Verfärbungen an Kom...
 
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Verfärbungen an Komposite z.B. Signum

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novum65
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Themenstarter  

Hallo,
ich benutze seit längerer Zeit Signum und auch Signum flow für Verblendungen an Teleskopen. Wenn ich solch eine Arbeit nach wenigen Tagen oder Wochen zu Korrekturen wieder in Händen halte, fallen mir immer mehr oder weniger starke Verfärbungen, bzw. Beläge an den Verblendungen auf, während die benachbarten Prothesenzähne einwandfrei sind.
Dies beschert mir natürlich auch immer Ärger mit den Kunden oder Patienten.
Nun habe ich jetzt in dem Magazin dental-dialogue 3/14 einen Bericht über genau dieses Problem gelesen, in dem auch explizit u.a. Signum mit diesem Problem in Verbindung gebracht wird. Es fällt mir nun ziemlich schwer, Signum meinen Kunden gegenüber weiterhin als das Mittel der Wahl anzubieten.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und Beobachtungen, welche Unterschiede es zwischen den div. Komposites gibt? Oder gibt es verarbeitungstechnisch zumindest die Möglichkeit, das Problem zumindest zeitlich hinauszuzögern? Ich achte schon immer darauf, die Verblendungen mit Diamantpolierpaste homogen auf Hochglanz zu polieren. Aber alle Mühe nach kurzer Zeit für die Katz...

Gruß novum65


   
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 jodu
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Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 219
 

Wir haben festgestellt, das die Unterschiede (bei gleicher Verarbeitung) zwischen den Patienten recht groß sind. Also Abhängikeiten zum oralen Milieu bestehen.

Grundsätzlich sollten vor jeder Politur (wie auch immer) letzte Reste der "weichen Verbindungsschicht - Schmerschicht" entfernt werden - ggf. mit Alkohol oder ähnlichem.


   
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Norddeutscher
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Schick ihn in die nächste Kneipe.

Nur fantasielose flüchten in die Realität.


   
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Goldplättchen
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Beigetreten: Vor 10 Jahren
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Hallo novum65,

Ich habe solche Arbeiten auch zu Hauf gesehen,die Zahnfarbe ist verfärbt,extreme Bioanhaftungen an dem Kompositkunststoff.Habe mich auch immer gefragt woran das wohl liegen könnte.Die Verblendungen waren bestens mit Paste aufpoliert und trotzdem dieser Dreck daran.
Wir verwenden den Gradia Kunststoff von der Firma GC.Ich persönlich finde den etwas besser als den Signum aber im Prinzip sind sie gleich.Doch jetzt habe ich etwas interessantes entdeckt aber mir leider noch nicht bestellt und auch noch nicht ausprobiert.

Die Firma Gradia GC bietet ein Fläschen "Optiglaze 15ml" als lichthärtenden Schutzlack für Kompositkunststoffe an.Es soll zu einer glänzenden und plaqueabweisenden Oberfläche verhelfen,abrasionsfest mit dauerhaftem und sichern Verbund.Wie gesagt, ich habe es noch nicht ausprobiert finde es aber sehr interessant.

Vielleicht ist das ja die Lösung für dieses leidige Problem.

Gruß von Goldplättchen


   
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novum65
Honorable Member
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Themenstarter  

Hallo Norddeutscher, nee, als Zahntechniker hat man doch Alkohol immer in Reichweite am Arbeitsplatz, wie soll man das sonst aushalten in dem Job?? Weinend

@Goldplättchen: Ist das Optiglaze auch für Komposite gedacht? Es gibt ja von Heraeus und anderen Firmen ähnlichen Lack, allerdings mehr für Provisorien und Prothesenkunststoff.

Hab hier noch ein Infoschreiben von Heraeus beigefügt.

Mit das Wichtigste ist halt die richtige und gewissenhafte Reinigung durch den Patienten, aber da sind ja bekanntermaßen viele "Oralsäue" dabei...

Gruß novum65


   
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 jodu
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
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Bei diesen Lacken bin ich eher zurückhaltend. Es gab so etwas schon für schlecht zu polierende Prothesen, bzw. für Techniker die es nicht konnten (klar andere Kustobasis). Die Dinger sahen nach kurzem vielleicht aus.


   
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Norddeutscher
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
Beiträge: 114
 

Diese Lichtlacke haben ein Problem. Nach kurzer Zeit sehen sie dreckig grau aus. Also aufpassen. Ich würde vom Hersteller einen Außendiestler einbestellen. Der soll zeigen wie man das Material richtig verarbeitet. Ich deneke dabei an das Problem von Artglass. Es klappte auch nie, und wir gaben alles zurück.

Nur fantasielose flüchten in die Realität.


   
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Goldplättchen
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Beigetreten: Vor 10 Jahren
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@novum65 Das" Optiglaze "so steht es in der Beschreibung für das Produkt ist für Kompositkunststoffe gedacht.Ich kenne auch andere Lacke zum Aufpinseln auf Prothesenbasen z.B."Dry Coat" von DMG,der ist für prov. Kronen,Brücken und Indiv.-Löffel und KfO -Platten.Den würde ich mir auch bestimmt nicht auf meine Kompositverblendungen pinseln,der ist wirklich nicht so gut,denke ich.Ich habe da noch einen entdeckt,der scheint genauso wenn nicht noch hochwertiger zu sein als "Optiglaze",das ist "Easy Glaze"von VOCO 5ml Fl auch nanogefüllter,lichthärtender Lack für Kompositrestauration,den gibt der Zahnarzt seinem Patienten.Ich fühle mich jetzt schon wie so ein Verkaufsprofi.Wie gesagt, ich habe die Sachen auf einer Depotseite entdeckt, für "Optiglaze " Gradia GC und "Easy Glaze"vonVOCO würde ich mir Kenntnisse und Proben einholen über einen Außendienstler.Probieren geht über studieren,in diesem Sinne viel Glück wünscht Dir Goldplättchen


   
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hyoideus
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Habe optiglaze von GC auf einem Kurs in Belgien ausprobiert. Meiner Einschätzung nach, wurde der ins Programm genommen, weil sich insbesondere das rosa Individual-Komposit Gradia Gum ausgesprochen schlecht bis gar nicht polieren lässt... dünn aufgepinselt auf Gips lassen sich damit aber nette Schaumodelle machen.
Wenn ich früher Plaquit oder so was auf meine Kunststoffarbeiten gemacht hätte, hätte mir mein Chef die Ohren langgezogen; und bei Meisterprüfungen ist man mit so was durchgefallen wegen Betrugsversuch.

"Was der Planetenlauf umkreist und was ihr Schimmer überglänzt, so weit sei Dir dein Ziel gegrenzt, das hast Du Macht, Dir zu erwerben." ( Parcival, Wolfram v. Eschenbach )


   
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hyoideus
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Beigetreten: Vor 10 Jahren
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Einige Zahncremes ( vor allem Reformhausprodukte der Firma Weleda) enthalten Bestandteile der Ratanhia-Wurzel.
-
http://de.wikipedia.org/wiki/Ratanhia
-
Ich konnte vor ein paar Jahren die Benutzung solcher Zahncremes als Gemeinsamkeit derjenigen Patienten nachweisen, bei denen auch auf manuell hochglanzpolierten Keramikoberflächen bräunliche Verfärbungen sichtbar waren. Alle Patienten gaben an, solche Zahncremes zu benutzen. Und dann gibt es natürlich noch diese Freaks, die ihre Prothesen in Geschirrspüler packen oder mit Kloreiniger abschrubben...

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hyoideus
Honorable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
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Ich mach das für Kollegen hier einfach mal zugängig ...
Hinweis von Heraeus:
Hinweis: Verfärbungen entstehen im Kunststoffanteil der Werkstoffe!
Hinweis: Genuß von „Fishermen´s friend“ - Lemon
Durch den dauerhaften und regelmäßigen Genuss von „Fishermen´s friend“-Typ
Lemon kann ein in diesem Produkt enthaltener Farbstoff in die Kunststoff-Matrixsowohl
von „Signum“-Verblendungen, „Charisma“ etc. als auch in die
Prothesenkunststoffe eindringen und diese gelb verfärben.
Daher sollte auf einen dauerhaften Genuss verzichtet werden.

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novum65
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Hallo hyoideus, das letzte steht schon in meinem pdf aus Beitrag #5 , falls das übersehen wurde.


   
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hyoideus
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Beigetreten: Vor 10 Jahren
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Stimmt...hab` ich übersehen.

"Was der Planetenlauf umkreist und was ihr Schimmer überglänzt, so weit sei Dir dein Ziel gegrenzt, das hast Du Macht, Dir zu erwerben." ( Parcival, Wolfram v. Eschenbach )


   
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Norddeutscher
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
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Oh, liefert Heraeus auch Kochrezepte aus? Man muss ja wissen was man als Zahnersatzträger essen muss, oder darf.

Nur fantasielose flüchten in die Realität.


   
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hyoideus
Honorable Member
Beigetreten: Vor 10 Jahren
Beiträge: 571
 

--

"Was der Planetenlauf umkreist und was ihr Schimmer überglänzt, so weit sei Dir dein Ziel gegrenzt, das hast Du Macht, Dir zu erwerben." ( Parcival, Wolfram v. Eschenbach )


   
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novum65
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Themenstarter  
Geschrieben von: Goldplättchen

Das" Optiglaze "so steht es in der Beschreibung für das Produkt ist für Kompositkunststoffe gedacht....

@Goldplättchen, ich habe mir da mal die Anleitung von durchgelesen, also für großflächige Anwendung als Ersatz für eine Politur ist das leider nicht gedacht. Nur für tiefe Fissuren und Interdentalräume, etc.

Gruß novum65


   
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MichaelBuchloch
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Früher oder später blättern diese Lacke alle etwas ab und verfärben sich.

"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"


   
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Eminent Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 21
 

Ich hatte gerade eine Patientin, die vor einem guten halben Jahr oben, vor ca. 3 Wochen unten, Teleskoparbeiten bekommen hatte. Stand eben auf der Matte. Oben soweit Ok, unten die Teleskope ganz gelb. Beides identisch in unsererm Praxislabor hergestellt. So etwas kommt immer wieder vor, so manche Verblendung haben wir deshalb bereits erneuert. Auch haben wr schon längst für unser Polymerisationsgerät extra vom Hersteller empfohlene spezielle Lichtröhren gekauft. Die Verfärbungen sind nur oberflächlich, lassen sich sehr leicht wegpolieren.

Was ich aber nicht verstehe: Wenn ich im Mund Füllungen aus Composite mache, dann gibt es diese Verfärbungen nicht!! Und dabei verwende ich im Mund eine viel schwächere Polymerisationslampe als es der Speed-Labolight von Hager und Werken in unserem Labor ist. Vielleicht versuchen wir einfach mal, die oberste Schicht der Teleskope aus normalem Füllungscomposite herzustellen? Hat jemand vielleicht noch eine andere Idee? Das Problem ist, das diese eigentlich banale Verfärbungsproblematik sowohl Zahnarzt als auch Labor beim Patienten in ein schlechtes Licht stellt.

Gruß, Karl


   
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bigTB
Trusted Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
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Zahnärztliche Polymerisationslampen sind immer "stärker" als Laborgeräte!

Für die Durchhärtung von Kompositen ist nicht nur die Lichtleistung, sondern auch der Abstand der Quelle zum Objekt und der Winkel von entscheidender Bedeutung.

Zusätzlich tragen Zahntechniker oftmals auch zu starke Schichten auf, die dann nicht durchgängig polymerisiert werden können.

(Nur weil die Oberfläche hart ist, ist das Komposit noch lange nicht durchgehärtet!!!!)

Kunststoffe aller Art haben immer den Hang zur Verfärbung.

Bei Kompositen spielt ein hoher Fülleranteil bei der Verfärbungsrestistenz eine Rolle.

(Im Zuge der Entwicklung einer Polymerisationslampe habe ich mit verschiedenen Kompositen Aushärtungstests gemacht. Signum muss im Regelfall länger belichtet werden als die meisten anderen Komposite.)

Zur Vermeidung von Verfärbungen sollten Komposite immer lange genug ausgehärtet werden, die Inhibitionsschicht sollte restlos entfernt werden und die Oberfläche des Komposits muss gründlich poliert und mit einem lichthärtenden Lack versiegelt werden.


   
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CadFix
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Welcher "lichthärtende Lack" hat sich da bewährt, bzw. welchen meinst Du?

Beim Stegkonstruieren den Zurückbutton drücken. Leben am Limit 😉


   
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bigTB
Trusted Member
Beigetreten: Vor 11 Jahren
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Das sollte übrigens heissen: die Oberfläche des Komposits muss gründlich poliert oder mit einem lichthärtenden Lack versiegelt werden.

Da hatte sich der Fehlerteufel eingeschlichen.

Es gibt in der Zahntechnik viele transparente, lichthärtende Lacke mit denen Akrylate versiegelt werden können.

Da ich in der Dentalindustie arbeite möchte ich hier keine Produktnamen nennen. Das hätte immer den Beigeschmack von Schleichwerbung, das möchte ich vermeiden.

Wenn ich auf der Internetseite eines großen deutschen Dental-Depots nach Versiegelungslack suche, dann finde ich genügend Alternativen.

Bei den Lacken ist zu beachten, dass die einen anderen Initiator verwenden als z.B. Composite. Daher sollte man vorab kontrollieren, ob das hauseigene Lichtgerät auch Licht in dem angeforderten Wellenlängenbereich emittiert.


   
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novum65
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Also zumindest Heraeus rät, Signum keinesfalls mit lichthärtendem Lack zu überziehen. Diese Lacke sind in der Regel für Acrylate gedacht, wie bigTB ja auch schreibt, also nicht für Composites.

Bei gleicher Verarbeitung sind diese Verfärbungen eigentlich immer patientenabhängig, siehe auch nochmal das PDF aus Beitrag #5.


   
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derdrittezahn
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möchte erwähnen , das zb. Heraeus Signum ( stellvertrertend andere Composite) darauf hinweisen , nach Hochglanzpolitur und Reinigen (in der Regel Ultraschalllösung ordentlich Heißdampf ) nochmal Politur nur mit Wollschwabbel ohne Poliermittel !!! empfehlen ,hat man schon vor 20 Jahren bei Espe Composites als Problem erkannt ( nicht abdampfen ) , habe bei uns im Praxislabor gute Rückmeldung über Verschmutzung von Signum-Composite , wie schon erwähnt von nach sechs Monaten reinigunsbedürftig bis nach zwei Jahren Tragezeit nur minimaler Alterungsverfärbung, also ein Teil kann der Techniker machen und vielleicht der grössere Teil Patientenspezifisch , Hygiene , Genussgewohnheiten, nicht angebrachte Pflegemittel ...

Gruß Peter


   
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novum65
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Das stimmt. Gerade bei Signum sind nach dem Abdampfen mehr oder weniger matte Stellen auf der Oberfläche. Wenn die nicht nachpoliert werden, ist es bis zur Verfärbung nicht mehr lange hin...

Gruß novum65


   
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bigTB
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Beigetreten: Vor 11 Jahren
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Also ich arbeite nicht bei Heraeus und möchte deren aussagen bezüglich des Lackierens einfach mal stehen lassen.

Ich persönlich weiss aber, dass alle Monomere die in einem Composit enthalten sind Meth-Akrylate (MA) sind (Bis-GMA, UDMA, TEGDMA...)

Die Grundbestandteile aller Composite sind in etwa gleich, vorallem die Monomere betreffend. Lediglich die Gewichtsverteilung ist im Regelfal eine andere. Wenn also jemand sagt, bei dem einem Composite kann man keinen Lack verwenden, dann stimmt das nicht.

Natürlich ist der Füllstoffgehalt ein anderer als bei Prothesenkunststoffen, trotzdem kann mal Lacke gut einsetzen.


   
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