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Umsatzbeteiligung bei Cad/Cam Fräse

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willi30
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 1
Themenstarter  

Hallo!

Vielleicht kann mir einer von Euch helfen. Ich arbeite in einem gewerblichen Labor seit vielen Jahren auf Umsatzbeteiligung. Seit Kurzem haben wir ein Cad/Cam Fräse. In der Regel wird hier der Umsatz gesplittet. Wie sähe eine faire Aufteilung des Umsatzes zwischen Techniker und Fräse aus? Momentan bekommt der Techniker nur ein Drittel, wenn die entsprechende Krone/Brücke mit der Maschine gefertigt wird, was ich als extrem wenig empfinde.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Willi30


   
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Hinz-Kunz
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 94
 

Hallo Willi,

frage mal Deinen Chef warum der Umsatz gesplittet wird. Es ist für mich nicht verständlich. Wenn Ihr im Labor konstruieren und außer Haus fertigen würdet, würde eine Kappe den Betrag x kosten. Dieser Betrag beinhaltet alle für die Fertigung anfallenden Kosten und würden den Patienten als Materialkosten in Rechnung gestellt werden. Die Konstruktion liegt weiter bei Dir. Anders sieht es aus wenn ein Kollege die Konstruktion übernimmt, dann entfällt natürlich die Kappenherstellung auf ihn. Es spielt meines Erachtens keine Rolle ob Du mit der Hand aufwachst oder am Computer konstruierst.


   
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Wolfgang Bade
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Beigetreten: Vor 9 Jahren
Beiträge: 5
 

Hallo Willi,

der Fräsautomat M5 von Zirkonzahn kostet so viel wie ein Jungtechniker/in. Also machen jetzt zwei die Arbeit, also teile ich den Umsatz durch zwei. Eine Hälfte für den Techniker.

Die Frage ist, wie hoch sind die Kosten für das CAD/CAM System und wieviel Einheiten machst Du damit?

Ich halte das Arbeiten mit einem guten CAD/CAM-System für ein Geschenk! Das hat aber nichts mit Deiner Frage zu tun, nur'n Kommentar.

Hau rein Kopf hoch und hab viel Spaß bei der Arbeit!

Wolfgang

www.blog.bade-zahntechnik.de


   
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Hinz-Kunz
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 94
 

Absoluter Blödsinn,

die Kosten der Kappe (Maschinenkosten) werden über die Materialkosten (z.B. Kappe 30 €) berechnet. Wenn der Arbeitgeber den Umsatz halbiert sind diese 50% zusätzlicher Gewinn für ihn.


   
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Hinz-Kunz
Trusted Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 94
 

Hallo Wolfgang, wird bei einem neuen Gießgerät oder einem neuen Vorwärmofen auch 25 - 50 % vom Umsatz abgezogen?


   
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Zahnseide2
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 419
 
Geschrieben von: @hinz-kunz

.... Dieser Betrag beinhaltet alle für die Fertigung anfallenden Kosten und würden den Patienten als Materialkosten in Rechnung gestellt werden.

Wirklich? Ich berechne z.B. 75€ für eine gefräste Kappe plus NEM-Zuschlag. Die Kosten für das Fräszentrum stehen NICHT auf der Rechnung sondern sind nur eine Ausgabe, genau wie die Kosten für Wachs, Strom und Gas.

Geschrieben von: @hinz-kunz

Es spielt meines Erachtens keine Rolle ob Du mit der Hand aufwachst oder am Computer konstruierst.

Der preisliche Unterschied zwischen der Ausrüstung zum Herstellen von Kronen mit Wachs und Gießtechnik einerseits und einem Scanner andererseits schon sehr erheblich. Mein Scanner hat mehr gekostet wie ein ZT in mehr als einem halben Jahr kostet. Eine Fräse kann leicht mehr als ein ganzes Jahresgehalt eines Technikers kosten und die Wartung und Reparatur ist dann auch noch teuerer als bei der ohnehin schon/noch vorhandenen klassischen Ausrüstung. Ausserdem kosten CAD und CAM Schulungskosten und Lehrgeld.


   
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Zahnseide2
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 419
 
Geschrieben von: @willi30

Seit Kurzem haben wir ein Cad/Cam Fräse. In der Regel wird hier der Umsatz gesplittet. Wie sähe eine faire Aufteilung des Umsatzes zwischen Techniker und Fräse aus? Momentan bekommt der Techniker nur ein Drittel, wenn die entsprechende Krone/Brücke mit der Maschine gefertigt wird, was ich als extrem wenig empfinde.

Es könnte Sinn machen sich in die Rolle des Unternehmers zu versetzen. Bei zunächst gleicher Auftragslage hat der Unternehmer in eine ziemlich teure Maschine investiert. Die Fräsmaschine ist so teuer, dass man sie nicht mehr einfach als Werkzeug (wie ein Wachsmesser), sondern als Mitarbeiter sehen muß. Sinn macht die Fräsmaschine nur, wenn dadurch

  1. eine Qualität und Geschwindigkeit erreicht wird, die bisher nicht möglich war.
  2. die Stückzahlen gesteigert werden.

Wenn der Techniker auch nach Anschaffung der Fräsmaschine genauso viel vom Umsatz erhält wie vorher ohne Fräsmaschine macht die Maschine betriebswirtschaftlich keinen Sinn. Die Fräsmaschine hat schließlich die Betriebskosten und auch das unternehmerische Risiko pro Einheit erhöht. Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass der Umsatzanteil des Technikers pro Einheit nach Anschaffung einer derart teuren Maschine sink.

Wenn die Maschine für mehr Aufträge sorgt, dann kann bei niedrigerem Umsatzanteil des Technikers das Einkommen des Technikers pro Zeiteinheit steigern.


   
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Bremer
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Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 60
 

Flugzeug, Schiff, oder Eisenbahn sind also Mitarbeiter. Interessant.


   
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bepa80
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Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 18
 

Hast du noch gar nicht gewusst, dass der Pilot/Kapitän/Zugführer 30% vom Ticketpreis als Gehalt kriegt?


   
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Hinz-Kunz
Trusted Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 94
 

Bullshit.

Sage mal Zahnseide2: für wie doof hältst du die angestellten Zahntechniker eigentlich?

Wir leben in einer Informationsgesellschaft, man kann fast alles im Internet finden. Eine geläserte NEM Kappe kostet im EK etwa 10 €, eine gefräste – 18 €. Du bekommst NEM-Zuschlag etwa 12 €! Eine Zirkonkappe bekommst du für 28 € (Wo? PN).

Wie viele Einheiten musst du im Monat auf deiner Maschine laufen lassen damit du diese Preise erzielen kannst? Vergesse dabei nicht den Sinderofen, die Anschaffungsnebenkosten, laufende Betriebskosten und die tatsächlichen Personalkosten. Dann berechne die Nutzungsdauer der Maschine. Wenn dir jetzt auffällt, dass du einem Außendienstler auf den Leim gegangen bist – der dir erzählte, dass 20(!) Kronen im Monat genügen würden, damit sich die Maschine rentiert – hast du wohl eine Fehlinvestition getätigt. Die Anschaffung der Maschine hat (betriebswirtschaftlich) keinen Sinn gemacht. Klar kannst du jetzt sagen, dass das auch ein Problem des Technikers ist. Ich sage „Nein“. Warum? Wenn du ihn entlässt, sucht er sich halt etwas anderes. Die Zeiten, in denen es Zahntechniker wie Sand am Meer gab, sind vorbei. Wenn ein AG mit seinem Humankapital umgeht wie die Axt im Wald und womöglich noch sein Gehalt absenken möchte, muss er sich nicht wundern, wenn er entweder bald alleine dasteht oder sich mit „schlecht ausgebildeten“ Mitarbeitern belasten muss.

Fazit: es ist nicht einzusehen, dass ein durch CAD/CAM höher qualifizierter Techniker weniger verdienen soll als ein Wachstaucher, von denen es immer weniger gibt. Die Investition in CAD hat vorrangig den Sinn dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, Gewinn zu erhalten und nicht auf dem Rücken der besser qualifizierten den Gewinn für den AG zu erhöhen.


   
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Zahnseide2
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 419
 

@Hinz-Kunz

Die Realität bei mir sieht so aus, dass ich mir vor ca. 1 1/2 Jahren einen Scanner inklusive Exocad, Artikulatormodul usw. gekauft habe. Eine Fräse habe ich NICHT gekauft, sondern lasse von einem Fräszentrum fräsen, weil eine Fräse in der Tat nicht rechnet.

Der Arbeitsablauf sieht bei mir so aus:

Die Technikerin bereitet die Modelle vor, einschließlich Sägen und Einartikulieren. Sofern auf einem weitern Modell eine Modulation in Wachs anzufertigen ist, etwa weil eine Krone passen zu einer Modellgußklammer gefertigt werden soll, macht sie das auch. Ich lege als ZA die Präpgrenze immer selber frei. Dann scannt die Technikerin die Arbeit. Dann führe ich als ZA das Design durch und verschicke die Arbeit zum Fräszentrum. Die Konstruktion könnte ich vielleicht auch delegieren, aber genauso wie beim Mikroplasmaschweißen und beim eigentlichen Gießen ist mir dafür bisher das Lehrgeld zu hoch. Aber ich habe meine Leute auch so voll ausgelastet und Arbeiten weggeben ist irgendwie aus der Mode gekommen, weil das Praxislabor Freiheiten und Möglichkeiten bietet, die ich mit einem Fremdlabor nicht habe.

Der Grund für den CAD-Einsatz war für mich, dass der Arbeitsaufwand für die Praxis mit der alten Technik kaum noch zu schaffen war, so daß ich vor der Anschaffung des Scanners wieder Arbeiten an Fremdlabore vergeben mußte. Der Scanner hat aber dann den Arbeitsaufwand für mich selber gesteigert. Im Nachhinein bietet der Scanner vorallem eine Qualitätsverbesserung und er ermöglicht neue Problemlösungen. Rechnet er sich? Ich denke schon. Missen möchte ich das CAD-System genauso wie das Praxislabor insgesamt nicht mehr. Geld ist dabei garnicht der Hauptgrund, sondern die bessere Gesamtqualität und die größere Flexibilität.

Z.B. habe ich neulich zwei Patienten mit je einer neuen NEM-Sekundärkrone vorsorgt, weil ein Galvano-Sekundärteleskop defekt bzw. verloren war. Das Ergebnis war für die Patienten und auch für mich als Zahnarzt in jeder Beziehung gut. Früher hätte ich so eine Reparatur überhaupt nicht durchführen können. Jedenfalls habe ich früher von meinen Fremdlaboren bei entsprechenden Anfragen immer die Antwort bekommen, dass solche Reparaturen nicht möglich sind. Einer der beiden jetzt so versorgten Patienten war zuerst bei einer anderen Praxis, die auch 2015 noch die ganze Arbeit neu anfertigen wollte, während ich einfach sagen konnte, dass ich schneller, kostengünstiger und in guter Qualität eine Reparatur durchführen und einfach nur ein neues Sekundärteleskop anfertigen könnte. Der CAD-Entwurf solcher Käppchen ist extrem einfach und die Friktion kann man vor dem Einkleben leicht durch Biegen einstellen.


   
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 69
 

Die Friktion durch Biegen einstellen?VerlegenVerschlossen


   
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MichaelBuchloch
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Beigetreten: Vor 14 Jahren
Beiträge: 744
 

Ich roll auch grade meine Fußnägel wieder nach unten.

"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"


   
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Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 98
 

Das ist die ,,hohe Schule'' der Zahntechnik !Cool


   
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Hinz-Kunz
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 94
 

Ich verstehe nicht warum die Neuanfertigung von Galvanokappen ein Problem darstellen sollte? Das ist doch einer der Vorteile von Galvano. Der ZA nimmt einen sehr guten Abdruck der Primärkronen, mit sauber abgeformten Kronenrändern (welche ich zweifelsfrei freilegen! kann), ich mache eine 0,2 Galvanokappe, im Mund neu verkleben und die Arbeit funktioniert für die nächsten 5 bis 10 Jahre.


   
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Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 211
 

Wenn der Zahnarzt die Gerüste selber konstruiert und im gleichen Beitrag von Qualität und Wirtschaftlichkeit redet Ist das meiner Meinung Ein klassischer fall von Selbstüberschätzung oder realitätsverlust? Oder von beidem 🙂


   
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zirkonfrank
Estimable Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 179
 

Lass ihn doch, ich amüsiere mich über seine Beiträge immer köstlich Zwinkernd

Wobei ich zugeben muss, dass ich die Grundproblematik schon verstehe. Es soll ja sogar Zahntechniker geben, welche sich über schlechte Unterlagen immer dermaßen geärgert haben, später Zahnmedizin studierten und nun alles selbst herstellen. Allerdings ist das die absolute Ausnahme - und wirtschaftlich ist es auch ganz sicher nicht.

Aber das gilt ja bereits für das Praxislabor, damit hat sich das Thema Wirtschaftlichkeit eh erledigt. Qualität kann ich so nicht beurteilen, gesunde Skepsis ist aber wohl angebracht.

Zur Eingangsfrage:

Eine saubere Lösung sähe so aus, dass für gefräste Arbeiten eine separate Position existiert, welche auf ein extra Umsatzkonto gebucht wird. Über dieses Konto muss sich die Anlage dann amortisieren, der Techniker behält seinen Umsatz.

Bei meinem ehemaligen Chef ersetzen 2 Cad-Camler 4 konventionelle Techniker und verdienen dabei deutlich besser. So gerechnet, hat sich die Fräse innerhalb kürzester Zeit gelohnt. Außer für die beiden nicht mehr beschäftigten, da lernunwilligen und nun durch eine (zuverlässigere) CNC ersetzten Kollegen. Gutes Personal ist einfach knapp, da muss man die guten Leute mit Technik so gut wie irgend möglich unterstützen.


   
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