Keramik Abplatzung
 
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Keramik Abplatzung

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xfactory
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Hallo liebe Forumsgemeinde,

ich habe in letzter Zeit merkwürdige Sprünge bzw. Abplatzungen im Keramik beobachtet. Legierung ist NEM. Mich würde gerne interessieren weshalb diese schwarze Verfärbungen auftreten und welche könnte die Ursache für die Sprünge sein. Die Bilder könnt Ihr hier sehen:

http://www.myzahnarzt.com/Keramik.html

Die Brücke im Bild oben ist ca. 3 J alt.

Bild unten ca. 1 Jahr alt

Bin gespannt auf Eure Meinungen.


   
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Ceramix
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 746
 

Zuerst mal ist das nur meine und damit eine Meinung! Nagel mich nicht drauf fest!

Die schwarzen Verfärbungen kommen im oberen Bild auf jeden Fall (unten würd ich auch drauf tippen) von den Sprüngen. In diese dringen Bakterien ein und nach ein zwei Jahren kann das dann trotz guter Mundhygiene so aussehen (Nikotin - Kaffe - Tee - Medikamente sind eventuell auch mit von der Partie)!

oberes Bild - Zahn 35: Definitiv falsche Gerüstgestaltung! Hab ich auch schon mal gesehen bei einer meiner alten Arbeiten (Schande über mich!)! Zahn wurde beim einsetzen extrahiert und dann musst ich nachbrennen was das Zeug her gab! Ergo- zu viel Keramik bzw. zu dick. Dadurch hast du Spannungen in der Keramik die sich irgendwann spätestens unter längerer Kaubelastung entladen. PING!

weiter zum Bild oben:

Zahn 14- zu dünne Randgestaltung.(sehr wahrscheinlich, nach MEINER MEINUNG) Der Metallrand "verbiegt" sich - PING!

Zahn 16- da die Sprünge horizontal über den Zahn/Krone laufen könnte auch zu viel Keramik drauf sein. Könnten aber auch andere Spannungen sein vom brennen. Tipps gibs unten!

unteres Bild Zahn 34- Würde die dicke Abplatzung auch auf zu dünne Randgestaltung zurückführen (das ist aber wirklich nur ne wage Vermutung!) Die anderen Krageligen "Spuren" sehen mir fast so aus wie Metallabrieb vom wiederausgliedern mit der Zange (hier können natürlich auch alle anderen Sprünge herrühren auch Bild oben, wer weiß... Provisorisch eingesetzt mit Zange oder durch Klopfen entfernt - PING - nicht gesehen da Speichel drauf/drin ... fest eingesetzt.)

Dünne Randgestaltung - dicker machen. Ich finds auch scheiße aber siehst ja was passiert und so siehts auch nicht besser aus. Noch besser ist allerdings ein hauchdünner Metallrand! Oder ne Schulter, aber wer zahlt dir das bei NEM!

Zahn 35 oben: Gibt da einen kleinen Trick für eigentlich alle Modellformen! Nimm dein Sägeteil der Gingiva raus. Leg ein Stück einer Wachsplatte drunter (Modellierwachs Sommer/Winter völlig egal, ein stück dreck tuts auch!). Jetzt hast du quasi einen Spacer von etwas unter 1mm. Sägeteil isolieren und drauf modellieren. Fertig. Du hast nun nach dem schleifen eine gleichmäßige Verblendstärke unterm Brückenglied und dir sogar noch das modellieren vereinfacht.

Nimm generell bei NEM einen Bonder (z.B. den von Bredent, wurde hier häufig beschrieben!) und passe bei NEM wenn vom Hersteller eine Langzeitabkühlung zwecks WAK-Wertangleichung gefordert wird diese an. Heißt verlängere sie. Ich fahre 6min in 2 Stufen langsam runter. Das soll die Spannungen weiter minimieren!

Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen,

Gruß, Ceramix
[bearbeitet von Ceramix am 20.08.2009 um 17:54 Uhr]


   
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Ceramix
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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PS: Zu deinen Fotos - Bei Wichnalek gibts geile Mund-Foto-Spiegel! Hab die auch, sind super!

Hier der direkte Link
[bearbeitet von Ceramix am 20.08.2009 um 18:01 Uhr]


   
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New Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
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hi sag dem patienten das zahnersatz und die natürlichen zähne nicht zum nüsse knacken da sind auf dem bild sind die typischen nussknackzähne betroffen. ich glaube nicht das die risse ohne grössere gewalt entstanden sind. gruss watch.


   
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Active Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
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Also grundsätzlich würde ich mich an Ceramix Aussage halten aber Nußknacker .......... na ich weiß nicht wie oft haben wir Spätsprünge über die wir nichts erfahren ?wenn die dann durch bis auf das Gerüst gehen kann es zu Reaktionen kommen zwischen Speichel und Metall Vergleichsweise Haarrisse in einer MG Prothese wo im Kunstoff die Risse dann schwarz verfärbt sind ; aber meistens ist die Ursache bei der Schichtstärke und der Greüstgestaltung .


   
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am 20.08.2009 um 16:45 schrieb xfactory:

Hallo Xfactory

habe in letzter Zeit ähnliche Probleme und zwar bei Arbeiten die

ca. 1-2 Jahre in Situ waren. Vor genau 2 Jahren hatte ich das Metall gewechselt, erst ist nichts und dann kommt der dicke Hammer.

Abplatzungen am Rand ,erst schwarze Verfärbungen und dann

ist die Keramik teilweise weggeplatzt. Ich habe die Brücken zur

Untersuchung zur Metallfirma und zum Keramikhersteller geschickt.

Antwort war jedesmal die gleiche..Fehler im Labor!!!

1) Ränder zu dünn waren 0,3-04mm dick, meines erachtens hat man nie

viel mehr Platz.(vorgegeben 0,4-05mm)

2) nicht mit 250my sondern mit 110 my abgestrahlt

3) Brücken erst Probetragen lassen, teilweise über 1 Monat..

Nun arbeiten wir mit einem Bonder und einem altbewärten Metall,

anscheinend hält die Keramik jetzt wesentlich besser,(eigene Abscherversuche und lösen der Keramik vom Metall)

Ps

Mich würde interressiern welches Metall und welche Keramik

Ihr verwendet habt. Bitte antworten!!!

Mit freundlichem Gruß

Qxydschicht


   
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xfactory
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Themenstarter  

@ Oxydschicht. Ich habe die verwendete Legierung und die Verblendkeramik unter den Bildern eingepflegt. Es handelt sich um 2 verschiedene Legierungen.

@Ceramix. Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag.


   
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New Member
Beigetreten: Vor 14 Jahren
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Hallo,

das sieht ja nich so gut aus, ich hoffe dass Du nicht noch mehr Rückläufer bekommst. Ich bin ZT und seit 18 J. im Aussendienst als Anwendungstechniker tätig. Leider ist die Realität so das die meisten ein Problem nicht systematisch lösen. Gerne probieren sie etwas aus oder sprechen mit Kollegen und wenn sie Glück haben klappt es. Fakt ist das jeder Anwender anders arbeitet, andere Materialien und Geräte hat. Daher kommen auch die so unterschiedlichen Aussagen zu Deinem Problem von Kollegen.

Um Dir proffesionel helfen zu können benötige ich genaue Infos wie Legierung, Keramik, Ofen usw..

Wenn Du noch Hilfe benötigst stehe ich Dir gerne zu verfügung (am besten telefonisch).

Viel Erfolg


Jeder Tag wie ein schon erlebter Tag ist ein verlorener Tag !


   
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Hallo CHARISMA4dental

vielen Dank für deine Bemühungen.

Hier sind einige Daten

Metall = Koba Soft kommt von Eisenbacher Dental und ist das gleiche Metall

wie Kerragen

Keramik ist GC Initial MC

Wir brennen mit dem Programat von Ivoclar

Nach dem brennen, polieren und ab in den Ultraschall, kein abdampfen

zum säubern.

Laut Bego, Eisenbacher Dental und GC ist die Verabeitung korrekt.

Ich hatte schon Brücken eingeschickt, und das einzigste war der

Hinweis auf zu dünne Gerüste teilweise 0,3 -04mm dick.

Das lustige ist, das auch bei Brückengliedern diese Defekte auftreten.

Also ich arbeite über 30 Jahre mit den verschiedensten Werkstoffen,

aber sowas ist mir noch nicht untergekommen.

Gruß

Qxydschicht


   
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dentina
Prominent Member
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Zitat:

am 07.12.2009 um 12:11 schrieb Oxydschicht:

Metall = Koba Soft kommt von Eisenbacher Dental und ist das gleiche Metall

wie Kerragen

Keramik ist GC Initial MC

Hi Oxydschicht,

m.E. liegen deine Probleme an den Brennparametern. Als ich auf die GC initial MC umgestellt habe, hatte ich auch Probleme mit Sprüngen. Diese Keramik reagiert ziemlich zickig auf unterbrennen.

(Jetzt dampfe ich selbst 14-Gliedrige ab ohne dass etwas passiert - quasi Härtetest )

Was ist das für ein Metall? NEM?

Brenne dann deinen Bonder auf jeden Fall mit 980°C!!!

Wenn du nicht weiter kommst:

Schicke mir mal eine PN mit deinen Brennparametern und dem WAK der Legierung.

Gruß dentina

Wèishéme nánrén bùnéng cōngmíng he shuai de? -Ránhòu tāmen jiāng shì nurén!


   
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Ceramix
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 746
 

Das was Dentina schreibt stimmt. Wie oft erwähnt ist die GC Initial mit der Geller Creation zu vergleichen! Ist so weit ich weiß die gleiche bzw eine Materialgleiche Fritte!

Diese Keramiken reagieren wirklich sehr empfindlich, wenn du sie unterbrennst. Geh also llieber 10° drüber. Die Keramiken zerfließen ja auch nicht gleich wie einige Konkorenzprodukte, welche doch bei ein paar Grad zu viel, naja sagen wir mal sehr runde Kanten zeigen und glasig werden. Du solltest in regelmäßigen Abständen deine Öfen checken (min. alle halbe Jahre). Wie du das machen kannst hab ich schon mal irgendwo hier ausführlich beschrieben!

Weiter schreibst du, das es auch bei Brückengliedern vor kommt. Insbesondere bei Zirkon ist das ein häufiger Fehler, da das Material die wärme schlecht leitet. Wenn du aber schon einiges an Keramik drauf hast (heißt nach dem 1. Brand) kann das auch für Metall-Verblend-Brücken gelten! Falls du also einen dicken 6er in der Brücke hast, zieh die Temperatur ruhig noch 5-10 Grad hoch!

Ach und nochmal, Abdampfen ist kein Härtetest, sondern das mindeste was die Keramik aushalten sollte, selbst wenn die Düse auf der Keramik aufliegt!!!

Gruß, Ceramix


   
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Erst einmal herzlichen Dank für qualifizierte Antworten!!!

(kein Nußknackerscheiß)

Vor der Initial Keramik hatte ich mind. 10 Jahre lang selbst mit der

Geller-Masse gearbeitet und eigentlich nie Probleme gehabt, bis auf

das die Farbe immer etwas zu blaß waren. Deshalb wechselte ich auf

die moderne GC Initial.

So nun hier meine Brenntabelle

Washbrand 970 Grad (Pulveropaquer)

Opaquaerbrand 940 Grad (Pastenopquer)

1. Dentinbrand 895 Grad

2. Dentinbrand 890 Grad

Glanzbrand 875 Grad (mit Glasurmasse)

Öfen werden regelmäßig kontrolliert und es werden Transpaplättchen gebrannt. Bei großen Brückengliedern erhöhe ich lediglich die Haltezeit.

Mit freundlichem Gruß

Oxidschicht


   
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dentina
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Hi Oxidschicht,

lese ich richtig:

Washbrand 970 Grad (Pulveropaquer)

Opaquaerbrand 940 Grad (Pastenopquer)?

Also Wash mit Pulver, dann mit Paste?

Ich würde da keinesfalls wechseln - entweder Pulver - was ich bevorzuge - oder Paste!

Und gehe beim ersten Bonder oder Wash auf jeden Fall mind. auf 980°C. Ich brenne noch ca. 10-20° höher, da ich meinen Ofen höher kalibriert habe, er aber in der Brenntemperatur stimmt.

Mach mehrere Brennproben mit der CLF. Einen flachen Keil - du solltest dann durch den Keil lesen können, er sollte sich aber an den Ecken noch nicht einrollen. Dies ist dann deine Temperatur für den ersten Dentinbrand. Opaquer dementsprechend höher.

Was mir noch einfällt: Separierst du bis auf das Gerüst beim ersten Brand?

Gruß dentina

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Active Member
Beigetreten: Vor 14 Jahren
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Hallo Dentina

Pulveropaquer und dann Pastenopaquer geht und stellt laut Aussage von

GC kein Problem dar. Das eigentliche Problem liegt darin, das nach einer gewissen Tragzeit sich der Opaquer vom Gerüst zu lösen scheint und Sprünge entstehen. Diese Sprünge werden dann schwarz, als ob das

Metall oxydiert und sich diese Metalloxyde dann an die Oberfläche der

Keramik hocharbeitet. Die Sprünge sind keinesfalls Organisch. Die Bruchstellen sind farblich von Grau bis Schwarz. In diesem Bereich

ist kein Opaquer mehr auf dem Gerüst. Kurioser Weise ist es bis jetzt immer so, das IMMER nur eine Verblendung betroffen ist und nicht alle. Hatte jetzt einen Fall wo dies bei einem Brückenglied der Fall war.

Gruß

Oxydschicht


   
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dentina
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Beigetreten: Vor 18 Jahren
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Hi Oxidschicht,

ich habe gerade eine alte Brücke zum neu verblenden auf dem Tisch. Gestern erster Brand - heute morgen Spätsprünge quer unter, nach dem Schleifen auch bukkal an den Brückengliedern. Nach dem Aufschleifen habe ich festegestellt, dass sich der Opaker durch die Keramikschicht ca. einen Millimeter interdental abgehoben hat. Die Oxidschicht hängt an der abgeplatzen Keramik.

Es ist offensichtlich, dass irgendetwas mit dem Verbund nicht stimmt zwischen Opaker und Gerüst. Eigentlich hat der Opaker schon nicht ganz astrein ausgeschaut

Grr, ZT denken halt das geht schon irgendwie - aber mit Keramik geht GAR NICHTS IRGENDWIE!

Also vom Oxidbrand an analytisch vorgehen.

Deine schwarzen Verfärbungen kommen von den Ablagerungen in den Rissen und Hohlräumen dentina

P.S. Arbeitet hier zufällig jemand mit der Inital MC auf Argedent Bio 89 PF? Wenn ja, könnte er mir bitte seine Brennparameter als PN schicken. Danke.

Wèishéme nánrén bùnéng cōngmíng he shuai de? -Ránhòu tāmen jiāng shì nurén!


   
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Ceramix
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Ich habe mal gehört, dass die Oxidschicht von der Legierung abplatzen kann. Ob man da nun von Abplatzen, sich lösen oder sonst etwas spricht weiß ich nicht, aber ihr wisst was ich meine!?!

Jedenfalls hört sich das, bei dir Dentina, genau danach an. Könnte also sein, das das nichts mit der Keramik zu tun hat...?

Mehr weiß ich leider auch nicht, ist aber vielleicht ein Ansatzpunkt?!

Weiter mache ich einen Hauchdünnen Opakerbrand (wash). Ob die Vertreter nun sagen, dass es nötig ist oder nicht, ich mach den immer! Und zwar so dünn wie möglich. Das hat nach der perfekten Benetzung der Legierung noch den Vorteil, das man das Metall quasi noch durch den Opaker sieht und so eine Optische Kontrolle hat ob alles in Ordnung ist.

Und wenn wir mal ehrlich sind ist die optische Kontrolle doch alles was wir haben... bis es zu spät ist jedenfalls. Wenn ich nun den Opaker deckend oder semideckend auftrage, dann kann ich hinterher maximal die Oberfläche eben dieses Opakers kontrollieren. Ob da mikroblasen oder gar Ablösungen sind ist nicht mehr ersichtlich.

Leider bedeutet das fast immer, ein Opaker-Brand mehr. Aber was solls...!

Zurück zum Problem. Woher könnte das kommen?

1. Opaker zu dick aufgetragen - Lösung siehe oben

2. Zu dicke Oxidschicht? Lösung - Nicht so einfach! Aber ich denke mal "Laut":

Wie wäre es den Oxidbrand höher zu fahren und/oder länger zu halten (auf den Soliduspunkt der Legierung aufpassen), um möglichst viel Oxid zu erzeugen und dies abzustraheln! Da sollte aber bitte ein metallurgisch besser geschulter Kollege noch mal einen Komentar zu abgeben, ist nur so ein erste Gedanke!

Oder eine andere, nicht so arg oxidierende Legierung nutzen! Das sollte helfen!

Viel Erfolg und nicht mehr zu viel Stress bis Weihnachten.

Gruss, Ceramix


   
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dentina
Prominent Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
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Hi Ceramix,

Ist ja eine Rep, deshalb ist ein anderes Metall nicht möglich.

Aber du hast Recht. Es hat ausgeschaut als ob unter dem Opaker etwas aus dem Metall ausgast - es gab unter dem hauchdünnen Wash immer Microbläschen. (Bei diesem Metall bildet sich wohl eine "Zinkschicht" an der Oberfläche, deshalb muss der Oxidbrand hoch genug gefahren werden und anschließend abgestrahlt oder abgesäuert werden).

Ich hab das Zeug jetzt mehrmals runtergestrahlt, nochmal einen Oxidbrand gemacht, abgestrahlt, zur Sicherheit Bonder drauf, nach dem ersten Grundbrand hat es noch gut ausgeschaut, nach dem zweiten schon wieder Bläschen!

Kann es sein, dass man das Mistzeug nach über 10 Jahren Tragezeit nicht mehr ordentlich brennen kann? Nimmt es irgendetwas auf? Das Metall???

dentina

@Oxidschicht:

Auch wichtig: Trocknest du deinen Opaker lange genug vor? Wenn nicht kann die zu hohe Restfeuchtigkeit auch zu Microblasen führen.

Wèishéme nánrén bùnéng cōngmíng he shuai de? -Ránhòu tāmen jiāng shì nurén!


   
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Ceramix
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Es mag im Bereich des möglichen liegen, das nach so langer Tragezeit durch Ionenaustausch im Mund sich Metallionen anlagern oder sich Bestandteile auslösen!?!

Aber Microblasen auf der ganzen Fläche? Mmmh

Also da weiß ich ehrlich gesagt auch nicht weiter. Machs neu! Besser ist es!

Ich hätte da auch höchstens einen doppelten Oxidbrand gemacht und ab. Aber wenn selbst das nicht funktioniert... ?

Gruß, Ceramix


   
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Estimable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 186
 

Hallo Dentina

Säuerst du deine Kappen nach jemdem Opaquer brand ab?

Bei der Gellert-Masse haben wir das immer machen müssen, da sich bei jedem brannt Oxide auf das Objekt legen. Nicht jede Keramik verträgt das....

Problem Microblässchen im Opaquer hatten wir auch ne kurze Zeit zwar mit einer anderen Keramik, aber die Keramik ist auch recht Sensiebel und reagiert meist sofort.

Bei uns wurden Gerüsste mit Steinen zum schluss noch mal abgezogen, das hat den nachteil gebracht das sich das Verbundmittel ( glaube di-silikate ) der Steinchen sich gelösst haben und sich folglich mit der Oberfläche des Metalls "verbunden" haben welches sich weder mit abstrahlen noch mit abdampfen oder mit dem Oxidbrand+abstrahlen wegmachen liess.

@Ceramix

Deine überlegung zur Ionenwanderung ist nicht verkehrt! Der Speichel enthält immer Metallionen, dabei spielt es kein rolle ob wir zusätzliche Metalle im Munde haben ( Inlays/ Kronen usw ) oder nicht. Durch Jahreslanges tragen von Keramikkronen/brücken lösst das eineglagerte Wasser auch ein teil der Keramik welches ja auch verschiedenste Metalloxide enthält, diese reagieren dan mit dehnen im Speichel und es kommt zum austausch und ablagerungen. Da hilft auch kein Denseo Fee

lg,linopee


Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.

( G.B. Shaw )

Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen. ( G.B. Shaw )


   
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Ceramix
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Hatte ich auch mal so ähnlich gelesen, hab trotzdem Dank für die Ausführung!

Was mich aber insbesondere interessieren würde ist, ob der Ionenaustausch auch durch die Keramik hindurch stattfindet und entscheidend groß ist, dass sich nach neuerlichem Brennen Mikroblasen (oder sonstige Schweinereien) auf der ganzen Verblendfläche bilden können? Da hab ich nämlich noch nie etwas drüber gelesen!

Wenn dies so sein sollte, sind die viel gehörten Argumente, dass bei VMK-Kronen ja nur ein kleiner Goldrand in Mundkontakt steht, hinfällig oder zumindest unter Gesundheitlichen Aspekten neu zu betrachten und ich kann wieder einmal mein geliebtes Zirkon feiern!

Da musste ich aus diversen Gründen (keine Abplatzungen) auch schon mal nach ein zwei Jahren ne Verblendung erneuern und Brückenglieder unterbrennen. Und NICHTS ist passiert. Geiles Zeug!

Gruß, Ceramix

[bearbeitet von Ceramix am 13.12.2009 um 20:08 Uhr]


   
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Zahntechneger
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 666
 

Hab mir die Bilder angesehen. Beim 1. sind es Spannungssprünge im Brückenglied - warscheinlich leicht fehlerhafte Gestaltung des Gerüstes. Deswegen wie Ceramix schreibt unterstützend modellieren ( bis auf 1mm).

Die senkrechten Splittersprünge erinnern an Gewaltanwendung von okklusal oder von innen nach außen. Eventuell ist das Käppchen zu dünn und wird bei Zahnbewegungen, - belastungen ausgedengelt.

Die schwarze Verfärbung ist mir ein Rätzel. Sprünge an älteren Brücken und Kronen verfärben sich bräunlich mit Abstufungen zu grün und gelb aber nicht kohlrabenschwarz. Da ist auf jeden Fall was mit dem Metall nicht koscher.

ZTN

Zahntechnik = manchmal aus Kacke Bonbon`s machen


   
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New Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
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Hallo an alle geplagten NEM-Keramiker!

Vielleicht ist es hilfreich wenn wir uns mal genau vor Augen führen, was eigentlich passiert, nachdem wir den Starknopf am Keramikofen gedrückt haben.

Ich habe mal einen sehr guten Vortrag von Heraeus darüber gehört und kräftig mitgeschrieben.

Zum Vortrocknen:

Generell Zeit nehmen und gründlich trocknen, speziell bei Pastenopaker.

Die Temperatur auf dem Brenntisch sollte ca. 130°C betragen.

Deshalb, abhängig vom Abstand des Brenntisches zur Brennkammer, die Temperatur wählen

Zum Vorwärmen:

Die Inhaltsstoffe des Patenopakers verbrennen erst beim Vorwärmen, also wenn die Brennkammer geschlossen wird, oder schon zu ist! Diesen Prozess also auch entsprechend langsam durchfahren.

Eine zweite Anforderung an den Vorwärmprozess ist die thermische Homogenisierung des Brennobjektes bis zur Startemperatur des Sintervorganges.

Es muss dabei eine gleichmäßige Temperatur im gesamten Brennobjekt erreicht werden.

Wenn an der Oberfläche eine höhere Temperatur herrscht als im Zentrum des Objektes, beginnt die Sinterung bereits an der Oberfläche, was mit einer Schrumpfung der Keramik einhergeht. Am Übergang vom Dentin zum bereits gesinterten Opaquer hat die Sinterung noch nicht begonnen, die Partikel können nicht miteinander verkleben und die Schrumpfung an der Oberfläche hebt die aufgetragene Keramik vom Opaquer ab.

Das gilt natürlich analog auch für eine dickere Opakerschicht, die sich dann vom Metall abhebt!

Zum Abkühlen:

WAK Anpassung durch Langzeitabkühlung oder schnelles Abkühlen.

In der Abkühlphase bilden sich Leuzitkristalle in der Keramik und zwar im Temperaturbereich zwischen Brenntemperatur und 92% der Brenntemperatur.

Wird dieser Bereich durch Langzeitabkühlung sehr langsam durchfahren können sich mehr Leuzitkristalle bilden und somit erhöht sich der WAK Wert der Keramik.

Dies empfiehlt sich bei Legierungen mit einem hohen WAK Wert.

Bei Legierungen mit zu niedrigem WAK Wert gilt analog, nach der Haltezeit den Brenntisch runterfahren und die Arbeit sofort rausnehmen um sowenig wie möglich Leuzit zu bilden und so den WAK der Keramik niedrig zu halten.

Entspannungskühlung

Durch ein unterschiedliches Ausdehnungs- und Kontraktionsverhalten von Keramik und Metall entstehen Spannungen im Brennobjekt, die bei weiterer Abkühlung eingefroren werden.

Im Bereich der sogenannten Transformations- oder Glastemperatur kontrahiert die Keramik sehr stark, während die Legierung linear kontrahiert.

Da die Temperatur an der Oberfläche zuerst absinkt kontrahiert auch dort die Keramik zuerst was zu Spannungen zwischen Gerüst und Keramik und im Extremfall zu Sprüngen führen kann.

Bei Edelmetalllegierungen bauen sich diese Spannungen auf Grund der geringeren Oberflächenhärte nicht so stark auf wie bei NEM Legierungen.

Es empfiehlt sich daher bei NEM Legerungen ein Tempern oder Entspannungskühlen. Dabei wird der Temperaturbereich von +- 50°C um die Transformationstemperatur langsam durchfahren um das Brennobjekt gleichmäßig abzukühlen. Das heißt, nach der Haltezeit die Brennkammer öffnen, abkühlen lassen bis 50° oberhalb der Glastemperatur, Brennkammer wieder schließen und langsam ca. 100° abkühlen lassen.

Die Glastemperatur liegt zwischen 450° und 600° , je nach Keramik – notfalls Hersteller fragen.

So das war jetzt ziemlich ausführlich, aber vielleicht hilft es ja zum besseren Verständnis der Brandführung und zur Vermeidung von Fehlern.

Ich wünsche euch allen, dass der Weihnachtsstress bald ein Ende hat, fröhliche Feiertage und einen guten Rutsch!

Viele Grüße Tendents

[bearbeitet von tendents am 19.12.2009 um 13:07 Uhr]


   
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xfactory
Eminent Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 32
Themenstarter  

Liebe Forumsgemeinde,

ich möchte das Thema wieder nach oben bringen in der Hoffnung, dass ihrweiter helfen könnt. Bei der neuen Brückeist die Keramik nach ca. 8 Mo erneut an die gleiche Stelle geplatzt. Weitere Infos und Bilder hier: http://www.myzahnarzt.com/Keramik.html Bitte bis anch unten scrollen.

Ich vermute, dass die Risse durch Spannung verursacht werden. Auf die Keramikverblendungen möchte die Patientin nicht verzichten. Wie wäre es mit einer okklusalen linienförmige Metallkontakfläche zwischen 34-35. Würde das die Kräfte die beim Dehnung des UK anfallen abfangen? Oder wie sieht aus mit eine Gestaltung der Lingualwände nur im Metall um die Steifigkeit zu erhöhen?

Bin auf eure Ratschläge gespannt.

[bearbeitet von xfactory am 14.09.2010 um 19:05 Uhr]


   
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Zahntechneger
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 666
 

ärgerliche Sache !

Eventuell liegt ein Verarbeitungsfehler vor. Wie schon geschrieben kann das Käppchen zu dünn sein. Durch eine starke Kaubelastung würde sich das Gerüst geringfügig verziehen. Nicht der Rede wert wenn`s nicht keramisch verblendet wäre. Die Zersplitterung cervical sind untypisch für Spannungssprünge.

Ich würde eine andere Legierung verwenden - eventuell von Degudent oder Dentsply, wenn unbedingt mit Ducera verblendet werden soll. Die schwarzen Verfärbungen sollten zu denken geben !

MfG/ZTN

Zahntechnik = manchmal aus Kacke Bonbon`s machen


   
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DerHahn
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 571
 

Also...

Um mal eins klar zu stellen!!!!

3 Brückenglieder sind doch ziemlich fragwürdig!!

Dann auch noch 5,6,7!!!!

Woher kommen die Schwarze verfärbungen okklusal her? Zieht der Patient Nägel aus der Wand??

Das er über ein Spannunggefühl beim Gähnen klagt ist ja wohl klar bei der Spanne!!


   
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