ZT: für wen bilden ...
 
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ZT: für wen bilden wir aus ?

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osfrontale
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Themenstarter  

Immer wieder ein Ärgernis : ins gewerbliche Labor gehen die schnellen oder unrentablen Arbeiten, im Praxislabor floriert es mit gutbezahlten Aufträgen.

Aber wer arbeitet im Praxislabor? Sind das nicht unsere Ausgebildeten Techiker?

Hat sich vielleicht dort jemand an den Kosten der Ausbildung beteiligt?

Bilden wir denn fürs Praxislabor aus? Wir graben uns das eigene Grab.

Im gewerblichen Labor könnten wir vom Arbeitsaufkommen gut ausgebildetet Zahntechniker gebrauchen, aber können wir sie alle bezahlen?

Unsere besten Leute sitzen inzwischen alle in Praxen, leider mußten wir sie entlassen.

Leider aber auch die, die wir loswerden wollten. Da fragt man sich, wie das geht so mit der Qualität. Vielleicht gabs dort mal einen Urknall.


   
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Beigetreten: Vor 17 Jahren
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Zitat:

am 13.03.2009 um 18:59 schrieb Gipskoch:

das asozial war nicht beleidigend gemeint sondern gemäß seiner ursprünglichen bedeutung, das möchte ich nochmal anmerken.

.

Asozial heisst: "Nicht gemeinschaftsfähig".

Das weise ich jetzt aber mal weit von mir. Obwohl manchmal könnte ich auch besser alleine....

PS: Ich vergass, BWL macht noch lange keinen perfekten Arbeitgeber. Da gehört schon ein wenig mehr dazu.

mfg
[bearbeitet von jobbi am 13.03.2009 um 19:09 Uhr]

Wer gackert, muss auch einen legen.


   
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Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
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Und wie üblich stellen wir wieder fest das jeder seinen eigenen Standpunkt hat und es auf seine weise macht. Da spricht ja nichts dagegen, wer lässt sich von anderen schon gerne in sein Handwerk pfuschen.

Auch muss sich hier keiner für seine Art der Personalpolitk rechtfertigen, solange es im gesetzlichen Rahmen bleibt. Wer damit Erfolg hat, soll es so weiter machen, wenn man es mit sich selbst vereinbaren kann. Viele Wege führen nach Rom.

Nur noch so als kleine Randnotiz, es gab mal ein LIed der Ärzte ( weis nicht ob das der Generation hier entspricht ), mit dem Titell "Deine Schuld".

Kleines Zitat: " Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld wenn sie so bleibt"

In dem Sinne euch ein erholsames Wochenende, ich muss los. Die Freundin wartet und wer lässt schon gerne Frauen warten (außer Masochisten*g).

Belze

"Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und die Dummheit der Menschen, und bei ersterem bin ich mir nicht sicher" Einstein


   
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Beigetreten: Vor 17 Jahren
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Und ich schicke euch noch ein freundliches

JAAAAAA ! *lechz*

zu dieser Darstellung hinterher:

" du willst das deine leute hundertprozentig abhängig sind von dir, weil sie knietief in der scheisse stehen wenn sie deine gunst verlieren.

du willst leute die unbezahlte überstunden machen du willst leute die dir zur not den wagen waschen wenn du das fordest, kurzum nen modernen sklaven. einfach weils für dich am bequemsten ist."

Das innerste meiner Seele liegt vor euch ausgebreitet. Oder ist es doch insgeheim das vom @Gipskoch?

Wer gackert, muss auch einen legen.


   
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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@Jobbi

Da hast du aber etwas ganz falsch verstanden.

Zitat: @ Buchi nun wieder - mit seinem industriellen Untergangsszenarium Zitat Ende.

Die Zahntechnik wird nicht durch die Industrialisierung untergehen, im Gegenteil.

Sie wird einen Aufschwung dadurch erfahren, dass sie für Jeden erschwinglich sein wird, und die Industrie wird eine Zielgruppen ausgerichtete Werbung dafür machen.

So wie die Auto- und Reiseindustrie das macht.

Du wirst erleben, dass die Leute plötzlich eine ganz andere, positive Meinung von zahntechnischen Produkten haben werden.

Also eine ganz tolle Entwicklung für die Zahnprothetik!

Es wird nur einen Nachteil geben, wir werden dann mit unseren mittelständigen Laboren, oder Fräszentren nicht dabei sein!

Für uns wird das überbleiben, was z-B. für den Schumacher über geblieben ist.

Das hat nichts mit Untergangszenario zu tun, das hat mit dem Willen zu tun, sich den Gegebenheiten anzupassen, und seine Chance zu suchen und zu finden.

Wie du weißt, nehme ich gerne mal irgendwelche Geschichten, um zu verdeutlichen was ich meine, hier ist mal wieder so eine;

Da springt jemand vom 50 stockigem Hochhaus.

Er will einfach mal ausprobieren ob sein Optimismus ihm immer hilft.

Beim 20 Stockwerk angekommen, sagt er sich: „ich sag´s ja, bis jetzt ist Alles gut gegangen!“

Das meine er übrigens auch noch, als er am zweiten Stockwerk vorbeiflog.

OK, wer fliegen möchte, soll fliegen.

Nenn es Untergangsstimmung, nenn es Schwarzmalerei, nenn es wie du willst, ich nenne es Realität.

In dem Sinne

Glück auf

Buchi

.


   
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Zitat:

am 13.03.2009 um 21:31 schrieb Buchmacher:

Es wird nur einen Nachteil geben, wir werden dann mit unseren mittelständigen Laboren, oder Fräszentren nicht dabei sein!

Hallo @Buchi

Genau das meinte ich ja mit (nicht nur) deinem "Untergangsszenarium".

Mein Gott, die ZT in D. war schon immer künstlich aufgeblasen. Wer nur einmal seinen Rüssel in andere Länder steckte weiss, auf welchem hohen, durch Abgaben subventionierten Ross die ZT in D. lebt und lebte.

Es gibt hier zu viele. Immer noch.

Wenn ich mich mal ca. 50 Jahre zurück beame sehe ich wieder die Realität in Form von verschwindend wenigen spezialisierten gewerblichen, und vielen kleinen Praxislabors, wo angelernte Hausfrauen neben dem ZA vor sich her fummeln.

Inzwischen kommt die gesteigerte Vorsorge hinzu und die Nachkriegsgenerationen, die durch Verzicht und Desinformation ihre Zähne verloren, sterben langsam aus.

Heute haben wir gerade noch die Zuwanderer und sonstige Bildungsferne, die uns im wesentlichen geblieben sind. Dann gibt es zum Glück (und Dank der Industrie) bis auf weiteres die dem Jugendwahn verfallenen und die Gesundheitsapostel.

Ich weiss nicht, da muss ich doch nicht an irgendwelchen Stockwerken vorbei fliegen und auf den imaginären Aufprall warten. Die Spreu wird sich vom Weizen trennen - dh., die zahntechnischen Technokraten werden zukünftig vielleicht mehr in der Industrie unterkommen.

Aber die Künstler wird es weiter geben. Dann eben vermehrt wieder in den Praxen, beim ZA und Patienten, wo sie meiner Meinung nach auch eher hingehören.

mfg

Wer gackert, muss auch einen legen.


   
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osfrontale
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 649
Themenstarter  

@Jobbi :Aber die Künstler wird es weiter geben. Dann eben vermehrt wieder in den Praxen, beim ZA und Patienten, wo sie meiner Meinung nach auch eher hingehören.

................................................................................................................................

an Jobbi :Siehst Du, warum wir nicht mehr ausbilden !!!!

Dann sollen doch die Praxen auch diesen Teil übernehmen, man kann nicht nur sich immer die Rosinen rauspicken. Woher kommen denn diese Künstler? Etwa aus dem Praxislabor?

In unserem Betrieb sind immer Zahnmedizinstudenten ein- und ausgegangen. Natürlich übten sie ohne Umkosten mit unseren Materialien. Viele ließen sich auch ihre Prüfungsarbeien von uns Technikern machen oder verbessern. Woher haben sie auch die Routine, die wir nach 4 Lehrjahren erst erlangen, obwohl wir jeden Tag arbeiten. Auch die Meisterprüfung bekommen wir nicht geschenk. Und das haben sie alles in den paar Techniksemestern an der Uniklinik gelernt?

Nach bestandenem Examen schauen uns die vorher uns so freundschaftlich gesinnte "guten Freunde" oft nicht mehr an, geschweige dann Aufträge ins Labor.

Ich nenne das "ökonomische Ausbeutung". Sich nicht an den Mühen und Kosten beteiligen, sondern am Ende dann preisgünstig absahnen.

Der geringste Einsatz für den größten Gewinn.

Das ist das gesamte Problem unserer jetztigen Gesellschaft.

Gewinn erzeugt man nur durch Ausbeutung anderer.


   
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dentina
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Zitat:

am 15.03.2009 um 14:25 schrieb osfrontale:

Woher kommen denn diese Künstler? Etwa aus dem Praxislabor?

Diese Künstler kommen nirgends woher. Manche Menschen haben besondere künstlerische Begabungen und ich denke, dass es in allererster Linie ihr eingener Verdienst ist, wenn sie diese schulen und ausprägen. In einem einzigen Labor kann dies sowieso nicht stattfinden ... und ein langjähriger, direkter Kontakt zum Patienten gehört zweifelsohne auch dazu.

Zitat:

am 15.03.2009 um 14:25 schrieb osfrontale:

In unserem Betrieb sind immer Zahnmedizinstudenten ein- und ausgegangen. ...

... Nach bestandenem Examen schauen uns die vorher uns so freundschaftlich gesinnte "guten Freunde" oft nicht mehr an, geschweige dann Aufträge ins Labor.

Außerdem gibt es auch Praxen, welche jederzeit bereit sind Praktikanten und Studenten etwas beizubringen oder sie üben zu lassen. Wir zumindest haben dies immer gern und kostenlos getan ... und machen es immer noch ...

Ich glaube dies hat gar nichts mit Praxis oder gewerblich zu tun, sondern liegt einzig und allein im Idealismus der Person, hinsichtlich der Aus- und Weiterbildung junger Menschen, begründet.

Und ... wir erwarten NICHTS als Gegenleistung!

Zitat:

am 15.03.2009 um 14:25 schrieb osfrontale:

Gewinn erzeugt man nur durch Ausbeutung anderer.

Klar, es gibt schwarz und weiss ...

und Farbe: es gibt genug Betriebe, welche Niemanden ausbeuten und dennoch Gewinn erzielen ...

dentina

[bearbeitet von dentina am 15.03.2009 um 20:03 Uhr]

Wèishéme nánrén bùnéng cōngmíng he shuai de? -Ránhòu tāmen jiāng shì nurén!


   
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Ja Jobbi, wir meinen das Gleiche, nennen es nur unterschiedlich.

Die Situation sehn wir gleich, aus ehemals ca. 80 000 Zahntechniker werden ca. 8 000 !

Du nennst das Bereinigung des Handwerks, ich nenne das Niedergang.

Du hast Recht, wenn die Zahl 80 000 künstlich, durch Subventionierung in der Vergangenheit, und auch Teilweise heute noch, über das hinausgeht, was um uns herum an zahntechnischer Quantität vorhanden war und ist.

Nur, keiner von den 80 000 hat das verursacht.

Und wenn dann 90% dieser mal, durch falsche Politik geschaffenen Arbeitsplätze vernichtet werden, dann nenne ich das den Untergang eines, einst durch entsprechende Nachfrage so entstandenen Handwerks.

Diese Arbeitsplätze sind entstanden, nicht weil da jemand großkotzig war, sondern weil das soziale Bedürfnis bestand, dies Arbeitsplätze zu schaffen.

Wenn jetzt aber mehrere Dinge zusammenkommen, die diese Arbeitsplätze „abbauen“, ich denke hier an:

1. verminderte Nachrage

2. Auslandszahnersatz

3. Industrialisierung

dann ist das nicht mehr die „natürliche“ Rückführung in ein schon gehabtes, nicht „subventioniertes“ System, sondern das ist eine katastrophale Entwicklung für unser Handwerk.

Also, wir sind uns im Wesentlichen einig, wir benennen es nur unterschiedlich.

Liebe Grüße nach HH

Dieter Buch

[bearbeitet von Buchmacher am 15.03.2009 um 22:17 Uhr]


   
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osfrontale
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Habe jetzt gerade die Rechnug 2009 der Handwerkskammer für die überbetriebliche Ausbildung der Zahntechniker erhalten.

Wohl bemerkt, wir bilden aus Überzeugung nicht mehr aus, trotzdem müssen wir zahlen.

Frage an Praxislabore : Habt Ihr schon mal so eine Rechnung bezahlt ?

Wir jedes Jahr.

Die Ausbildung wird bezahlt von gewerblichen Laboren !!!! Vom persönlichen Einsatz und Folgekosten gar nicht zu sprechen.

Eigendlich sollte diese Ausbildung den Fortbestand der Branche ZT gewähren. Leider haben nicht alle Betriebe was davon.

Die Ausbildungszahlen gehen nicht umsonst so zurück. Ohne nicht zu erwähnen, dass ein junger ZT nicht unbedingt mit der jetztigen Bezahlung eine Familie gründen kann.

Ein Trost, wenn die Industrie weiter den Beruf maschinell bestimmt, wird aus dem Handwerk schnell kein Handwerk mehr, dann gibts auch kein Geld mehr für die Handwerkskammen.


   
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Zitat:

am 10.03.2009 um 19:02 schrieb osfrontale:

Immer wieder ein Ärgernis : ins gewerbliche Labor gehen die schnellen oder unrentablen Arbeiten, im Praxislabor floriert es mit gutbezahlten Aufträgen.

Aber wer arbeitet im Praxislabor? Sind das nicht unsere Ausgebildeten Techiker?

Hat sich vielleicht dort jemand an den Kosten der Ausbildung beteiligt?

Bilden wir denn fürs Praxislabor aus? Wir graben uns das eigene Grab.

Im gewerblichen Labor könnten wir vom Arbeitsaufkommen gut ausgebildetet Zahntechniker gebrauchen, aber können wir sie alle bezahlen?

Unsere besten Leute sitzen inzwischen alle in Praxen, leider mußten wir sie entlassen.

Leider aber auch die, die wir loswerden wollten. Da fragt man sich, wie das geht so mit der Qualität. Vielleicht gabs dort mal einen Urknall.

Hallo Osfrontale,

mit der Berücksichtigung dessen, was andere zu diesem Thema geschrieben haben, kann ich Dir aus meiner Sicht nur zustimmen, obwohl ich grundsätzlich die Praxistechniker nicht verteufele, weil ich selbst über 10 Jahre in einer Praxis gearbeitet habe.

Noch ein wenig erdrückender sind meine Erfahrungen, weil eine Auszubildende unverzüglich nach bestandener Gesellenprüfung in das P-Labor eines Kunden abgewandert ist. Die Folge daraus war, dass der Kunde uns keine Arbeiten mehr geschickt hat – ätschi bädschi.

Mal ganz abgesehen davon habe ich einen anderen Kunden kennengelernt, der es sich zum Spaß machen wollte, uns mit KVA’s zu bombardieren. Nur die dazugehörigen Arbeiten sind ausgeblieben, weil er uns nur dafür benutzen wollte, seinen HKP’s bei den Kassen einzureichen. Dieser Schelm hat nach Genehmigung die lukrativen Arbeiten in seinem P-Labor fertigen lassen, einen weiteren Teil seiner Arbeiten schickte er nach China und für den Rest hatte er uns mit einplanen wollen.

Es ist zwar traurig, aber ich bin seit diesen Erfahrungen kein Ausbildungsbetrieb mehr.


   
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osfrontale
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Siehste MichaelKohlhas,

das ist das, was ich meine.

Leider hat so alles, was einst moralisch war, schwer nachgelassen. Alles schreit nach Werte und Werterhalt, aber die, die am meisten schreien, handeln oft so.

Es reicht scheinbar, wenn diese Menschen dann im Weltladen den Kaffee fair kaufen, oder bei Aldi die Schokolade. Vielleicht noch in der Karibik Kugelschreiber, Kaugummis und Strumpfhosen verschenken.

Leider reicht die Sicht nicht weiter über den Teller hinaus.

Ich wurde kürzlich von einem ZA gefragt, ob ein guter Freund aus XXX mal bei uns im Labor mithelfen dürfte. Ganz ohne Bezahlung. Natürlich interessiert er sich für Keramik.

Oder Kunde wollte uns Helferin im ZA-Urlaub schicken, sie sollte mal bei Reps zuschauen dürfen.

Haha, für wie doof halten uns eigentlich die ZA ?

Ich hoffe, es gibt nicht doch noch so Blöde (ZT), die ihr Knowhow so verramschen.

Für die hab ich noch ein paar Zangen für die Hose.

Leider sind diese ZA nicht in der Unterzahl, die wirklich Fairen sterben mit der Reform der Reform aus.

Man stirbt in diesem System, wenn man nicht mit den Wölfen frißt.

Ich hoffe, ich überlebe ohne Schaden diese Zeit. Dann will ich mit dieser Spezies nichts mehr zu tun haben.


   
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Ich bilde auch nicht mehr aus.Was Michale Kohlhaas passiert ist, gehört mittlerweile zum Alltag.

Unser Hauptproblem sind die Preise, die uns diktiert werden.Unser Leute lernen 3,5 Jahre und bekommen ein Gehalt, was unter den Hilfsarbeitern des Bauhandwerks angesiedelt ist.Was für Perspektieven sollen den Jugendlichen vermitteln?


   
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Estimable Member
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Hallo Schauhin

Da hast du vollkommen recht. Als Jungtechniker ist man echt der Letzte, da verdiennt selbst eine Putzfrau mehr.

Aber ich denke das liegt auch dadran das immer noch zu viele Ausbilden und zu schlecht! Als Auszubildener wird man immer noch zu Oft für Autowäschen und Botenfarten gebraucht, da bei vielen die Einstellungen gegenüber eines Auszubi echt unterste Schublade ist. Und wenn man sich dagegen wert, ist man der Querulant!

Oftmals ist auch nicht mehr die Zeit und die Lust dazu da, die Verantwortung für so eine Wichtige sache zu Übernehmen, selbst in den Schulen merkt man die Resignation, den auch sie Wissen das die Schüler nur beschwert Jobs bekommen und das Gehalt mies ist. Nicht jeder hat so ein Glück, engagierte Lehrer zu haben die sich mit vollen Einsatz um die angehenden Zahntechniker Kümmern, so wie es Hr. Hohmann tut!

Gerade in Wirtschaftskriesen verbirgt sich eine grosse Chance und ein "muss" das zu Ändern um die Situation in Deutschland zu verbessern!!!

LG, Linopee


Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.

( G.B. Shaw )

Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen. ( G.B. Shaw )


   
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Active Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 13
 

Hallo Linopee ich stimme dir 100prozentig zu! Wäre den Azubis bewusst wie schlecht sie teilweise ausgebildet werden, gäbe es kaum noch welche. Ich spreche da aus eigener Erfahrung und muss jetzt so einiges aufarbeiten. Allerdings hab ich auch die Motivation dazu und das absolute Glück einen super Betrieb gefunden zu haben. Die Leute die den Ehrgeiz nicht haben oder sich denken was soll ich mich für die paar Kröten reinhängen, werden s schwer haben in dem Beruf irgendwas zu reissen oder über 1200 Brutto hinauszukommen. Und so ziehen dann frustrierende Jahre ins Land, die dem einzelnen keinen Spass machen und die Branche qualitativ auch nicht nach vorne bringen.


   
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Allround
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Beigetreten: Vor 17 Jahren
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Allzuoft wandern die guten Eigengewächse nach 2-4 Jahren als Techniker ab, die schlechteren schaffen den Absprung nicht und werden aus einer Mischung aus Mitleid , Erbarmen und Verantwortung gehalten, bis sie sich für eine Umschulung entscheiden.

Wir haben aus Überzeugung ausgebildet, aus Frust lassen wir es nun bleiben.

Man kann nicht ewig mit Herzblut ausbilden, wenn man nach ein paar Jahren einen Arschtritt bekommt.

Ganz zu schweigen natürlich von dem Hungerlohn, der die Potenziellen Azubis von dem Beruf abhält.

Wer Talent hat, findet auch was anderes!

Frustrierte Grüße, Allround


   
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osfrontale
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Beigetreten: Vor 16 Jahren
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Themenstarter  

Haargenau, aber Frage :

Was glaubt Ihr passiert, wenn wir nicht mehr ausbilden?

Vielleicht macht das dann der Herr Dr. auch noch. Oder die Industrie?

Oder fällt es gar nicht auf, wenn es diesen Lehrberuf nicht mehr gibt?

Ich hoffe, das fällt mal bald auf.


   
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osfrontale
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Themenstarter  

Ein ganz wichtiges Thema zur Ausbildung und Bezahlung in der Zahntechnik.

Seite 4 Kommentar http://www.zwp-online.info/archiv/pub/sim/zt/2012/zt0612/epaper/ausgabe.pdf

Man sollte viel mehr darüber reden und publik machen.

Dieses Thema wurde viel zu lange hinterm Berg gehandelt.

Das ist ein Grund, warum wir uns weigern auszubilden.

Kommt leider ein bisschen spät. Das Kind liegt schon im Brunnen.


   
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Buchmacher
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Zu diesem Kommentar kann man doch nur Folgendes sagen;

„wenn der größte zahntechnische Verband (VDZI) für seine berechtigten Forderungen bei der Politik, bei den Krankenkassen und den Verbänden unserer Kunden, die ja alle irgendwie an unserer Preisschraube drehend beteiligt sind, kein Gehöhr findet, dann bringt es gar nix mehr, wenn wir vermehrt darüber reden, wenn die zahntechnischen Arbeitnehmer Gewerkschaften gründen, damit die uns in den (Lohn) - Hinter treten, oder was auch immer.

Hier hilft nur eins, wir müssen solidarisch dafür sorgen, dass man uns und unsere Probleme überhaupt wahrnimmt.

Das kann man nur, wenn man darauf aufmerksam macht, dass es uns gibt.

Hier gibt es aber nur ein Mittel, um das schnell und einprägsam zu erreichen.

Wir müssen alle mal so tun, und das zur gleichen Zeit, als wenn es uns nicht gäbe!

Dazu müssen Zahntechniker sich aber flächendeckend einig sein.

Und genau da ist der Haken.

Also, machen wir so weiter wie bisher!“

 


   
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osfrontale
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Themenstarter  

Hier hilft nur eins, wir müssen solidarisch dafür sorgen, dass man uns und unsere Probleme überhaupt wahrnimmt.

Das kann man nur, wenn man darauf aufmerksam macht, dass es uns gibt.

Haargenau !!!!!

Leider sind davon nicht alle Zahntechniker betroffen, wenn ich die Beiträge der Praxistechniker lese, haben diese wohl kaum das Problem mit den Preisen, sonst würden die Praxislabore nicht zunehmen und besser bezahlen.


   
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Buchmacher
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Geschrieben von: @osfrontale

Leider sind davon nicht alle Zahntechniker betroffen, wenn ich die Beiträge der Praxistechniker lese, haben diese wohl kaum das Problem mit den Preisen, sonst würden die Praxislabore nicht zunehmen und besser bezahlen.

Ja gut, aber wer bildet denn die Praxistechniker aus?

Und genau da liegt doch „der Hase im Pfeffer“!

Wir bilden diese Techniker aus, die dann bei ZÄ für guten Lohn 40% der Technik machen, die sonst im gewerblichen Labor landen würde.

Da muss man sich doch die Frage stellen, warum bilden wir die denn aus, sollen doch die ZÄ selber ausbilden.

Der ehemalige VDZI Präsident bemängelte zu Recht die Rahmenbedingenden der Ausbildung in unserem Beruf und stellte dabei fest:

Zitat Schwichtenberg in ZMP (Kommentar)

"Das aktuell deutlich niedrigere

Niveau bei den Ausbildungsvergütungen

kann daher schon auf

kurze Sicht nicht länger aufrechterhalten

werden."

Zitat Ende

Das ist richtig, aber sollen wir jetzt noch höhere Lohnkosten in kauf nehmen um die Qualifikation unserer Konkurrenz zu steigern?

Wenn ein Zahnarzt berechtigt ist, selbstständig ein Dentallabor zu betreiben, sollte er die dafür notwendigen Zahntechniker auch selber ausbilden!

Und wie sagt unser aller Kaiser dann immer : und dann schau mer ma!“

 


   
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Chrisdent
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Das Problem ist die BEL. Die betriebswirtschaftlichen Auswertungen zeigen es. In Kunststofftechnik backt man bei, die Kronen und Brückentechnik ist rückläufig und mit Modellguß ist auch kein Geld mehr zu verdienen. Kein Wunder dass alle frustriert sind. Ich verstehe die Arbeitnehmer, die stinke sauer sind, weil sie nach der Ausbildung mit einem Gehalt auskommen müssen, welches knapp über den Hartz 4 Sätzen liegt. Die Unternehmer haben schlaflose Nächte, weil sie nicht wissen, wie sie die Gehälter zahlen sollen. Dann kommt noch das Finanzamt, dass nicht bereit ist auf sein Geld zu warten und dann eventuell noch Kunden, die auch nach dreimaliger Mahnung nicht zahlen.Wie soll man da noch jemandem raten Zahntechnik zu erlernen, einen Beruf ohne Zukunft. Meiner Meinung nach, und davon bin ich absolut überzeugt, wäre ohne die Einbindung ins SGB V diese Situation nicht auf uns zu gekommen. Womit wir wieder mal bei meinem speziellen Thema wären. Ich hol jetzt nicht weiter aus, weil sonst das Thema verfehlt wäre und ich Gefahr laufe, dass die Beiträge gelöscht werden.


   
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osfrontale
Honorable Member
Beigetreten: Vor 16 Jahren
Beiträge: 649
Themenstarter  

Wenn ein Zahnarzt berechtigt ist, selbstständig ein
Dentallabor zu betreiben, sollte er die dafür notwendigen Zahntechniker
auch selber ausbilden!

Haargenau !!! Ebenso die Gebühr für die Handwerkskammer, Gewerbesteuer, Berufsschule .........und,und,und.

Vor den Gesetz sind alle gleich, manche gleicher.


   
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Chrisdent
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 411
 

Zitat:

Wenn ein Zahnarzt berechtigt ist, selbstständig ein
Dentallabor zu betreiben, sollte er die dafür notwendigen Zahntechniker
auch selber ausbilden!

Haargenau !!! Ebenso die Gebühr für die Handwerkskammer, Gewerbesteuer, Berufsschule .........und,und,und.

Vor den Gesetz sind alle gleich, manche gleicher.

Und vor allen Dingen soll der Zahnarzt auch entsprechende Geräte haben, die im Labor usus sind um die gesamte Zahntechnik abzudecken. Gewerbeaufsicht muß alles abnehmen und ein Qualitätsnachweis nach MPG erbracht werden.


   
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Buchmacher
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 875
 

Na ja, in die Innung müssen sie jetzt nicht unbedingt, aber entsprechende Berufsgenossenschaft kann ich mir schon vorstellen.

Denn wenn in dem Gewerbebereich Praxislabor was passiert, ich meine Unfall oder berufsbedingte Erkrankung der Techniker, da muss der Dr. versicherungstechnisch abgesichert sein, damit er nicht selber in die Geld-Tasche muss.

Ja, da gibt’s schon ne Menge die zu berücksichtigen ist!

 


   
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lehrling
Estimable Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 237
 

Ich zähle ja anscheinend zu den "Hasadeuren", habe aber hier schon vor Jahren geschrieben, das Druck, den nach man unten weitergibt, oben wieder ankommt! Denn Druck bildet sich gleichmäßig aus! Egal ob physikalisch oder gesellschaftlich!


   
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