Hallo,
ich habe da von einem Kunden eine Arbeit "auf´s Auge gedrückt" bekommen, die bereitet mir ordentlich Bauchweh...
Es gibt im OK eine abnehmbare NEM Brücke, vollverblendet mit KERAMIK (also keramisch verblendete Teleskope aus NEM)
Der Status ist dass Zahn 17 steht, dann 16, 14,13,11,24,27 sind die STümpfe, zwischendrin logischerweise die Brückenglieder.
Soweit der Fall und mein erster in dieser Art noch dazu...
Da dachte ich mir, na gut machste Primärkronen, dann galvanisierste ein käppchen drüber und modellierst dann da drüber deine Brücke für die Keramikverblendungen.
Nur jetzt hab ich muffensausen ob ich da nicht , vielleicht total blind, mit meiner Planung die Karre an die Waqnd fahre (also die Primärkronen sind schon fertig und eine vorab Wachsaufstellung wurde auch schon anprobiert und für gut befunden)
Wer hat denn evtl Erfahrung mit keramisch verblendetet Teleskopen gemacht?? Ist meine Planung schon jetzt zum scheitern verurteilt? Und was haltet ihr von solch einer Konstruktion überhaupt??
Ohne Frage wenn man Komposite verblendet sind evtl anfallende Reparaturen viel unproblematischer durchzuführen.
Um Meinungen wird gebeten und um Tipps bin ich dankbar.
Schönes WE noch
Gruß
smagga
Lieber SMAGGA,
ich hatte vor ca. 30 Jahren meine erste TK-Arbeit mit Keramikverblendungen.
War in EMF (NEM) eine 14glidrige abnehmbare Brücke, tolle Arbeit.
Zahnarzt, Patient und auch ich waren zufrieden bis begeistert.
Sah richtig gut aus!
Nur nach 3 Wochen war das Ding im A h.
War der Patientin ins Waschbecken gefallen, kann ja mal passieren, hat der Doc gesagt, musste neu brennen, ist doch kein Aufwand, oder?
Na ja, so nach dem dritten Mal, haben wir dann die Arbeit komplett neu gemacht, aber jetzt Kunststoffverblendet.
Da haben wir aber wirklich klotzig dran verdient.
Ich hab´s dann aber nie wieder getan, weil, wo soll ich mit dem ganzen Geld hin!?
Buchi
Hallo Smagga !
Wenn Du die Arbeit stabil gestaltest und Sek.-Teile nicht zu dünn ist es eine schöne Arbeit.
Aber Vorsicht !!!!!
Egal was die Kollegen hier vielleicht für Loblieder über solche Arbeiten singen , die sie 1x die Woche fertigen, ich kenne keinen persöhnlich der damit keinen Ärger hatte. Meist platzt dann doch irgendwo was ab und Du wirst dann nicht mehr froh.
Ich pers. würde es nicht auf jeden Fall machen wollen.
trotzdem gutes Gelingen / ZTN
Zahntechnik = manchmal aus Kacke Bonbon`s machen
Ist hier schon mal besprochen worden....
http://muffelforum.de/modules.php?op=modload&name=Forum&file=viewtopic&topic=1485&forum=20
Viel Spaß... Der Fall ist ideal--- Da krieg ich richtig Bock drauf, die selber zu machen... Sag dem Zahnarzt aber zwei Dinge:
1. Patient muss 3 Bademäntel ins Waschbecken legen...
2. Repariert werden kann nur in Komposit oder ä. Gibts ja heute auch nette Sachen..
schönen Gruß
R.Ehrich
"Suche nicht nach einem Hindernis. Es könnte keins da sein" (Kafka)
Mein lieber Freund (ich hoffe, dass sagen zu dürfen) Zahntechneger,
die Experten unter uns, ich meine jetzt die, die das was wir hier jetzt schreiben, lächelnd zur Kenntnis nehmen, also die wirklich Guten, die machen solche Arbeiten doch mindestens
3 mal am Tag, und das natürlich ohne Misserfolge!
Da können wir nicht mithalten, du nicht im Osten, ich nicht im Westen, wir werden uns unserem Schicksal ergeben müssen.
Lieber Smagga, du wirst da noch warten müssen, bis die richtigen Fachleute dir raten.
Nimm bis dahin die, na ja, kümmerlichen Erfahrungen von uns, Zahntechneger, TK1 und Buchmacher an.
Buchi
[bearbeitet von Buchmacher am 07.03.2009 um 19:33 Uhr]
Da hat der Buchi wohl Recht, oder?. Denn in einem anderen Thread steht geschrieben, dass wir doch nur hobbymäßige Zahnis mit einem Halbwissen in der Materialkunde sind, was auch nichts mit unserem Beruf direkt zu tun hat.
Also Smagga, deine Fragen können dir nur Dipl.Ingeneure mit Abschluß beantworten.
"Ob Sonnenschein, ob Sterngefunkel: Im Tunnel bleibt es immer dunkel."
Tja na dann bin ich mal auf richtige Antworten gespannt wenn das bisher nur "kümmerliche" Beiträge waren Bin ja froh dass überhaupt jemand sich hierauf gemeldet hat.
@ TEK -1
Zitat " 2. Repariert werden kann nur in Komposit oder ä. Gibts ja heute auch nette Sachen.."
Was meinst denn mit - oder ä. - welche Sachen gibts denn da genau?? Außer Komposite oder versuchen alles mit Keramik nachzubrennen fällt mir nix ein.
@ MichaelKohlhaas
Ich kenn zwar den besagten Thread (oder Beiträg) nicht wirklich, aber vielleicht stimmts ja wirklich dass wir Zahntechniker nur eine Art halbwissen in unserem Beruf, mit den dentalen werkstoffen, haben. Aber trotzdem werden die Resultate, also der gefertigte ZE meistens trotzdem definitiv eingesetzt und die Patienten haben jahrelang Spass daran ( gut bei meiner aktuellen Arbeit steht dies noch in den Sternen ods eingesetzt wird und ob der Patient auch Spass dran hat), oder etwa nicht?
Schönen Sonntag noch
smagga
Doch saggma!
Das die geplante Arbeit schön werden wird, daran habe ich keine Zweifel.
Trau Dich aber all deine Bedenken mit dem Behandler und dem Patient zu besprechen.
Gruß
Michi
Es gibt noch einen Punkt der mir etwas Sorgen und für mich ein paar überstunden bereitet. Egal wie mir wurde bestimmt gesagt ( am Freitag per telefonat) dass die Arbeit bitte bis Mi 18.03. fertig zu sein hat. Und ich weis zwar nicht wie es anderen geht, aber für meine Fähigkeiten ist das ein recht kurzer Termin (weshalb ich gerade im Labor sitze und in einer Stunde etwa die Galvano Käppchen aus dem Bad entnehme)
Hallo Smagga,
wir haben ca. 500 EMF Teleskope keramisch verblendet... Die ersten Jahre (Erfahrungen) haben wir viel Lehrgeld bezahlt...Dann von 2000 bis 2006 hatten wir 2-3 % wissentliche Abplatzungen. Wir hatten Espe Sinfonie, wo wir silanisiert und repariert haben. Dann gibt es von Kulzer Keramikreparatursets für festsitzenden ZE.
Hier nochmal wichtige Vorraussetzungen für ein gutes Gelingen und langanhaltender Freude:
1. Teleskope in 2 Grad
2. Innen die Sekundärteile hochglanz polieren mit höchstens 2-4 Newton Abzugskraft, also 2 x klopfen=rausfallen
3. mindestens 5 Teleskope gut verteilt... Ist ja hier..
4. Harmonisierungsbrand vor dem Aufpassen (ca. 980 Grad vorgezogener Oxidbrand), damit die Legierung schon mal weiß, was auf sie zukommt.
5. Schichtstärke der Sek.Teles= 0,4, besser 0,5mm
6. Bei der Einprobe, wo die Teleskope noch festere Friktion haben, müssen alle abnicken... Nachbrennen ist dann nicht mehr möglich... Dann Friktion soft einstellen.
7. 100.000 Handtücher ins Wachbecken legen...
Gutes Gelingen und viel Spaß
TEK-1
"Suche nicht nach einem Hindernis. Es könnte keins da sein" (Kafka)
Statt Bademänel und Handtücher ins Waschbecken legen würde ich dem Patienten doch einen permanenten Mundschutz beim Betreten des Sanitärbereichs verordnen !
Smagga - Arme, Beine und Keramikpinsel bilden eine rotierende Scheibe - dann schaffst Du den Termin !
MfG ZTN
Zahntechnik = manchmal aus Kacke Bonbon`s machen
Hallo Smagga
Ob keramisch oder nicht,das haben meine Vorredner zu genüge ausdiskutiert. Man kann es machen gibt aber Einschränkungen bzw. Nachteile bei der Reparatur.
Ich mache zur Zeit einen ähnlichen Fall (6 Teleskope abnehmbare Brücke). Als Verblendung für die Teleskope und Brückenglieder versuche ich mal die PMMA Veneerschalen von Bredent. Schau mer mal ob es funktioniert wie ich mir das denke.
Gruß ZTM
Hallo ZTM,
kannst ja mal berichten wie deine Erfahrungen mit den Bredentfacetten sind.
Gruß
smagga
Ja das mit den Bredent Facetten würde mich auch mal interessieren... Die kann man dann bestimmt auch gut austauschen, wenn`s mal peng macht...
Wir sehen uns Halle 10.1 Gang B, Stand 038...
TEK-1
[bearbeitet von TEK-1 am 10.03.2009 um 17:04 Uhr]
"Suche nicht nach einem Hindernis. Es könnte keins da sein" (Kafka)
@ smagga,
ich hatte ja meine Erfahrungen mit der Keramikverblendung von Außenteleskopen beschrieben.
Trotz dem, hab ich mir da so meine Gedanken gemacht.
Kann es nicht sein, dass die ganze Geschichte anders verläuft, weil hier ja nicht direkt auf das Außenteleskop gebrannt wird, sondern auf die Tertiärkonstruktion?
Möglicherweise bildet der Kleber zwischen Sekundär- und Tertiärkonstruktion einen ausreichenden Puffer und die entstehenden Kräfte (beim Waschtischlanden) werden dadurch kompensiert.
Ich wünsche es dir.
Liebe Grüße
Dieter Buch
Und berichte doch mal bitte was aus der Arbeit geworden ist.
Zitat:
am 10.03.2009 um 17:58 schrieb Buchmacher:
Möglicherweise bildet der Kleber zwischen Sekundär- und Tertiärkonstruktion einen ausreichenden Puffer und die entstehenden Kräfte (beim Waschtischlanden) werden dadurch kompensiert.
Hallo,
das Galvanokäppchen und der Kleber stellen sicher einen Puffer dar, aber wohl eher beim Ein- und Ausgliedern und verkanten. Bei einer Waschtischlandung kann ich mir das eher nicht vorstellen. Vielleicht sollten wir mal elastische Waschtische auf den Markt bringen!
Gruß novum65
jau, mit dem Waschtisch hast du recht
Da kommen gar keine Reps mehr
Zahntechnik = manchmal aus Kacke Bonbon`s machen
Och Zahntechneger es gibt immer noch die tollen Wau Waus die Prothesen zerkauen... hm ich steh auf Puzzels
[bearbeitet von Belze am 10.03.2009 um 21:42 Uhr]
"Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und die Dummheit der Menschen, und bei ersterem bin ich mir nicht sicher" Einstein