralisch, wenn aus unserem solidarisch finanziertem Gesundheitssystem Gelder für Zahnerstaz in Länder wandern, wo Menschenrechte (wie z,B. Meinungsfreiheit) nicht vorhanden sind, nur weil der Zahnarzt preiswerten Zahnersatz anbieten möchte. Hat das dieses Land eigentlich nötig, wenn die Kassen doch Milliarden Überschüsse haben?

Haargenau, aus diesem Grund bilden wir auch nicht mehr aus.

Wir können uns das nicht mehr finanziell leisten, können es aber auch nicht moralisch verantworten, junge Leute mit solchen Gehältern abzuspeißen oder auf die Staße zu setzen.

Mancher kann`s und macht´s , wir nicht mehr.

Die Sozialpolitik kennt die Mißstände ganz genau, da es aber nur ein kleiner Teil des Gefüges betrifft, kann sie darauf verzichten.

Im Stern wurde erst vor einiger Zeit die Rankingliste veröffentlicht, die Zahntechniker waren eindeutig die Verlierer.

Geändert hat sich nichts.

Die Innungen in Baden-Württemberg klagten vor dem Schiedesamt. Auch dort kennt man die Schieflage und gibt prinzipiell den Zahntechnikern Recht, wenn nicht so ein § wäre.

Ohne Klagen würde man noch nicht mal die % bekommen, die einem zustehen.

Die Interessensgruppen Zahntechniker sind zu klein, zu unbedeutend, untereinander uneinig, keiner traut dem Anderen ( bestimmt mit Recht) und leider ziehen sie nicht an einem gemeinsamen Strang.

Ein Tarif gibt es nicht. Sieht auch nicht danach aus, dass einer kommt.

Da man uns als Techniker mühelos austauschen kann ( Industrie, Zahnärzte, Auslandslabore, Handelsgesellschaften uvm.) glaubt man, so viel Geld zu sparen und in die eigene Tasche umzuleiten.

Die örtliche Versorgung der Patienten wird dadurch bestimmt nicht besser oder günstiger.

Was man hat sieht man erst, wenn man es nicht mehr hat.


   
AntwortZitat
Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Geschrieben von: @osfrontale

Was man hat sieht man erst, wenn man es nicht mehr hat.

So ist es!

Aber nicht nur mit dem Satz hat Osfrontale Recht, sondern mit seinem gesamten Beitrag.

 


   
AntwortZitat
Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Um es mal ehrlich zu sagen, mir scheint hier Einiges ziemlich verlogen, oder realitätsfremd!

Wir alle wissen doch, dass es Zahntechnikern, ob als Angestellte oder Selbständigen in der Regel finanziell nicht besonders gut geht.

Man hat sich irgendwie arrangiert, und ist zufrieden, weil man ja seien Traumjob hat.

Es ist hier ja auch deutlich zu lesen, dass Zahntechniker in erster Linie ihre berufliche „Selbstbefriedigung“ oder auch Selbstverwirklichung sehen und dann erst den „Lohn“ für ihre Arbeit.

Es ist ja schön, dass Menschen so zufrieden sind, und ihre „Berufung“ in den Vordergrund stellen.

Aber irgendwann ist dann jemand unzufrieden, und meint, dass er adäquat bezahlt werden will.

Der wird dann mit den Gegebenheiten konfrontiert, und ihm wir klar gemacht, dass es halt „Gottgegeben“ ist, dass er für dieses Geld arbeiten muss.

Da prallen dann auch Meinungen aufeinander, und zwar die, die auch der Meinung sind, dass der BEL zu niedrige Preise aufweist, und die, die da meinen, man kann damit aber ganz gut leben.

Dann kommt noch eine andere Diskussion auf den Plan, nämlich die, welche Chancen bekommt die Zahntechnik durch die Industrialisierung?

Da gib´s wider die einen, die dar Meinung sind, das bietet uns als bestehende „Gruppe“ überhaupt keine Chancen, die werden dann hier als die Schwarzmaler gehandelt, da gibt es aber auch die, di glauben es werden blühende Zeiten für Zahntechniker anbrechen.

Natürlich gibt es hier auch Zwischenstufen.

Dieses Forum wird mit Sicherheit auch als Meinungsbildungsinstrument für Politiker genutzt, die sich in Sachen Gesundheitspolitik orientieren.

Wenn ich jetzt also so ein Politiker wäre, dann würde ich mir das hier durchlesen, und sehen, dass ja doch da irgendwelche Zahntechniker prima klarkommen, und wenn die anderen es nicht können, dann können sie das eben nicht.

Und ein wenig Schwund ist immer!

Also kein Handlungsbedarf.

Lieber lehrling, und genau das ist es, warum du hier schreibst: „Dann ist es also so, dass man als Unternehmer weiss, dass man schlecht bezahlt, aber im Endeffekt von gesetzlich festgelegten Preisen abhängig ist.“

Ja man weiß es, aber man hat sich doch arrangiert, mit dem wie es ist, und die Mitarbeiter machen doch auch mit.

Also, wo ist jetzt die Notwendigkeit, dass die Politik was ändern soll.

Da müsst ihr den Politikern schon handfestere Argumente bringen!

Zufriedenheit mit dem Ereichten ist der Tot des Fortschritts.

Aber auch was Fortschritt ist, ist Ansichtssache.

 


   
AntwortZitat
Dentalzauberin
Mitglied
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 23
 

sehr traurig... deswegen werden immer weniger ZT auszubilden.

Wiedereinstieg nach Elternzeit, Teilzeitjob in Dentallabor


   
AntwortZitat
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 132
 

Hallo Kollegen,

ich habe vor Jahren schon einen ähnlichen Thread bezüglich des vom Stern veröffentlichten Artikel über das Durchschnittsgehalt der Deutschen (Zahntechnikern) geschrieben. Aufgrund der Bezahlung habe ich schoneinmal der Zahntechnik den Rücken zugekehrt und nun laufe ich wieder im Bollwerk der Zahnmedizinischen Versklavung. Selbst Schuld, sage ich mir jetzt , ABER ich mache diesen Beruf verdammt gern. Fakt ist der Beruf stirbt aus , kein Mensch möchte schlecht bezahlt werden , der Nachwuchs fehlt , Zahntechnik besteht bald nur noch aus Datensätzen die von Dentalscannern ausgewertet werden. Wohin soll es führen? Ich sitze schon jetzt fast ausschliesslich vorm Rechner und "modelliere" Gerüste und brenne dann nur noch die Keramik. Durch diese Zeitersparnis machst eh schon Arbeiten für Zwei. Das Know-How bleibt bei Wenigen und den "Schrott" machen dann die Niedriglöhner (angelernte Arbeitnehmer , sogenannte "halbe" Zahntechnikergesellen laut Innung weil durchgefallen etc.). WIR werden aussterben das steht fest ..........schon jetzt stecken die Behandler und Softwareentwickler die Köpfe zusammen und machen das unter sich aus. Wir stehen doch sowieso schon ewig im Abseits (Abrechnung, Preisdruck etc.) und Software und Scanner werden immer besser. Siehe Oral Scanning , ist zwar noch in den KinderSchuhen , aber wenn das läuft sind wir vielleicht bald komplett aussen vor , dann bearbeitet sowas bald kein Zahntechniker mehr sondern ein IT-Mensch mit Technischen Angaben vom Zahnarzt. In diesem Sinne .......

Keep smiling !!!!


   
AntwortZitat
Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Hallo Tigger,

danke für den Hinweis auf dein Thema: Gehaltsliste im Stern !

Ich hab mir das von Anfang bis Ende durchgelesen, und hab immer bejahend genickt, „genau so ist es“!

Nur, dann ist mir aufgefallen, das ist ja gar nicht HEUTE, dass war vor 5 Jahren.

Da hat sich dann wohl in der Zwischenzeit nix geändert.

Alles das was da geschrieben steht, alle Zahlen die dort genannt werden, sind heute immer noch Realität.

Ich befürchte, das von dir angeschobenen Thema s.o. wird auch in 10 Jahren noch mit den Daten versehen aktuell sein.

Was deine übrigen Ausführungen und Anmerkungen hier angeht, volle Zustimmung von mir!

 


   
AntwortZitat
Trusted Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 95
 

Buchmacher

Um es mal ehrlich zu sagen, mir scheint hier Einiges ziemlich verlogen, oder realitätsfremd!

Dem ist in der Tat nichts hinzuzufügen

Wenn eine handvoll jammert muss das nicht für den tatsächlich seriösen und am Vortschritt orientierten Betrieb gelten, der seine Mitarbeiter am Betriebsgewinn mitbeteiligt !!

Der gut bis sehr gut ausgebildete ( nur diese !!) und fortschrittswillige Zahntechniker erzielt bei normaler Arbeitszeit Jahrsgehälter von mindestens 40Td€ / ein mitarbeitender ZTM ab 60Td€ .

Auch der Betriebsinhaber erziehlt bei solider Auststattung gute Erträge, die es ihn erlauben am technischen Fortschritt auf Augenhöhe dabei zu sein, wie das jetzt kommende Keramik-Printing.

Ich persönlich bedaure immer wieder, wenn sich jemand bewirbt als ausgebildeter Techniker und ich schon nach 10 Minuten Probearbeitszeit

kopfschüttelnd das Weite suche. Wer so krüppelhaft ausgebildet ist hat keine Chancen, auch nicht für 1200€/M Brutto.

Die Ausbildung ist grotten schlecht und unszureichend, das die Ausbilder dafür zur Verantwortung gezogen werden müssten.

WW

Über den Zahnkamm hinaus blicken


   
AntwortZitat
Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Geschrieben von: Wilfried

Wenn eine handvoll jammert muss das nicht für den tatsächlich seriösen und am Fortschritt orientierten Betrieb gelten, der seine Mitarbeiter am Betriebsgewinn mitbeteiligt !!

Absolut richtig, wenn es eine Handvoll ist.

Wer seine Mitarbeiter am Betriebsgewinn beteiligt, sollte es aber am Betriebsverlust auch tun, so sind die Regeln in der BWL. Das nennt man dann auch gerne, Mitarbeiter am "unternehmerischen Risiko“ beteiligen!

Geschrieben von: Wilfried

Der gut bis sehr gut ausgebildete ( nur diese !!) und fortschrittswillige Zahntechniker erzielt bei normaler Arbeitszeit Jahrsgehälter von mindestens 40Td€ / ein mitarbeitender ZTM ab 60Td€ .

wenn das so ist, da kannste nicht meckern!

Geschrieben von: Wilfried

Auch der Betriebsinhaber erzielt bei solider Ausstattung gute Erträge, die es ihn erlauben am technischen Fortschritt auf Augenhöhe dabei zu sein, wie das jetzt kommende Keramik -Printing.

Natürlich, wir machen alles nur noch auf „Augenhöhe“!

Geschrieben von: Wilfried

Ich persönlich bedaure immer wieder, wenn sich jemand bewirbt als ausgebildeter Techniker und ich schon nach 10 Minuten Probearbeitszeit

kopfschüttelnd das Weite suche. Wer so krüppelhaft ausgebildet ist hat keine Chancen, auch nicht für 1200€/M Brutto.

Die Ausbildung ist grotten schlecht und unzureichend, dass die Ausbilder dafür zur Verantwortung gezogen werden müssten.

Versuche es einfach mal mit Selbstausbilden, dann musste dich nicht mit den andern Deppen rumschlagen.

 


   
AntwortZitat
Teilen: