ZT: für wen bilden ...
 
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ZT: für wen bilden wir aus ?

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osfrontale
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 649
Themenstarter  

Immer wieder ein Ärgernis : ins gewerbliche Labor gehen die schnellen oder unrentablen Arbeiten, im Praxislabor floriert es mit gutbezahlten Aufträgen.

Aber wer arbeitet im Praxislabor? Sind das nicht unsere Ausgebildeten Techiker?

Hat sich vielleicht dort jemand an den Kosten der Ausbildung beteiligt?

Bilden wir denn fürs Praxislabor aus? Wir graben uns das eigene Grab.

Im gewerblichen Labor könnten wir vom Arbeitsaufkommen gut ausgebildetet Zahntechniker gebrauchen, aber können wir sie alle bezahlen?

Unsere besten Leute sitzen inzwischen alle in Praxen, leider mußten wir sie entlassen.

Leider aber auch die, die wir loswerden wollten. Da fragt man sich, wie das geht so mit der Qualität. Vielleicht gabs dort mal einen Urknall.


   
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Sternhi
Mitglied
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 278
 

Nur mal so gesponnen, wie wäre es denn mal den Spiieß umzudrehen. ZT betreibt Zahnarztpraxis.

Jeder Fleischer hat einen Partyservice, wo er die eigenen Produkte an den Mann bringen kann.

Stellt euch vor ein Labor betreibt eine Zahnarztpraxis und stellt sich einen ZA an. Wie wäre denn das?

Grüße


   
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Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Die Idee hat Charme, aber ist realistisch zumindest als Einzelkämpfer nicht durchführbar.

Bei der Vergabe von Kassenzulassungen haben die ZÄ über die KZVen die Lufthoheit!

Da kannst du als ZT nix werden.

Bei reinen Privatpraxen müsste es gehen.

Aber ob das wirtschaftlich ist?

 


   
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Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Nun wissen wir aber aus der Physik, das sich Druck nicht nur nach oben oder unten aufbaut, sondern nach allen Seiten.

Man kann Druck aber auch kanalisieren, so das er sich in eine gewünschte Richtung abbaut.

An uns ist es, diesen Kanal zu bauen!

Solange aber jeder seinen eigenen Kanal baut, wird dat nix.

Irgendwann wird dann aus dem Druck eine unkontrollierte Verpuffung, und das war’s.

So lehrt uns das die Physik!

 


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Hallo Sternhi

Ich kenne einen Zahntechniker, der kurz vor der Eröffnung einer Zahnklinik steht.
So bald die im Netz steht, sende ich dir gerne mal den Link.

@ lehrling

Da du für mich anonym bist, solltest DU erst recht nicht damit gemeint gewesen sein.
Da hast du mich völlig missverstanden, sorry...

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Geschrieben von: @klaus-ur

@ lehrling

Da du für mich anonym bist, solltest DU erst recht nicht damit gemeint gewesen sein.
Da hast du mich völlig missverstanden, sorry...

Ich würde schon gerne wissen, worauf dieses Zitat Bezug hat.

Bisher hab ich bei diesem Thema von Klaus-ur noch nichts gelesen, deswegen wunder ich mich ein wenig auf eine Bezugnahme.

Weil ich aber weiß, wie eine Diskussion zwischen mir und Klaus-ur endet, klinke ich mich hier aus!

Also viel Spaß noch.

 


   
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MichaelBuchloch
Honorable Member
Beigetreten: Vor 14 Jahren
Beiträge: 744
 

Wunderbar, wie hier mal wieder das Praxislabor als Urquell allen Übels dargestellt wird.

Ich habe meine Ausbildung in einem gewerblichen Labor gemacht,

habe im Anschluss sowohl in gewerblichen wie in Praxislabors gearbeitet,

habe zwischendurch extern meinen Meister gemacht, aber...

ich habe nie so viel gelernt wie in meiner Zeit als Praxistechniker.

Ich habe allerdings mal versucht, als Meister in einem Praxislabor einen ZT-Azubi ausbilden zu wollen...

keine Chance, sagte mir damals die zuständige HWK.

"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Volltreffer Michael!!

Alles, aber auch wirklich alles was du geschrieben hast trifft auch auf meinen berufl. Verlauf mit den gleichen Erfahrungen.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Geschrieben von: @michaelbuchloch

Ich habe meine Ausbildung in einem gewerblichen Labor gemacht,

habe im Anschluss sowohl in gewerblichen wie in Praxislabors gearbeitet,

Geschrieben von: @klaus-ur

Volltreffer Michael!!

Alles, aber auch wirklich alles was du geschrieben hast trifft auch auf meinen berufl. Verlauf mit den gleichen Erfahrungen.

Nur kurz zum nachdenken:

Ich habe auch als Praxistechniker gearbeitet, dass ist so ca. 40 Jahre her.

Bei Klaus-ur muss es auch etwa 20 Jahre her sein.

Wie lange es bei MichaelBuchloch her ist, kann ich nicht beurteilen, dürfte aber auch ne Weile hersein.

Zu der Zeit, als wir Praxistechniker waren, war dieses die einzige Konkurrenz zum gewerblichen Labor.

Das macht so etwa ein um die 20% des Technikumsatzes aus.

Die Zeit hat aber Veränderungen gebracht!

Heute liegt das bei ca. 33% (laut Branchenbericht der Sparkassen 2011) dazu kommen die ZE Importe, und die industrielle Fertigung von Zahnersatz bei der Industrie.

Also, so rund 50 - 60 % des ZE Umsatzes gehen den deutschen gewerblichen Labors verlustig.

Und ich denke, da darf man dann auch mal drüber nachdenken, wer die notwendigen Zahntechniker ausbilden soll?

 


   
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Arnold Hohmann
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 210
 

Für meine 33-jährigen Dienstzeit als Berufsschullehrer in der Zahntechnik kann ich den Nachweis führen das ca. 5% der Auszubildenden in Praxislaboren ausgebildet worden sind. Als Praxislabor gelten für mich Arbeitsstellen, die sowohl von einem Zahnarzt als auch einer Gruppe von Zahnärzten eingerichtet und unterhalten werden und bei denen Meister und Techniker angestellt sind. Bemerkenswert dabei fand ich, dass die Fluktuation bzw. Abwanderung der ausgebildeten Zahntechniker/innen in diesen Praxislaboren geringer war als in den gewerblichen Laboren.

Ohne darüber zu spekulieren, welche Motive einen Zahnarzt im Einzelnen treiben kann, Zahntechniker in seinem Praxislabor auszubilden, wage ich dennoch zu behaupten, dass es keineswegs altruistisches Pflichtbewusstsein ist, sich an der Ausbildung dieses Berufsstandes zu beteiligen, so wie es u. U. bei einem selbstständigen Zahntechnikermeister der Fall sein kann.

Dass sowohl von der Handwerkskammer als auch von den Innungen eine sehr distanzierte Haltung zu den Praxislaboren eingenommen und deren Ausbildung von Lehrlingen nicht gern gesehen wird, lässt sich daran ablesen, das Praxislabore nicht in der Innung aufgenommen werden, es sei denn, der Zahnarzt als Betreiber des Labors ist auch Zahntechnikermeister. So sind sowohl die Gebühren für die Praxislabore deutlich höher, die diese für überbetriebliche Ausbildungsgänge oder Prüfungen zu zahlen haben. Auszubildende aus Praxislaboren müssen auch ihre vorgeschriebenen Wochenberichtshefte selbst bezahlen. (Hier werden natürlich keine Wahnsinnsbeträge eingefordert; aber die Praxislabore zahlen natürlich auch keine Beiträge an die HWK bzw. Innung.)

Aber in der Summe gilt - zumindest in OWL, wo ich den Zustand überblicke -, dass sich Praxislabore an der Ausbildungsleistung im Zahntechnikberuf beteiligen, wenn sie die Bedingung erfüllen und einen Meister eingestellt haben.
Gruß Annold


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Hallo Annold,

hast du vielleicht auch Informationen darüber, wie groß der Anteil der Auszubildenden ist, die ihre Zahntechnikerlehre abbrechen, und andererseits die Gründe für ihren Abbruch?

Gruß Klaus

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Meine Frage hat den Hintergund, dass ein Zahntechniker im Rahmen seines Bachelor of Science Studiums Technologie und Management für Zahntechniker ein wissenschaftliches Projekt mit dem Thema Gründe für den Abbruch der Zahntechnikerlehre - eine quantifizierende und qualifizierende Studie durchführt. Er benötigt Infos, die ihm weiterhelfen.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Zahnseide2
Reputable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 419
 

Ausbilung im Praxislabor?

Die HWK und Berufsschule würden mich auslachen, wenn ich es offiziell wollte.

Tatsächlich bilde ich aber trotzdem im Praxislabor aus. Meine ZFA-Azubis lernen mindestestens den Bereich Arbeistvorbereitung, Modellherstellung und Reparaturen, Unterfütterungen. Meine ZFA-Azubine (mit Fachabi) hat z.B. diese Woche eine Unterfütterung, eine Bruchrep, einmal Zahn wieder einarbeiten und eine Sägemodellherstellung durchgeführt.

Präpgrenze freilegen, Plasmaschweißen und Metall gießen und natürlich die Festlegung des ZE-Designs wird bei mir voraussichtlich Chefsache bleiben. Aber für den Rest bilde ich längst aus, oder habe es auf meiner Wunschliste für Personalentwicklung.

Meine Vision zur ZT-Ausbildung wäre eine Mehrzweckausbildung, nennen wir sie ZZF oder "Zahnmedizinisch-Zahntechnische Fachangestellte".

Meine ZT/ZFA hat in Übrigen in der ZT-Ausbildung im Meisterlabor hauptsächlich kleine Seitenzahnbrücken und Einzelkronen im Seitenzahnbereich "gelernt", und das dann auch noch hauptsächlich mit EDM. Unterfüttterungen, Reparaturen, MoGu, Kst-Prothetik, Frontzahnkeramik, Presskeramik, Kombiarbeiten, Teleskope usw. war nicht. Das Meiste von dem was die heute gut kann hat sie bei mir gelernt.

Preise und Politik?

Wie kommt es eigentlich dazu, daß trotz sinkender Bevölkerungszahl, immer besserer Prävention, immer weiter steigender Auflagen und Kosten, bei gleichzeitig real zum Teil massiv gesunkener Honorare die Zahl der Zahnärzte z.B. in meiner Verbandsgemeinde sich in den letzten 25 Jahren vervierfacht und die Zahl der zahnärztlichen Behandlungseinheiten sogar mehr als verzehnfacht hat und statt früher 0 OPGs haben wir nun 4 OPGs. Und trotzdem schaffe ich es nicht wirklich die anvisierte 3-Tagewoche durch zu setzen. Bis heute hat auch keine Praxis wegen mangelnder Rentabilität schließen müssen. Auch in der Kreisstadt und auf Bundesebene hat die Zahl der ZÄ massiv zugenommen.

Auch übersteigt die Zahl der Studienplatzbwerber noch immer die der freien Plätze um ein Vielfaches. Werbung für Zahnersatz scheint sich ebenfalls noch zu lohnen. Wenn die Preise erzielbaren Gewinne/Preis wirklich zu niedrig wären würde kein vernünftiger Mensch auch nur einen Cent in Werbung für Zahnersatz investieren.

Mit anderen Worten, ob es einem passt oder nicht: Marktwirtschaftlich betrachtet bedeutet das alles ganz klar: Die Zahnärzte und auch die ZT verdienen noch immer viiiieeel zu viel.

Erst wenn Zahnärzte und ZT händeringend gesucht und nicht mehr in aussreichender Zahl gefunden werden sind die Preise/Honorare/Löhne aus der Sicht aussenstehnder Beobachter (wie z.B. Kassenfunktionären und Politikern) wirklich zu niedrig.

Was wir bräuchten sind Geschichten von einer großen Zahl von ZT und ZÄ die ihre Praxis oder Labor mit Brettern zugenagelt haben auf denen "geschlossen" steht,, und von denen man weiß, dass sie nun als Ein-Euro-Jobber lustlos die Straße fegen oder Unkraut im Park jäten, weil dabei Aufwand, Bezahlung und Freizeit in einem besseren Verhältnis zueinander stehen als bei der Arbeit als ZT oder/und ZA, während jede Menge Patienten darüber klagen, dass sie bei Zahnschmerzen überall herumtelefoniert haben und tagelang im Umkreis von x km keinen ZA mehr finden konnten, und das Zahnersatz und Prothesenreparaturen faktisch nur noch auf dem Schwarzmarkt oder garnicht mehr zu bekommen sind.


   
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MichaelBuchloch
Honorable Member
Beigetreten: Vor 14 Jahren
Beiträge: 744
 

Nene Zahnseide,

da hast Du mich gründlich mißverstanden.

Ich habe im Praxislabor nicht vom Doktor gelernt, sondern aus der täglichen Zusammenarbeit mit ihm. Er übrigens auch. Und profitiert hat davon neben uns auch noch der Patient.

Und ich meinte nicht, dass der Herr Doktor den ZT-Azubi ausbilden wollte, sondern ich in meiner Funktion und Qualifikation als ZTM.

Jeder sollte in dieser Konstellation ZA - ZTM genau wissen, was er kann und was nicht.

"There seems to be no sign of intelligent life anywhere."(Captain James T. Kirk) ... oder auf schwäbisch: "laudr blede om me romm!"


   
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Arnold Hohmann
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 210
 

Von den ca. 3600 Zahntechniker/innen, die meinen Unterricht besucht und die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, sind meines Wissens nur zwei promovierte Zahnmediziner zugleich Zahntechnikermeister; die anderen 600 Zahnärzte aus der von mir genannten Gruppe der ausgelernten Zahntechniker dürfen keine Lehrlinge in der Zahntechnik ausbilden.
Es gehört schon eine große Portion Überheblichkeit dazu, zu glauben, man könne natürlich als Zahnmediziner mit leichter Hand Zahntechniker ausbilden, ob man nun selbst Zahntechniker ist oder nicht; diese Chuzpe einzelner Zahnärzte hat mich während meines ganzen Arbeitslebens immer wieder verblüfft. Und wenn jemand als Zahnmediziner glaubt, dass sowohl die HWK als auch die Berufsschule ihn auslachen würden, wollte er in seinem Praxislabor ohne Meister der rechten Zunft einen Zahntechniker ausbilden, dann will ich ihn in diesem Glauben bestärken: Es wäre nämlich wirklich eine unverschämte Anmaßung.
Dass es sich hier um Anmaßung handelt, kann ich jedoch jemanden, der mir mit genauso leichter Zunge von den massiv gesunkenen Honoraren für zahnmedizinische Leistungen parliert - selbst wenn er das durch ein verschämtes "zum Teil" relativieren mag - , ganz sich nicht klar machen, denn der hat einen so großen Realitätsverlust, dass er auch glaubt, es gäbe noch Zahntechniker in ausreichender Zahl und diese "verdienen noch immer viiiieell zu viel.


   
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Arnold Hohmann
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 210
 

Hallo Klaus-ur,
ich habe natürlich keine statistischen Daten über die Lehrzeitabbrecher, weil ich darüber nicht Buch geführt habe. Diese quantifizierende Nachfrage müsste man an die jeweiligen Handwerkskammern bzw. Kreishandwerkerschaften stellen, die die Organisation der Ausbildung und Prüfungen durchführen.
Zu den individuellen Gründen für den Lehrzeitabbruch kann ich Dir aus meiner Erfahrung relativ differenzierte Angaben machen, das kostet mich aber etwas Zeit und würde den Rahmen dieses Forumthemas sprengen. Darum biete ich Dir an, Dir dieses Angaben auf einem anderen Weg zukommen zu lassen.


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Vielen Dank für die Antwort und deine Hilfsbereitschaft.

In den nächsten Tagen werde ich dir über PN meine Kontaktdaten durchgeben.

Freundlichen Gruß

Klaus-ur

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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bt
 bt
Reputable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 250
 
Geschrieben von: @zahnseide2

Mit anderen Worten, ob es einem passt oder nicht: Marktwirtschaftlich betrachtet bedeutet das alles ganz klar: Die Zahnärzte und auch die ZT verdienen noch immer viiiieeel zu viel.

Arbeite seit 17 Jahren in der ZT un gehe seit einigen Jahren mit "Minus" am Ende jedes Monats raus.

1995 war mein letzter Urlaub (gemeint ist Urlaubsfahrt bzw Urlaubsreise, "frei" hab ich natürlich schon in der Ferienzeit)

Wenn ich mich arbeitslos melden würde, würde ich mehr verdienen als jetzt (da Fahrtkosten wegfallen und Miete zumindest anteilig übernommen wird).

Werde weder PKW Maut noch (grössere) Reparaturen am PKW bezahlen können, von Plänen wie jährliche TÜV Überprüfung und sonstige Scherze mal ganz abgesehen. Keine Ahnung wie ich mich (was derzeit so propagiert wird) zusätzlich noch selber um eine bessere Pflege- oder Rentenversicherung kümmern kann....

Achja, die Läden soll ich ja auch noch leerkaufen damits mit der Wirtschaft bergauf geht.

Wo ich jetzt hier (Marktwirtschaftlich betrachtet) immernoch viel zu viel kriege kann ich leider nicht erkennen.

Signatur? Braucht kein Mensch....


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Bilden wir überhaupt noch aus??

Wenn das Lehrstellenangebot im ZT- Handwerk nicht mehr stimmt, keine Fachkräft auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind, Betriebe kaum noch in der Lage sind Lehrlinge auszubilden, weil sie sich längst an der Grenze ihrer Belastungen befinden, dann stimmen die Rahmenbedingungen vorne und hinten nicht mehr.

Es ist nicht nur den Betrieben anzulasten, für ein sinniges und ausgewogenes Lehrstellenangebot zu sorgen, sondern auch eine Aufgabe von Politik und Wirtschaft, sich speziell mit den miserablen Verhältnissen einer Branche zu beschäftigen.

Eine andere Forderung betrifft die Auszubildenden selbst.

Eine wichtige Funktion bekleidet der Lehrlingswart, der problemlösend als Bindeglied zwischen den Lehrlingen und Ausbildungsbetrieben für ein gutes Verhältnis zwischen Meistern, Gesellen und Auszubildende berufen ist. Sinnvoll wäre es daher, dass sich im Vorstand der Innungen auch immer ein Berufsschullehrer als neutrale Vertrauensperson und Interessenvertretung für die Auszubildenden befindet.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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lehrling
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
 

@zahseide2

Also bei uns im Kreis ist bei der Agentur für Arbeit die Schublade mit "Z" wie Zahntechniker leer. Es gibt keinen zu vermittelnden Kollegen mehr. Unsere Lehrlinge haben kaum 300 Euro. Es soll Labore geben, die "Jung"- technikern etwas mehr wie 800 Euro bezahlen. Aber wir verdienen ja noch alle "viiel zu viiel". Ich glaube, dass sich einige Zahnärzte noch wundern werden, denn das führt zu einem schnellen Exodus in diesem Beruf.


   
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Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Geschrieben von: @klaus-ur

Wenn das Lehrstellenangebot im ZT- Handwerk nicht mehr stimmt, keine Fachkräft auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind, Betriebe kaum noch in der Lage sind Lehrlinge auszubilden, weil sie sich längst an der Grenze ihrer Belastungen befinden, dann stimmen die Rahmenbedingungen vorne und hinten nicht mehr.

Es ist nicht nur den Betrieben anzulasten, für ein sinniges und ausgewogenes Lehrstellenangebot zu sorgen, sondern auch eine Aufgabe von Politik und Wirtschaft, sich speziell mit den miserablen Verhältnissen einer Branche zu beschäftigen.

Das ist absolut richtig, die Rahmenbedingungen für eine erfolgversprechende Ausbildung stimmen nicht mehr!

Und das ist in der Tat nicht das Versäumnis der auszubildenden Betriebe, sondern der diese Ausbildung begleitenden Institutionen auf Grund dieser Rahmenbedingungen.

Wenn Betriebe auf Grund ihrer wirtschaftlichen Lage nicht optimal ausbilden können, dann sollten sie nicht ausbilden!

Da stellt sich dann allerdings die Frage, welches Dentallabor kann überhaupt noch ausbilden?

Wenn man aber hier Politik und Wirtschaft zur Aufgabenwahrnehmung auffordert, dann muss man davon überzeugt sein, das Politik und Wirtschaft hier eine Aufgabe sehen, und dann, dass sie ein Interesse daran haben.

Und hier muss man die Frage stellen dürfen, ob unsere Standesvertreter alles getan haben, um hier bei Politik und Wirtschaft auf diese Aufgabe hinzuweisen?

 


   
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lehrling
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
 

Ich habe an anderer Stelle schon auf diese Studie verwiesen, der sich mit den Rahmenbedingungen in unsererm Handwerk auseinander setzt.

Das Zahntechnikerhandwerk zwischen Gesundheitspolitik und Markt

Das so mal googeln, dann erhält man die Studie als PDF.


   
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Zdental
Estimable Member
Beigetreten: Vor 13 Jahren
Beiträge: 203
 

@Lehrling

klasse Studie, leider 10Jahre veraltet!

Mit den heutigen Daten würde mich die Studie mal brennend interessieren.

Schönen Sonntag noch


   
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lehrling
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
 

Ja "veraltert", aber dort wird der Exodus in unserem Beruf mehr oder weniger schon vorher gesagt und wir hatten die Reform 2005 noch nicht.


   
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Klaus-ur
Prominent Member
Beigetreten: Vor 12 Jahren
Beiträge: 915
 

Für mich ist diese Studie nach wie vor eine Pflichtlektüre! Da wird kein Problem der ZT ausgelassen.

Die Studie hat an Bedeutung nicht verloren, aber an Aufmerksamkeit hinzugewonnen.

LEIDER...muß man hinzufügen, da die Probleme nach 10 Jahren nicht gelöst werden konnten und sich im Jahr 2012 verschärfen und bestätigen. Die Studie beschreibt nicht nur die Probleme der ZT, sie enthält auch Lösungsansätze.

Ich glaube, dass der Sitzwechsel der Regierung von Bonn nach Berlin die Welt verändert hat. Alles wird gleicher.


   
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Buchmacher
Mitglied
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Geschrieben von: @lehrling

Ja "veraltert", aber dort wird der Exodus in unserem Beruf mehr oder weniger schon vorher gesagt und wir hatten die Reform 2005 noch nicht.

@lehrling

Hallo lehrling, mit solchen Äußerungen musst du hier vorsichtig sein, immer dann, wenn ich so etwas gesagt habe, hieß es; „Schwarzmaler“ oder „ich ertrag diesen Verbreiter von Weltuntergangsstimmung nicht länger“ und vieles mehr.

Aber grundsätzlich hast du Recht.

Der Untergang der gewerblichen Labore ist vorprogrammiert!

„Der deutsche Steinkohlenbergbau und die gewerblichen zahntechnischen Labors haben Eins gemeinsam: Beide werden nicht mehr gebraucht!“

Ist jetzt nicht von mir, sondern von keinem Geringeren als Dr. Jürgen Fedderwitz in einem Interview mit der Quintessenz Zahntechnik aus dem Jahre 2000 Heft 11.

Was lernen wir daraus, es ist nicht egal, wer was sagt, auch wenn es richtig ist.

Und wenn man sich es jetzt mal vorstellt, zu dem Zeitpunkt als Dr. Fedderwitz das sagte, wurde über Oralscanner und die daraus entstehenden Möglichkeiten noch gar nicht gesprochen.

Aber was ich dir eigentlich ganz persönlich sagen wollte: „herzlich willkommen bei den Schwarzmalern“!

 


   
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